Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition)
aus Frauen bestand. Ich kannte sie zwar vom Sehen, aber nicht mit Namen. Eventuell war die große elegante Blondine die Frau des Bürgermeisters.
Nachdem ich ihnen ihr Mineralwasser mit Zitronenscheiben überreicht hatte, fuhr ich wieder zum ersten Abschlagsloch. Gleich würde das Turnier beginnen. Ich blickte zurück und schaute mich nach Rush um, konnte ihn aber nirgends entdecken. Ich wusste nur, dass er spielte, war mir aber nicht sicher, in welcher Gruppe. Vermutlich spielte er mit Grant zusammen, doch den sah ich auch nirgends.
A m liebsten hätte ich Grant die Gurgel umgedreht. Vielleicht gleich hier in der Öffentlichkeit, vor Zeugen. Ich knallte meine Schläger auf den Boden, und der Caddie schnappte sie sich rasch, was nur gut war. Ich war drauf und dran, alles kurz und klein zu schlagen.
»Meg? Geht’s noch, Grant? Du hast Meg gefragt?«, herrschte ich Grant an und sah, wie Meg sich hinter ihm anmeldete und auf uns deutete.
»Na, wir müssen schließlich zu dritt sein. Nan hast du vergrault, also fehlte einer. Alle anderen waren schon vergeben. Meg wollte spielen. Wo ist das Problem?« Grant reichte dem Caddie seine Tasche und warf mir einen genervten Blick zu.
Blaire war das Problem. Ich hatte ihr nicht erzählt, dass Meg mit in unserem Team sein würde, weil ich es schlicht nicht gewusst hatte. Wenn sie uns nun sah, dachte sie bestimmt, ich hätte es ihr verheimlichen wollen. Ich musste sie unbedingt finden.
»Hättet ihr drei gern ein Wasser«, erkundigte sich eine Rothaarige, deren Namen ich mir einfach nicht merken konnte. Vermutlich hatte Woods mir Blaire nicht zuteilen wollen. Dabei wäre das hilfreich gewesen. Ich hätte ihr alles erklären können, und sie hätte gesehen, dass ich völlig unschuldig war.
»Ja bitte, Carmen«, erwiderte Grant. Er schenkte ihr ein breites Lächeln, und sie klimperte mit den Wimpern. Vermutlich hatte er mit ihr schon geschlafen. Falls nicht, dann holte er das an diesem Abend garantiert nach. »Gib der Spaßbremse da auch eins. Der braucht dringend Flüssigkeit«, scherzte Grant.
»Na, bereit, jemandem einen Arschtritt zu verpassen?«, fragte Meg, als sie bei uns war.
Nein, aber bereit, Blaire zu finden und ihr das hier zu erklären. Ich sah zu unserem Cartgirl hinüber. »Wo ist eigentlich Blaire eingeteilt worden?«
Sie zog einen Flunsch. »Bin ich dir nicht gut genug?«
»Doch, doch, Süße, du bist perfekt«, erklärte Grant und zwinkerte ihr zu. »Der da ist eben scharf auf Blaire. Nimm’s nicht persönlich.« Sie strahlte ihn wieder an.
»Sie ist bei der ersten Gruppe. Ich glaube, das ist die, in der auch Mr Kerrington ist. Der junge Mr Kerrington. Mrs Darla hat irgendwas gesagt, von wegen Mr Kerrington hätte Blaire angefordert«, sagte das Mädchen mit einem zufriedenen Lächeln.
Woods war ein Depp. Ohne Zweifel.
»Guten Morgen, Meg. Sorry, aber Rush ist heute mit dem linken Fuß zuerst aufgestanden«, begrüßte Grant sie. Ich hatte schon wieder ganz vergessen, dass sie sich zu uns gesellt hatte.
»Das merkt man. Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass es sich bei Blaire um diejenige handelt, wegen der er mich neulich wortlos im Regen stehen ließ.«
»Das ist gut möglich. Wenn er hinter einem Mädchen her war, dann muss es sich um Blaire gehandelt haben«, erwiderte Grant.
Ich ließ die beiden reden und ging zum ersten Loch, wo das erste Team zum ersten Abschlag ansetzte. Gleichzeitig setzte sich auch Blaires Golfcart in Bewegung. Scheiße.
»Könntest du dich mal wieder einkriegen? Nicht Blaire ist eifersüchtig, sondern du!«, motzte Grant und trank einen Schluck Wasser.
»Okay, Jungs, was ist das Problem? Dass ich mit euch spiele? Ist das der Knackpunkt?«, fragte Meg und sah mich direkt an.
»Ich möchte Blaire nicht vor den Kopf stoßen«, erwiderte ich und sah wieder in die Richtung, in die sie verschwunden war.
»Du meine Güte, das ist doch ein Golfspiel und kein Date!«, entgegnete Meg.
Sie hatte recht. Ich machte mich lächerlich. Schließlich gingen wir nicht mehr auf die Highschool, und mit einer Frau Golf zu spielen war ja nichts Anrüchiges. Blaire wusste inzwischen, dass Meg eine alte Freundin war, und außerdem war Grant auch mit von der Partie. Das war schon okay so.
»Tut mir leid, ich bin nervös. Ihr habt recht, ist ja nichts weiter dabei.« Ich beschloss, mich zu entspannen und den Tag zu genießen. Zumindest war Blaire bei den Ersten dabei und somit auch eher fertig.
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