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Russische Freunde: Kriminalroman

Russische Freunde: Kriminalroman

Titel: Russische Freunde: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matti Rönkä
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an. »Ist alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Ja«, ächzte ich und hob Akkus auf ein Podest. »Nun tu endlich was, ist schließlich dein eigener Laden.«
    »Aha. Du siehst ganz so aus, als ob dein Leben perfekt wäre«, spöttelte Aleksej. »Komm schon, sag deinem großen Bruder, was los ist. Hat dich jemand geärgert? Wie steht es mit den spirituellen Fragen, bist du bereit für die Begegnung mit Jesus? Oder lassen die Frauen dich nicht mehr ran? Hat dir womöglich dein kleiner Mann den Dienst gekündigt?«
    »Was? Welcher kleine Mann, verdammt noch mal? Lass mich bloß in Ruhe!«
    Aleksej betrachtete mich liebevoll wie ein kleines Kind. »Viktor, du kommst allmählich in ein Alter, in dem Erektionsstörungen ganz normal sind. Ich selbst hab damit zwar keine Erfahrung … die Härteklassifizierung für Stahl ist nach meinem Ständer standardisiert«, schwätzte er.
    »Ja ja, und deinen Schwanz haben sie nach Paris ins Museum gebracht, da liegt er neben dem Urmeter«, unterbrach ich ihn. »Als Maß für den Zentimeter. Nur um die Sache klarzustellen, Aleksej, ich hab noch nie Probleme wegen mangelnder Potenz gehabt, ganz im Gegenteil. Liegt wohl in der Familie. Aber mal ehrlich«, fügte ich hastig hinzu, als ich merkte, dass mein Bruder einen weiteren Spruch vom Stapel lassen wollte, »in Wahrheit ist Marja schlecht gelaunt. Vielleicht ist sie wegen der Renovierung gestresst, schon im Voraus. Und im Geschäft steh ich auch unter Druck. Schuldeneintreiber aus Sankt Petersburg. Aber damit werde ich schon fertig«, versicherte ich. Ich bemühte mich, sorglos zu wirken, obwohl mir der Besuch des Zwillingspaars das ganze Wochenende durch den Kopf gegangen war.
    »Na, wenn nötig, bittest du deinen großen Bruder um Hilfe«, erklärte Aleksej fröhlich. »Und die Frauen beruhigen sich, sie bocken eine Weile wie wilde Fohlen, aber dann erwarten und verlangen sie, dass man sie mit harter Hand zügelt.«
    Ich sah ihm in die Augen.
    »Okay, daran glaub ich selber nicht«, räumte er ein.
    Ich sagte, ich ginge nach Hause. Aleksej blieb noch, um Sonderangebotsschilder zu schreiben. Er richtete mir Grüße an Marja aus. Ich mochte ihm nicht sagen, dass ich keine Ahnung hatte, wo Marja steckte. Sie war am Morgen aus dem Haus gegangen, hatte nur gesagt, sie würde in der Stadt einen Salat essen und ich solle mir selbst etwas zurechtmachen, in der Gefriertruhe sei genug. Und ich war weggefahren, um Aleksej zu helfen, und hatte das Haus leer zurückgelassen.
    Ich schloss die Aluminiumtür der Halle. Am Kotflügel meines Mercedes lehnten die Businesszwillinge.
    »Ihr geht wohl auch gemeinsam scheißen«, begrüßte ich sie.
    »Es gibt keinen Grund, ausfällig zu werden«, antwortete der Blonde liebenswürdig. Seine Stimme wirkte glättend wie Sandpapier der Körnung sechshundert. »Du bist ein intelligenter Mann. Nimm die Sache nicht persönlich. Betrachte sie als Geschäftsangelegenheit.«
    Ich legte keinen Wert darauf, ihm zu erklären, dass Frotzeleien meine typische Reaktion auf Angst sind. Manche waren vor Furcht wie gelähmt oder begannen zu zittern, aber bei mir funktionierte der Kopf in solchen Momenten besonders klar und schnell, meine Miene wurde abweisend, und meinem Mund entströmten provozierende Äußerungen oder Schmähungen. Das passierte mir immer wieder, einfach so, obwohl die Stimme der Vernunft mich auch jetzt warnte: Ts, ts, blas dich nicht auf, denk daran, dass diese Burschen dich nur am Leben lassen, weil es schwieriger ist, mit einem Toten einen Vertrag zu schließen.
    »Geht weg von dem Auto, Jungs. Sonst wird es noch schmutzig«, hörte ich mich sagen. Mir wurde klar, dass ich wirklich Angst hatte.
    Der dunkle Zwilling richtete sich hoch auf und ballte die Fäuste, doch der Blonde fasste ihn am Ärmel.
    »Sehr dumm von dir. Oder zumindest unsachlich«, sagte er mit süffisantem Lächeln. »Zu so etwas geben wir uns nicht her. Aber wir haben Männer, die gerade auf dem Niveau operieren, das du dir da ausgesucht hast.«
    Er holte eine Schachtel aus der Manteltasche, steckte sich eine Zigarette an und rauchte in aller Gemütsruhe. Ich erinnerte mich, dass nach dem Besuch des Duos ein leiser Hauch von Tabak in meinem Büro in Hakaniemi zurückgeblieben war, ein Geruch, der nicht zu dem geschäftsmäßig eleganten, gesunden und durchtrainierten Erscheinungsbild der beiden passte.
    »Auf Wiedersehen«, sagte der Blonde. »Erledige deinen Anteil bis morgen. Wir lassen von uns hören.«
    Er öffnete die Tür meines

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