Ryan Hunter - This Girl Is Mine
löschte, was ich bereits geschrieben hatte, und tippte stattdessen: TUT ES DENN SO WEH?
Ich drückte auf Senden und starrte anschließend wie ein dämlicher Vorschüler auf das Display in der Hoffnung, es würde gleich eine Antwort kommen. Als das Display wieder blinkte, wurde ich aufgeregt.
NEIN. MEIN BEIN IST IN ORDNUNG. ABER ICH BIN FERTIG MIT FUSSBALL. DANKE FÜR DEINE HILFE. MACH’S GUT.
Was sollte denn jetzt der Scheiß? Ich hatte nicht vor, sie so einfach aufgeben zu lassen. Bestimmt nicht über eine SMS. Wenn sie raus wollte, musste sie mir das schon ins Gesicht sagen.
Und plötzlich traf es mich wie ein Stein am Kopf. Mitchell. Er hatte die Bombe platzen lassen.
Nummer 2 war Mitchell auf meiner Kurzwahl. Ich rief in an und er nahm nach dem dritten Klingeln ab. „Hey.“
„Was zu Teufel ist passiert?“
„Was meinst du?“
„Ich habe gerade eine Nachricht von Matthews erhalten“, knurrte ich ins Telefon. „Willst du mir irgendetwas dazu sagen?“
„Oh.“
Oh? War das alles? „Was hast du angestellt?“
„Äh … was genau hat sie denn geschrieben?“
„Sie will raus aus dem Team, und zwar nicht wegen dem verletzten Knöchel. Du hast ihr endlich die Wahrheit gesteckt, nicht wahr?“
Mitchell klang mehr als nur ein wenig niedergeschlagen, als er sagte: „Ich habe ihr erzählt, dass ich mit Cloey ausgehe. Ich schätze mal, sie hat es nicht allzu gut aufgenommen.“
„Du schätzt ? Bist du denn nicht bei ihr geblieben?“ Das war doch das Mindeste, was jemand von seinem besten Freund erwarten würde, oder?
„Sie hat mich vor der Tür stehen lassen. Ich bin ihr nicht ins Haus nachgelaufen. Sie sah echt schockiert aus und ich denke nicht, dass sie mich in dem Moment wirklich um sich haben wollte.“
„Ich verstehe.“ Nein, eigentlich verstand ich es nicht. Ich wäre ihr nachgegangen, ob sie es gewollt hätte oder nicht. Aber für den Augenblick hatte ich die Antworten, die ich brauchte. Es machte vermutlich wenig Sinn zu versuchen, sie zum Bleiben zu überreden.
Mitchell räusperte sich verlegen. „Hör zu. Ihr beiden scheint zurzeit ziemlich gut miteinander auszukommen. Ich meine mit dem Training und all dem. Würde es dir etwas ausmachen, dich ein wenig um sie zu kümmern?“
Natürlich würde ich das tun. Er brauchte mich nicht darum zu bitten. Ich würde für sie da sein und ihr meine Schulter zum Ausweinen leihen. Doch offenbar meinte Mitchell etwas ganz anderes.
„Es würde helfen, wenn du sie in nächster Zeit ein wenig auf andere Gedanken bringen könntest. Du bist cool mit Mädchen. Ich denke sie springt total auf deine Masche an. Versteh mich nicht falsch. Ich erwarte nicht, dass du zu persönlich mir ihr wirst. Nur ein kleiner Flirt, sodass sie nicht ständig über Cloey und mich nachdenken muss.“
Das Wort Masche störte mich ein wenig. „Du willst, dass ich sie ablenke ?“
„Ja. Nur für eine Weile. Solange, bis sie über mich hinweg ist.“
Wie furchtbar war das denn von jemandem, der behauptete, ihr bester Freund zu sein? Andererseits hatte ich sowieso vor, in Lizas Nähe zu sein, ob er mich nun darum gebeten hatte oder nicht. Dass Tony damit einverstanden war, wertete ich als Bonus.
„Einverstanden. Ich werd’s machen. Liza ist ein nettes Mädchen und es macht Spaß mit ihr rumzuhängen.“ Ich machte eine kurze Pause. „Und ich bin immer noch der Meinung, dass sie die bessere Wahl für dich gewesen wäre. Komm also nicht angerannt und heul mir was vor, wenn es zwischen euch beiden nicht klappt. Denn zu dem Zeitpunkt, an dem sogar du es schnallen wirst, hat sich Liza möglicherweise für jemand anderen entschieden.“ Mich .
„Hab’ verstanden.“
Tony legte auf und ich saß für ein paar Minuten einfach nur da und versuchte zu verstehen, was für ein Scheiß hier eigentlich abging. Liza ablenken . Was war Mitchell doch für eine Flasche.
Ich würde sie auf andere Gedanken bringen, keine Sorge. Doch ich würde es auf meine Weise machen und auch nur deshalb, weil ich vorhatte, ihre Seifenblase um Mitchell zum Platzen zu bringen. Könnte ein interessantes Unterfangen werden. Endlich konnte ich sie umwerben, wie ich es wollte, und nichts stand mir mehr im Weg. Ein eigennütziges Grinsen machte sich in meinem Gesicht breit, als ich eine neue Nachricht für Liza schrieb.
OKAY. HAB MIT MITCHELL GEREDET. DIE KATZE IST ALSO AUS DEM SACK?
Für lange Zeit kam nichts zurück und ich überlegte schon, ob ich sie vielleicht anrufen sollte. Doch dann hatte
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