Ryan & Tyler - Dämonenliebe (German Edition)
Menschheit versklaven.
Ein Farbiger, in eine typische Diener - Livree gekleidet,
öffnete die Tür. Ryan hielt ihm seine Dienstmarke unter die Nase und teilte dem
älteren Mann mit, dass er Rod sprechen wollte.
Mit einer kurzen Verbeugung wurde er zum Eintreten
aufgefordert und hoch aufgerichtet, mit steifen Schritten, führte ihn der
Bedienstete durch die große, pompöse Halle zu einem Empfangszimmer.
Innerlich musste Ryan sich schütteln. Wie konnte man in so
einem Prunk und Protz leben? Das war nicht seine Welt.
Der Diener kehrte zurück, teilte ihm mit, dass Rod gleich
kommen würde, und bot ihm Tee oder Kaffee an. Ryan lehnte dankend ab. In diesem
Haus würde er sicherlich nichts zu sich nehmen, er traute Rod nicht über den
Weg.
Dieser ließ ihn über eine halbe Stunde warten, bis er
endlich auftauchte. Das war eine kindische Geste, aber wenn er das für sein Ego
brauchte, Ryan sollte es recht sein.
„Nun, Chief Thompson, was kann ich für Sie tun?“, fragte Rod
und reichte ihm dabei die Hand zur Begrüßung.
„Zunächst würde ich gerne wissen, wo Sie in der Zeit von
Freitag, ab einundzwanzig Uhr bis, sagen wir mal, Samstag circa ein Uhr,
gewesen sind.“
„Brauche ich ein Alibi, Chief?“ Rod sah ihn finster an.
„Sonst würde ich wohl kaum danach fragen. Also Rod, wo waren
Sie?“
„Ich war den ganzen Abend im Subway bei Sunny. So ab zwanzig
Uhr würde ich sagen, aber auf die Minute kann ich mich da nicht festlegen.“
Ryan notierte sich die Angaben auf einem Block, beobachtete
Rod dabei allerdings aus den Augenwinkeln. Der Kerl wirkte ganz schön nervös.
„Kennen Sie eigentlich Henry Meyers, Rod?“
„Hm... Henry Meyers ... Henry Meyers... So
ein kleiner, unscheinbarer Kerl? Trieb sich immer bei Sunny rum?“ mit betont
unschuldigem Blick sah Rod ihn an.
„Trieb sich rum, Rod? Wieso in der Vergangenheitsform?“
„Ähm ... hab ich das so gesagt? Naja, er war schon ein paar
Tage nicht da, vielleicht habe ich es deshalb so formuliert.“ Rod wurde
sichtlich unruhiger.
„Gut, ich habe mir alles notiert. Ihnen ist klar, dass ich
die Angaben überprüfen lasse? Wir sehen uns bestimmt wieder.“ Ryan gab ihm zum
Abschied die Hand und wurde dann von dem Diener, der ihn vor dem Empfangszimmer
erwartete, zur Tür begleitet.
Während der Fahrt zum Präsidium ließ er sich die
Unterhaltung noch einmal durch den Kopf gehen. Für ihn stand fest, Rod hatte
mit der Sache zu tun. Er war sich auch ziemlich sicher, dass Rod Henrys Mörder
war. Aber er musste es beweisen, Bauchgefühle halfen vor Gericht nicht.
Als er das Präsidium erreicht hatte, begab er sich sofort in
sein Büro und rief Michael zu sich. Sie diskutierten eine Weile über Ryans
Ermittlungen bei Rod, dann klopfte jemand an die Tür. Ryan forderte zum
Eintreten auf und die beiden Detectives, die Michael auf James Baker angesetzt
hatte, traten ein.
Sie hatten bei ihren Ermittlungen herausgefunden, dass Baker
schon seit Wochen hinter Rod Shelby herschnüffelte. Durch einen Informanten
hatten sie erfahren, dass Baker wohl Interesse an Tyler Bates gezeigt hatte,
der ihn allerdings hatte abblitzen lassen.
„Was ist hier eigentlich los!?“ Ryan schrie fast. „Sind denn
alle völlig verrückt nach dem Kerl? Sunny will ihm einen Dämon verpassen, damit
ihr bester Callboy noch mehr Kohle machen kann. Rod will ihr dabei helfen und
mit Tyler vögeln. Jetzt will Baker ihm auch noch sexuell an die Wäsche. Der
Junge wirkt ja wie eine Droge.“
Michaels Lachen dröhnte durch den Raum. „Nicht zu vergessen,
dass ein gewisser Herr seine Besitzansprüche mit Klauen und Zähnen verteidigt.“
Tief grollte es in Ryan Kehle und er knurrte Michael böse
an.
„Reg dich wieder ab, mein Freund. Wir fahren heute Abend zum
Club und holen Tyler da raus. Wir nehmen ihn in Schutzhaft. Okay?“
„Okay Michael“, sagte Ryan, bereits wieder besänftigt.
Langsam verlor er den Überblick, die Geschichte wurde immer verworrener. Seine
Angst um Tyler machte ihn verrückt. Er wollte den Süßen um jeden Preis
beschützen. Tief in seinem Innern wusste er, dass der Tyler nie wieder gehen
lassen würde. Das setzte ihm unglaublich zu, weil er dieses Gefühl nicht
verstand.
„Los Michael, wir fahren jetzt zu Baker. Den knöpfe ich mir
persönlich vor und du sorgst dafür, dass ich nicht die Nerven verliere.“
Gesagt, getan. Kurz darauf fuhren sie mit Michaels Wagen vor
dem Gebäude der ‚Gemeinde des Lichts’ vor. Am Empfang
Weitere Kostenlose Bücher