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Rywig 02 - Hab Mut, Katrin

Titel: Rywig 02 - Hab Mut, Katrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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-.“, sie steckte den Schlüssel ins Schloß, und in dem Augenblick kam ihr eine Erleuchtung.
    „Geh’n Sie ‘n bissel weg, Frollein Senta, Sie stehn im Weg, wenn ich die Tür aufmache, das sehn Sie doch - so, ich halte sie auf, ich -.“
    Der Mann ging in die Garage, stieg in den Wagen - und da knallte Katrin die Garagentür zu und drehte den Schlüssel zweimal herum.
    „So, das hätten wir. Jetzt haben wir wenigstens ein paar Minuten Vorsprung.“
    „Wenn er nur das Auto nicht kaputtmacht - oder die Tür einrennt.“
    Ganz recht. Jetzt hörte man von drinnen donnernde Schläge gegen die Tür. Wie auf Kommando stellten Senta und Katrin sich mit dem Rücken gegen die Tür, stemmten sich mit den Beinen gegen den Erdboden und drückten dagegen. Von drinnen ertönte eine wütende Stimme: „Was soll denn das heißen? Macht auf der Stelle
    auf?“
    „Einen Augenblick“, rief Katrin zurück, und von ihrer tutigen Stimme war nichts mehr zu merken. „Verraten Sie mir erst einmal, wie das mit dem Auto zusammenhängt. Wann hat Herr Doktor deswegen Bescheid gegeben?“
    „Ach so, Sie glauben es nicht? Dann läuten Sie doch bei Werner 8c Bang an, dann werden Sie es erfahren.“
    „Aha, ich soll loslaufen und telefonieren, damit Sie inzwischen die Tür einrennen können? Danke bestens, ich bin nicht von gestern.“
    „Verflixte Mädels“, fauchte der Mann drinnen, und nun packte er ernstlich die Tür. Die wackelte schon bedenklich, sie gab hinter dem Rücken der beiden Mädchen nach - obgleich beide sich verzweifelt dagegenstemmten.
    Lange konnten sie das aber nicht mehr machen. Jetzt mußte, mußte die Polizei schnell kommen - jetzt handelte es sich nur noch um Sekunden - ihre Kräfte waren fast erschöpft.
    Da aber kreischten Bremsen vor dem Gartentor. Und als die Garagentür mit lautem Getöse aufflog, landete der Mann geradewegs in den Armen zweier Polizisten.
    „Das sind mir aber zwei verflixte Mädels“, sagten auch die Polizisten. Der eine hatte sofort eine Erklärung aufgeschrieben, und die war kurz und klar.
    „Haben Sie fein gemacht, kleines Fräulein“, lächelte er anerkennend. „Sie bekommen telefonisch Bescheid, wenn Sie Ihre Erklärung auf der Wache abgeben sollen.“
    „Ich weiß doch aber nichts weiter, als was ich gerade erzählt habe. Ich ahne nicht, wer der Mann ist.“
    „Das bekommen wir schon heraus. Wann kommt Dr. Rywig nach Hause?“
    „Montag abend.“
    „Sagen Sie ihm bitte, es wäre sehr schön, wenn er Dienstag morgen eben bei uns hereinschauen wollte. Ja, dann nehmen wir also dieses Früchtchen da mit.“ Und das Polizeiauto verschwand alsbald mit dem „Früchtchen“ um die Straßenecke.
    Senta und Katrin standen im Gartentor - jetzt blickten sie sich an und brachen in Gelächter aus, in ein recht nervöses Gelächter.
    „Das war aber aufregend“, sagte Senta.
    „Nein“, sagte Katrin und schüttelte den Kopf. „Das war scheußlich. Das war ganz einfach scheußlich. Aber gottlob, daß es so abgelaufen ist. Und jetzt möchte ich eine Tasse Kaffee haben, die es in sich hat.“
    „Das hast du verdient.“ Sie gingen zum Haus hinüber. Plötzlich stockte Sentas Fuß. „Hast du den Haustürschlüssel?“
    „Ich? Nein. Ich dachte, du - “
    „Katrin! Wir sind ausgesperrt.“ Sie starrten sich entsetzt an.
    „Die Verandatür?“ meinte Senta.
    „Die ist abgeschlossen.“ Die Augen schweiften über die Hausfront. „Das Arbeitszimmer“, sagte Senta. „Die obere Scheibe ist offen. Aber wie kommen wir da ‘rauf? Und wie schaffen wir es, durch die kleine Öffnung hineinzukriechen?“
    Katrin überlegte. „Kannst du auf meinen Schultern stehen?“
    „Ich bin doch kein Zirkusartist.“ Plötzlich drehte Katrin sich auf dem Absatz um, ging in die Garage zurück und fuhr den Wagen langsam nach draußen. Sie lenkte ihn quer über den Rasenplatz und ganz dicht an die Hauswand heran. Dann zog sie sich die Schuhe aus und kletterte so behende, wie sie es durch langjährigen Sport und Spiel mit Klaus und Albert gelernt hatte, auf das Wagendach hinauf.
    „Gib mir mal den Schraubenschlüssel herauf, Senta.“ Sie machte einen Klimmzug zu der kleinen Fensteröffnung hinauf, langte mit dem Arm so weit nach unten, wie sie konnte, faßte mit dem Schraubenschlüssel den Fensterhaken an dem untersten, größeren Fenster und hob ihn ab. Und nun hieß es nur noch, es aufzudrücken und hineinzuklettern.
    Dann machte sie Senta die Haustür auf, und sie blieben in der Vorhalle stehen und

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