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Rywig 08 - Sonjas dritte Sternstunde

Titel: Rywig 08 - Sonjas dritte Sternstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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eine nette kleine Sammlung aus Afrika zusammengeklaubt, und im Koffer lagen auch Steine aus Neuguinea. Wenn meine kleinen Geschwister in punkto Reiseandenken nur so bescheiden wären wie mein guter Papa!
    Es war ein hochinteressanter Vormittag - aber wahnsinnig heiß. Das bißchen Zeug, das wir anhatten, klebte am Körper. Ob wir wohl da drüben im Lodge die Gelegenheit haben würden, uns zu waschen? Tante Helene hatte, vorsorglich wie immer, Waschlappen, Handtuch und Seife mitgebracht und hatte mich dazu gebracht, dasselbe zu tun.
    Wir waren halb verdurstet, als wir in den kleinen Speisesaal des Lodges traten und uns auf die taufeuchten Wasserkaraffen stürzten. Ich kann mich nicht erinnern, ein besseres Getränk bekommen zu haben! Eisgekühltes, sauberes, klares Regenwasser - anderes Wasser hatten sie hier nicht. Sie sammelten Regenwasser in großen Zisternen - oh, wie schmeckte es himmlisch!
    Unsere beiden Piloten saßen da, sie waren schon beim Kaffee. Für uns wurden nun die traditionellen enormen Steaks mit dem merkwürdigen Namen „T-bone-steaks“ aufgetragen. Pro Person ein Stück Fleisch von solchen Ausmaßen, daß eine gute deutsche Hausfrau ein Essen für vier Personen daraus gemacht hätte!
    Ich war bei dieser Hitze nicht imstande, viel zu essen. Ich mußte zwei Drittel des Fleisches liegen lassen und hoffte nur, daß man im Lodge einen Hund hatte, der sich darüber freuen würde.
    Dann saß ich da und wartete und benutzte die Zeit, um mich umzusehen. An dem einen Ende des Raums war ein kleiner Verkaufsstand, eigentlich könnte ich ein paar Karten kaufen und die Wartezeit zum Schreiben benutzen.
    Ich ging an einem unbesetzten Tisch vorbei, da lag eine Zeitung.
    Mein Blick streifte eben die aufgeschlagene Seite, dann blieb ich stehen. Es war ein Bild von einem Auto, das sich überschlagen hatte und im Gebüsch auf einem Felsenabsatz hängengeblieben war. Es sah schrecklich aus - wie leicht hätte es in die Tiefe stürzen können!
    Ich las einige Zeilen - und es wurde mir schwarz vor den Augen.
    „Tante Helene - oh, Tante Helene!“
    Ich weiß nicht, ob ich es flüsterte, ob ich schrie. Vielleicht hatte ich geschrien, denn die anderen hörten mit dem Essen auf und starrten mich an.
    „Tante Helene - Heiko - Heiko ist verunglückt.“
    Sie ergriff die Zeitung, Mrs. Stone las, über ihre Schulter gebeugt, mit:
    „Aus ungeklärten Gründen verlor der Fahrer dieses Autos gestern in den australischen Alpen die Gewalt über seinen Wagen. Durch einen unwahrscheinlichen Zufall wurde das sich überschlagende Fahrzeug durch Steine und Gebüsch daran gehindert, die beinahe hundert Meter hohe Felswand herabzustürzen. Die Insassen, ein junger deutscher Zoologe, der für das bekannte englische Mary-Green-Institut arbeitet, und sein australischer Begleiter wurden mit schweren Verletzungen per Hubschrauber zum Krankenhaus in Adelaide gebracht.“
    Tante Helene stand auf, drückte mich einen Augenblick an sich, dann ging sie, die Zeitung in der Hand, rüber zu den beiden Piloten.
    „Wissen Sie, wann das nächste Flugzeug von Alice Springs nach Adelaide startet?“
    Unser Pilot guckte auf die Uhr.
    „In gut drei Stunden, Madam.“
    „Können wir es schaffen? Wir müssen sofort nach Adelaide! Hier-, ich weiß nicht, ob Sie das gesehen haben. Der junge Zoologe ist der Mann meiner Nichte - Sie verstehen.“
    Der Pilot verstand. Sein offenes, nettes Gesicht drückte Mitgefühl und praktische Entschlossenheit aus.
    Er ging in die Mitte des Zimmers, klatschte in die Hände und sprach die Gesellschaft an: „Meine Damen und Herren, darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten. Es ist etwas passiert, was es dringend notwendig macht, mit der kleinen Maschine in einer Viertelstunde zurück nach Alice Springs zu fliegen. Sind unter den Herrschaften fünf Personen, die willig sind, gleich mitzufliegen? Wir haben im großen Flugzeug nur 12 Plätze, also müssen außer diesen beiden Damen noch fünf gleich mitkommen. Wer meldet sich?“
    Die Teilnehmer wußten schon, worum es ging. Die beiden Schwestern Smith standen sofort auf, ebenso Mr. Nicol.
    Keiner mehr. Mrs. Stone guckte rechts und links. Als niemand mehr aufstand, tat sie es.
    „Nein, Mrs. Stone!“ rief Mrs. Henderson. „Sie sind Geologin, für Sie ist jede Minute hier kostbar. Ich fahre gleich zurück.“
    Es fehlte noch einer.
    Mr. Connor sprang auf.
    „Ich komme mit, meine Frau fliegt in der anderen Gruppe.“
    Die hat Tante Helene mir später erzählt. Ich sah und

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