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Rywig 10 - Machst Du mit Senta

Titel: Rywig 10 - Machst Du mit Senta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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Sie Erfahrungen hätten“, meinte ich.
    „Habe ich auch. Ich war allerdings achtzehn. Mein bester Freund hat mir mein Mädchen abgeknöpft, damit verlor ich beide! Aber nur für eine Zeit. Jetzt sind sie verheiratet und wir sind gute Freunde. Aber damals war es schlimm!“
    „Aber Sie haben jedenfalls nicht im Alkohol den Trost gesucht“, stellte ich fest.
    „Nein, in Arbeit! Mit dem Resultat, daß ich ein viel besseres Abitur schaffte, als ich zu hoffen gewagt hatte.“
    „Weil Sie dem Mädchen zeigen wollten, was für ein Teufelskerl Sie sind?“
    Herr Weiden lachte. „Das vielleicht auch. Jedenfalls wirkte es sich sehr gut auf meine Zukunft aus. Aber zurück zu Isabel. Haben Sie gesehen, was für hübsche Augen das Mädchen hat? Intelligent ist sie auch. Wenn Sie mal mit der Mutter sprechen, könnten Sie dann nicht aus ihr herauskriegen, wofür Isabel sich interessiert? Was für Hobbys sie hat oder hatte, bevor das Unglück anfing? Damit man wüßte, auf welchem Gebiet man einen Kontakt mit ihr bekommen könnte?“
    „Ich werde es versuchen“, versprach ich. „Oh, da kommt ein Auto - das könnte sein. ja, das ist Rolf!“
    Ich rannte ihm entgegen und umarmte ihn, noch bevor er die Fahrt bezahlt hatte. Anschließend krochen er, ich selbst und Herr Weiden herum und sammelten alle Geldstücke zusammen, die ihm aus der Hand gefallen waren.
    „Und nun fühle ich mich hier überflüssig“, grinste Herr Weiden und verschwand.
    Sonja war einverstanden, und die beiden Ehemänner erst recht. Ich sollte weiterhin jeden zweiten Tag Dienst machen, aber unter meinem eigenen Namen.
    Es war Heiko - der große Diplomat der Familie - der in munteren und geschickten Worten der Gruppe erzählte, daß seine Schwägerin ab und zu als Hosteß einspringen würde. Und wenn man mit ihren Leistungen nicht zufrieden sein sollte, dürfte man sich ganz offen beklagen. Aber an sich müßte es ja gutgehen, denn die beiden Schwestern würden sich bestimmt der Konkurrenz wegen die größte Mühe machen!
    Seine kleine Rede löste Lächeln und Witze aus. So ging ich zum zweitenmal an meine Aufgabe als Hosteß, und jetzt mit leichterem
    Herzen!
    Im stillen segnete ich sowohl Herrn Weiden als auch die Kindermokassins!

Wo ist Isabel?
    Ich saß auf einer sonnenheißen Treppe und streichelte einen großen, weißen Hund. Die Treppe gehörte zu einem herrlichen Hotel in ,La-ke Louise’ und der Hund gehörte einem jungen Mann, der im Hotel angestellt war, und der zu meinem Staunen bayerisch sprach. Wie er hier gelandet war, habe ich nicht herausgekriegt. Jedenfalls konnte ich mich glänzend mit ihm unterhalten, denn bayerisch war mir lieber als amerikanisch! Obwohl das Bayerische für mich arme Norwegerin auch nicht ohne Probleme ist.
    „Wissen Sie, was für ein Tier Sie da streicheln?“ fragte der Ame-rika-Bajuware.
    „Einen sehr lieben Hund, was sonst?“
    „Einen halben Wolf streicheln Sie! Er ist ein Lobo, eine Mischung von Wolf und Hund.“
    „Was? Halb-Wolf? Und er ist doch so zahm und liebebedürftig!“ „Ja, warum sollte ein Wolf nicht liebebedürftig sein? Hier, sehen Sie sich die Zähne an“, der junge Mann öffnete das Maul des Tieres, das übrigens auch auf den Namen ,Lobo’ hörte und zeigte mir das imposante Wolfsgebiß.
    Dies mußte ich meinem zoologischen Schwager erzählen! Wo war er bloß? Wir hatten in unserem gemeinsamen Appartement zusammen gefrühstückt, ich hatte in der praktischen kleinen Küche alles selbst zubereitet. Sonst hätten wir mit leerem Magen loswandern müssen, um in einem Lokal in der Nähe den dünnen kanadischen Morgenkaffee zu trinken. Die ganze Gruppe war schon losgewandert, mit Herrn Weiden als Betreuer und meiner geplagten Schwester als Dolmetscherin und Blitzableiter. Denn das kanadische Essen hat sehr oft einen Blitzableiter nötig. Heiko, Rolf und ich waren im Hotel geblieben, das heißt, die beiden Männer hatten sich anscheinend selbständig gemacht.
    Nein, da kam Heiko um die Ecke. „Senta, komm mal schnell, ich werde dir etwas zeigen!“
    „Und ich dir! Guck dir den Hund an, was glaubst du.“
    „Er ist kein Hund, er ist ein Lobo!“ unterbrach mich mein allwissender Schwager. „Ich habe mich schon in aller Frühe mit ihm unterhalten, während du Kaffee machtest. - Aber komm nun schnell mit, Rolf steht schon mit der Filmkamera schußbereit!“
    Er zog mich mit, um das Haus und ein paar Meter weiter. Und da
    - auf einem kleinen Hügel saß das niedlichste kleine Streifenhörnchen,

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