Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rywig 11 - Sonnige Tage mit Katrin

Titel: Rywig 11 - Sonnige Tage mit Katrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
Vom Netzwerk:
Katrin und ich es immer urgemütlich, wenn wir zusammen in der Küche arbeiteten, oder wenn wir auf der Terrasse faulenzten.
    Und dann die herrliche Natur! Das blaue Meer, das wir immer vor den Augen hatten, die kleinen braunen Bootshäuser da unten am Ufer, die grünen Wiesen, die gepflegten Gärten, die reizenden weißgestrichenen Holzhäuser, beinahe nur Einfamilienhäuser. Es war als ob diese freundliche, schöne Natur auch die Menschen freundlich gemacht hatte. Alle hatten ein nettes Lächeln, alle ein liebenswürdiges „Guten Tag“ bei einer zufälligen Begegnung -einen „Guten Tag“ in dem singenden, freundlichen Dialekt, von dem ich zum Glück immer mehr verstand, nachdem meine Ohren sich daran gewöhnt hatten.
    Ich schrieb meinen Eltern und erzählte, wie herrlich ich es hatte, ich schrieb auch eine Karte an Frau Doktor Oberbach und teilte ihr mit, daß ich mich in Norwegen auf die Arbeit bei ihr vorbereitete.
    Hartmut hatte ich noch nicht geschrieben, außer einer Karte, wo ich ihm meine neue Anschrift mitteilte. Ein Brief an ihn mußte gründlich überlegt werden.
    Von Frau Felsdorf junior bekam ich ein Briefchen. Die Omi war operiert worden, es ging ihr gut, aber ihr Kopf hatte durch den Schock gelitten. Die Verkalkung machte sich viel mehr bemerkbar, und es sei ausgeschlossen, daß sie zurück in ihre eigene Wohnung kommen könnte. Nun, vorläufig war sie noch im Krankenhaus, in einem schönen Zimmer auf der Privatstation, und es ginge ihr den Umständen entsprechend gut.
    Und mir ging es also prima. Es war jeden Morgen so schön, aufzuwachen und sich auf den Tag freuen zu können. Jeder Tag brachte mir was Gutes. Ich freute mich auf die Sprechstunde, und wenn ich gegen Mittag neben Bernt im Auto saß, freute ich mich auf den Nachmittag mit Katrin.
    „Du lächelst so geheimnisvoll“, sagte Katrin eines Tages am Mittagstisch.
    „Tu ich das? Ja, aber dazu habe ich allen Grund“, antwortete ich. „Ich sitze nämlich hier und denke daran, daß ich bei euch ein kleines Paradies auf Erden gefunden habe!“
    Petri heil!
    „Bernt“, sagte Katrin an einem Sonnabendmorgen am Frühstückstisch. „Kann deine Patientenschar heute ohne dich zurechtkommen?“
    „Ich hoffe“, sagte Bernt. „Jedenfalls wissen sie, daß ich am Samstag keine Sprechstunde habe. Was hast du mit mir vor?“
    „Ich will endlich mal eine anständige Fischmahlzeit haben“, verkündete Katrin. „Wir müssen rausfahren und sehen, daß wir ein paar genießbare Viecher auf den Angelhaken kriegen.“
    „Glaubst du, daß eine Angeltour das richtige für eine Frau im neunten Monat ist?“ fragte Bernt.
    „Na klar! Ich bin doch so gesund wie die Fische im Meer. Und Doktor Rosenberg hat mir doch gesagt, daß ich ein ganz normales Leben führen kann - ja ich soll es sogar!“
    „Mein Kollege Rosenberg hat anscheinend keine Ahnung davon, was du als normales Leben bezeichnest“, meinte Bernt. „Schwimmen, rudern, segeln, angeln, Boote in Ordnung halten - nun ja, dann also heute angeln. Aber eins sage ich dir: Du darfst nicht rudern, du sitzt gefälligst hübsch und bequem im Achtersteven und siehst zu, wenn Allegra und ich uns abrackern.“
    „Gut, ich sitze also mit gezücktem Fahrtenmesser und kümmere mich ums Töten. Ich kenne dich, lieber Mann, du haßt es, Fische zu töten! Ich bezweifle sehr, daß Allegra es fertigbringt!“
    „Ich will überhaupt nichts töten“, sagte Bernt. „Wir nehmen die Fischkiste mit und wenn wir Glück haben, können wir uns ein Depot anlegen. Dann haben Allegra und ich immer was zu essen, während du in der Klinik bist.“
    „Du unterschätzt mich“, protestierte Katrin. „Für Vorrat ist längst gesorgt, der Tiefkühler ist voll Beefsteaks und gebratenem Fisch und Tomatensuppe mit Klößen, und.“
    „Gut, gut, aber trotzdem, falls wir viel fangen, ist es doch besser, die Viecher vorläufig am Leben zu halten. Also, machen wir uns fertig! Allegra, zieh deine ältesten und dreckigsten Blue jeans an, ich borge dir eine scheußliche alte Jacke, die im Bootshaus hängt.“
    Alles klang für mich spanisch. Was in aller Welt war eine Fischkiste? Und wie angelte man vom Boot aus? Ach ja, ich hatte ja so was in Deutschland gesehen, man saß im Boot und hatte ein paar lange Angelruten festgemacht - nun ja, ich würde ja gleich zu sehen bekommen, wie man es hier machte.
    Unten im Bootshaus holte Katrin von einem Bord drei kleine Holzbretter, die mit dünnen, starken Leinen umwickelt waren. Am Ende

Weitere Kostenlose Bücher