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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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immer, etwas abzustauben«, erklärte Trent.
    »Typisch Mann.«
    »Hmm, leider ist er kastriert.«
    »Ups.« Jules betrachtete das Pferd mitleidig. »Tut mir leid, mein Junge.« Sie spürte Trents Blick in ihrem Rücken und sagte: »Nun glaub mir doch endlich, ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, hier so früh am Morgen jemandem zu begegnen.«
    »Und weswegen bist du dann hier? Um dir den Tatort anzusehen?«
    »Womöglich.« Sie kraulte Scout hinter seiner schwarzen Stirnmähne. Wie sollte sie ihm das erklären? Sie wollte nicht, dass er ihr eine morbide Neugier unterstellte, doch ein Teil von ihr wollte tatsächlich genau wissen, was geschehen war, es mit eigenen Augen sehen.
    »Ich dachte, wenn ich mir selbst ein Bild mache, erkenne ich vielleicht eine Verbindung – wenn das Ganze überhaupt etwas mit Lauren Conways Verschwinden zu tun hat. Erzähl mir nicht, dir sei nicht der gleiche Gedanke durch den Kopf gegangen.«
    »Das hab ich nicht vor.«
    »Ich bin nach Blue Rock gekommen, um herauszufinden, was hier vorgeht. Sollte sich herausstellen, dass das Institut keine Lösung für Shays Probleme bietet, will ich sie hier rausholen.« Sie schüttelte den Kopf und biss sich nachdenklich auf die Lippe. »Das alles ist doch höchst seltsam: ein Schwerverletzter, eine verschwundene und eine ermordete Schülerin.«
    »Da hast du recht«, stimmte Trent ihr zu.
    »Nun, dann lass uns dem Rätsel noch ein weiteres Geheimnis hinzufügen.« Jules zog den Zettel aus ihrer Jackentasche und reichte ihn ihm. »Das hier hat mir jemand heute früh unter meiner Apartmenttür hindurchgeschoben.«
    Trent las die kurze Nachricht und runzelte die Stirn. »Von Shay?«
    »Keine Ahnung. Aber ich glaube eher nicht.«
    »Hast du was dagegen, wenn ich den Zettel behalte?«
    »Nein, aber warum?«
    »Ich bin jetzt Deputy«, antwortete er und erzählte ihr von O’Donnells Anruf.
    »Dann ist es also offiziell. Weiß Lynch davon?«
    »Wir haben noch nicht darüber gesprochen, aber ich bin mir sicher, dass der Sheriff das übernommen hat.«
    »Erzähl mir von unserem furchtlosen Schulleiter«, bat sie.
    »Lynch? Alles, was ich weiß, ist, dass er von Anfang an hier war und seine Vision von Schule für ein glorreiches Vorbild hält – Blue Rock ist seine Mission.«
    »Was ist mit seiner Frau?«
    »Cora Sue?« Trent schüttelte den Kopf. »Schwer zu sagen. Ich bin mir nicht sicher, ob sie die Vision ihres Ehemanns teilt. Sie meidet diesen Ort wie die Pest.«
    »Aber im Augenblick ist sie doch hier.«
    »Nun, Cora Sue kommt, wenn man sie ruft.« Er lehnte sich über eine der Boxentüren und tätschelte den Kopf einer dunklen Stute, die einen gezackten weißen Fleck auf der Stirn hatte. »Sie zeigt sehr deutlich, dass sie lieber sonst wo wäre, doch sie kommt, und er präsentiert sie, seine Frau, sie beide als Team, wenngleich ihre Körpersprache verrät, dass sie lediglich ihre Pflicht erfüllt.«
    »Und warum?«
    »Ich behaupte nicht, zu verstehen, wie Ehen funktionieren, aber ich nehme mal an, sie bleiben entweder wegen des Geldes zusammen oder weil sie an ihr Gelübde ›In guten wie in schlechten Tagen‹ glauben.«
    »Dann lieben sie sich nicht?«
    »Wer weiß?«, sagte er. Die dunkle Stute wandte sich ab.
    »Glaubst du, er hat sie betrogen?«
    »Möglich, oder aber andersherum«, dachte er laut nach. »Frag mich nicht; ich bin nicht unbedingt ein Spezialist, wenn es um Beziehungen geht, aber er hat definitiv einen gewissen Einfluss auf sie. Wie ich schon sagte: Wenn er ruft, kommt sie gesprungen.«
    »Wie ein Hund zu seinem Herrn«, bemerkte Jules und erinnerte sich an die Auseinandersetzung, die sie auf der Veranda des Reverends belauscht hatte.
    »Wer weiß schon, was in den Beziehungen der Leute läuft«, sagte Trent. Ihre Blicke begegneten sich.
    Für einen Augenblick dachte sie daran, wie sehr sie ihn geliebt hatte. Du hast geglaubt, ihn zu lieben, aber es hat nicht funktioniert.
    Ihre Unterhaltung nahm eine gefährliche Wendung, weshalb Jules schnell das Thema wechselte. Sie deutete auf den Fleck am Fußboden und fragte: »Hat man dort Drew Prescott gefunden? Ich habe gehört, er hat eine Kopfverletzung. Er muss viel Blut verloren haben.«
    »Das stimmt.«
    Sie beugte sich vor und betrachtete die rote Stelle auf den Bodendielen, obwohl sie nicht wusste, was sie sich davon versprach. Sie war keine Kriminaltechnikerin und hatte keine Ahnung von Tatortspuren.
    Etwa eine Armlänge von der großen Lache entfernt war ein weiterer Fleck

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