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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Schüler hieß.«
    Ihre Cousine schüttelte den Kopf. »Weder Eli noch ich haben viel Kontakt zur Schule, seit er abgegangen ist.«
    »Auf Wiedersehen!«, krähte Chloe.
    »Auf Wiedersehen, Chloe«, sagte Jules zu der Kleinen und dann, an ihre Cousine gewandt: »Danke, Analise.«
    »Nichts zu danken. Bis bald mal.« Analise blieb auf der Veranda stehen, während Jules die Stufen hinuntersprang und zu ihrem Auto lief, das sie am Straßenrand geparkt hatte. Ihr Volvo war zwischen einem Chevy Suburban und einem Minivan eingequetscht, doch es gelang ihr, ihn hinauszumanövrieren. Im Rückspiegel sah sie, wie Analise ihre Tochter hochhob und ins Haus trug.
    Ihre Cousine war ein Fan von Blue Rock, und es war nicht von der Hand zu weisen, dass die Schule ihr zu einem neuen Leben verholfen hatte.
    Eigentlich hätte Jules nun ein besseres Gefühl haben müssen, doch ihre Befürchtungen hatten sich eher noch verschlimmert.

Kapitel fünf
    S haylee blickte sich flüchtig im Wohnbereich um: verstreut stehende Sessel, ein paar Tische und Lampen, sogar ein Aquarium. Und alles wohlverschlossen.
    Nur ein Volltrottel würde hier bleiben, dachte sie, und eins war sicher: Laut sämtlicher IQ-Tests, die Shaylee Stillman über sich hatte ergehen lassen müssen, fiel sie nicht in diese Kategorie.
    Woher ihre überragende Intelligenz kam, konnte sie sich nicht erklären: An den Genen lag es nicht – sie hatte einen höheren IQ als ihre Mutter und ihr Vater zusammen. Edie und Max – gab es eine üblere Elternkombination? Wohl kaum.
    Doch. Jules hatte es womöglich noch schlechter getroffen: Rip Delaney war die unterste Schiene gewesen. Aber Shay hatte schon viel zu lange über die Loser, die sich ihre Eltern nannten, nachgedacht, während sie die Zeit an dieser Scheißschule totschlug und versuchte ›sich einzugewöhnen‹. Ein Tag an der Blue Rock Academy hatte gereicht, um festzustellen, dass dieser Ort der absolute Alptraum war. Keine Handys, keine E-Mails, kein Fernsehen außer in Gruppen, sonntags für vier Stunden. Keine iPods, kein Facebook, kein MySpace. Nichts zum Stressabbau. Sie durfte mit niemandem Kontakt aufnehmen, konnte nicht einmal telefonieren, es sei denn, es handelte sich um einen Notfall. Doch auch dann musste einer der Aufseher dieses modernen Konzentrationslagers, die man allesamt einer Gehirnwäsche unterzogen hatte, dabei sein.
    Man hatte ihr ihren Stundenplan ausgehändigt, auf dem auch die Namen ihrer Lehrer standen. Sport bei Cooper Trent – darauf freute sie sich, Trent war ein heißer Typ. Chemie und Trigonometrie bei diesem G.-I.-Joe- Latino namens DeMarco, Englisch und Geschichte bei der forschen Studienrätin Rhonda Hammersley. Wade Taggert, dieser Psycho, unterrichtete Psychologie, und natürlich würde sie von dem ach so frommen Reverend Lynch all die Gründe eingetrichtert bekommen, warum sie zur Hölle fahren musste. Zu schade, dass man ihr keine Sitzungen bei dem Beauftragten für Jugendarbeit verordnet hatte, den sie am Anleger kennengelernt hatte, McAllister oder so ähnlich. Er war ein interessanter Typ mit warmen blauen Augen und einem offenen Lächeln. Ihre Beratungsstunden – wie man die verkappte Psychotherapie beziehungsweise Gehirnwäsche hier nannte – fanden bei Reverend Lynch höchstpersönlich sowie bei Dr. Tyeesha Williams statt, die ganz bestimmt nicht wie eine Seelsorgerin wirkte. Außerdem hatte sie an »Freiluftaktivitäten«, die ein Drillsergeant namens Flannagan veranstaltete, teilzunehmen. Oh, pardon, Mister Flannagan. Ihre Tage wären ausgefüllt mit Unterricht und anschließenden Gruppenpflichten.
    Es war ein Desaster. Was hatte sich Edie bloß dabei gedacht?
    Shay fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und wusste, dass sie abhauen musste. Sie musste einen Weg finden, nach Hause zu kommen, auch wenn das nicht leicht wäre. Dieser Ort lag tatsächlich am Ende der Welt.
    Wenn man nicht das Wasserflugzeug benutzte, blieb einem nur die einspurige Serpentinenstraße durch die Berge, die sie auf dem Hinflug aus der Luft bemerkt hatte. Eine steile Straße, die sich dicht am Abgrund entlangwand. Beängstigend, aber passierbar. Gesichert durch ein massives Tor und ein Wachhaus, etwa eine Meile von der Campusmitte entfernt. Man brauchte schon eine Menge Glück, um daran vorbeizukommen. Doch wenn Lieferanten und Angestellte diese Strecke nahmen, musste es für jemanden mit ein bisschen Hirn im Kopf auf jeden Fall eine Fluchtmöglichkeit geben. Sie hatte auch einen Landeplatz für

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