S - Spur Der Angst
beide? War das, bevor oder nachdem sie den Reverend geheiratet hat?« Trent versuchte, ein spöttisches Grinsen zu unterdrücken. »Du bist krank, Spurrier. Irre. Und das weißt du auch. Lynch hatte recht. Er hat den Nagel auf den Kopf getroffen, das habe ich in seinen Unterlagen gelesen.«
»Lynch ist ein Heuchler!«, knurrte Spurrier.
»Aber kein Mörder. Der Mörder bist du. Und als Erste hast du dir Lauren Conway vorgenommen.«
Spurrier kniff die Augen zusammen, seine Mundwinkel wanderten nach unten. »Lauren war eine Verräterin, sie hat mich getäuscht. Sie war nicht hier, um das Collegeprogramm zu absolvieren, um etwas über Gott zu erfahren, ihm zu folgen. Nein, sie hatte ihre eigenen Pläne. Kameras. USB-Sticks. Unbefugtes Beschaffen von Informationen. Sie war hier, um Lynch und sein Institut als Mogelpackung zu entlarven.«
»Das passte doch genau zu deinem Plan«, stichelte Trent.
»Wir müssen hier raus«, mischte sich Zach erneut nervös ein und wandte sich zur Vordertür, an der bereits die Flammen leckten.
Doch Spurrier war noch nicht fertig. »Wäre sie nur bei ihrem ursprünglichen Vorhaben geblieben …«
»Um Himmels willen, nun erzählen Sie ihm schon, dass Sie mit ihr ins Bett gestiegen sind, und lassen Sie uns endlich abhauen!«, schrie Zach panisch, das Gesicht angstverzerrt. »Bevor jemand den Brand bemerkt! Bevor wir vom Feuer eingeschlossen sind!«
»Es war mehr als das«, entgegnete Spurrier, der in seinem fanatischen Eifer die Flammen gar nicht zu bemerken schien.
Dann hatte er sich also in eine Frau verliebt, die ihn zum Narren gehalten, ihn nur benutzt hatte. »Was ist passiert, Spurrier? Hat sie dich abserviert, weil sie jemanden in ihrem Alter gefunden hat?«
Spurrier presste die Lippen zusammen. »Sie dachte, sie könnte mich bloßstellen. Mich! « Er deutete mit dem Daumen auf seine Brust. »Sie ist durchgedreht, und …«
»… und du hast sie umgebracht.« Verdammt! Bevor Trent Lynchs Psychogramme gelesen hatte, hatte er den Piloten nicht ansatzweise auf dem Radar gehabt.
»Ich habe niemanden umgebracht, du Dummkopf!«
»Natürlich nicht«, bestätigte Trent hustend. »Du bist ein Feigling! Du hast einen deiner psychisch gestörten Anhänger losgeschickt, damit er sie sich vorknöpft!«
»Du weißt doch gar nichts!«, tobte Spurrier.
»Wo ist ihr Leichnam, hm?«
»Ihr Tod war ein Unfall.«
»Kommen Sie, raus jetzt! Das ist doch Wahnsinn!« Zach rannte durch den kurzen Flur Richtung Küche und zur Hintertür, da die Eingangstür mittlerweile lichterloh brannte.
»Ein sehr praktischer Unfall. Richtig«, spottete Trent. »Ganz offensichtlich bist du nicht der große Anführer, sondern nur ein gehörnter Idiot. Vielleicht wollte sie aber auch ganz einfach nicht mit einem scheinheiligen Killer zusammen sein und hat sich einen passenderen Liebhaber gesucht.«
» Du bist der Idiot! Du kapierst das nicht!« Spurrier holte aus und trat mit voller Wucht zu, die Stiefelspitze direkt auf Trents Gesicht gerichtet.
Trent rollte sich zur Seite.
Schweres Leder traf ihn an der Schulter. »Uff!«
Er schlang die Arme um Spurriers Bein und zerrte heftig daran.
Der Pilot geriet ins Straucheln, dann stürzte er und landete hart auf dem Rücken.
Wumm!
Das Haus bebte.
Die Flammen flackerten.
Spurrier stieß ein Schmerzensgeheul aus.
Trent rappelte sich hoch, hockte sich mit gespreizten Beinen auf ihn, als wäre der Pilot ein siebenhundert Kilo schwerer Brahman-Bulle, ballte die Faust und ließ sie auf das Kinn des Wahnsinnigen krachen.
»Scheiße, Scheiße, Scheiße!« Bernsen kam zurückgerannt und richtete seine Waffe auf die beiden. »Aufhören! Lassen Sie ihn los! Verfluchte Scheiße!«
Trent ignorierte den CB mit seiner Knarre und trommelte wie wild mit den Fäusten auf Spurrier ein.
»Jetzt zieh ihn endlich von mir runter!«, brüllte Spurrier seinem Lakaien zu.
Trent drosch mit der Faust auf Spurriers Nase.
Knack!
Knochen splitterten.
Blut spritzte aus Spurriers Nasenlöchern.
Der Pilot krümmte sich und schrie auf.
Wieder schlug Trent zu.
»Genug!«, kreischte Bernsen mit angstgeweiteten Augen und richtete die Waffe direkt auf Trents Kopf. »Runter von ihm! Sofort!«
Trent zögerte eine Sekunde, was Spurrier nutzte, um sich auf die Seite zu drehen und einen Faustschlag auf Trents Kinn zu landen.
Krach! Der Gewehrlauf traf ihn am Hinterkopf. Trent brach zusammen.
Spurrier befreite sich und richtete sich mit weichen Knien auf. »Gut gemacht«, sagte er zu
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