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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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ausgezogen, und als sie wieder reinkam, saß er mit nacktem Oberkörper da. Ein bisschen Photoshop hier und da – und schon sah’s so aus, als würde sie ihn verführen, zumindest für Ethans Eltern. Wir anderen haben natürlich Ethans Story bestätigt. Sie ist von der Schule geflogen, Slade ist im Collegeprogramm. Eine echte Win-win-Situation.«
    »Außer für Maris Howell«, bemerkte Jules und fragte sich, woher in dieser Gruppe der Hang zum Bösen rühren mochte. »Ihr Ruf wird wohl für immer und ewig ruiniert sein. Sie wird nie wieder als Lehrerin arbeiten können. Aber dieser Anführer mit den glorreichen Ideen, wer ist das eigentlich?«
    »He!« Eric beugte sich zu ihr vor. »Howell hat Glück gehabt.« Seine Augen glitzterten dämonisch. »Ich hätte sie umgebracht.«
    »Du bist ja auch ein krankes Arschloch«, fauchte Shay.
    Ohne eine Sekunde zu zögern, drosch Eric Shay mit der Faust aufs Kinn. Ihr Kopf schnellte zurück, Blut lief ihr aus dem Mundwinkel.
    »Aufhören!«, schrie Jules und sprang von ihrem Stuhl auf, nur um gleich darauf mit dem Lauf von Trents Pistole zurückgedrückt zu werden.
    Nell begann wieder zu weinen und schluchzte laut.
    »Ich würde dich liebend gern sterben sehen«, knurrte Eric, gerade als auf der anderen Seite der halb offen stehenden Tür eilige Schritte zu vernehmen waren. »Und du, Nell, halt endlich die Klappe.«
    Das Mädchen riss sich zusammen und hörte auf zu schluchzen, nur seine Unterlippe zitterte noch.
    »Showtime!«, sagte Eric erwartungsvoll und blickte zur Tür des unterirdischen Schutzraums hinüber.
    Als Jules sah, wer da der Reihe nach hereinspaziert kam, schwand auch ihr letzter Rest Hoffnung.
    Tim Takasumi, Kaci Donahue, Roberto Ortega und Ethan Slade, alle in Schwarz gekleidet, alle aufgeputscht vom Adrenalin oder was auch immer, blickten sich nervös im Raum um. Jeder von ihnen trug eine Waffe.
    »Sie haben ihn!«, schrie Kaci, das Gesicht sorgenvoll verzerrt. »Sie haben den Anführer!« Sie fuchtelte wild mit ihrer Waffe, offenbar stand sie kurz vor einem hysterischen Zusammenbruch.
    Was? Hatten sie vielleicht doch noch eine Chance?, dachte Jules und wechselte einen hoffnungsvollen Blick mit Shay.
    »Wer?«, fragte Eric. »Wer hat ihn?«
    »Dieser verfluchte Trent!«, antwortete Ortega. Seine Augen funkelten vor Zorn. »Den Anführer hat’s voll erwischt. Er hat schwere Verbrennungen.« Auch er war übernervös. »Aber das ist noch nicht alles: Sie haben auch Zach!«
    »Nein!«, kreischte Missy. »Das kann nicht sein!«
    »Doch, es stimmt!«, bestätigte Takasumi und nickte heftig.
    Ortega schaute die Geiseln an, dann wieder Rolfe. »Ich sage dir, sie haben ihn eingesperrt. Auf der Krankenstation. Meeker, dieses Schwein, bewacht ihn.«
    Gut, dachte Jules, das schwächt sie, doch wie mochte es Trent gelungen sein, den Anführer festzunehmen? Und vor allem: Wer war er? Mit Sicherheit hatte er sich nicht kampflos ergeben, was bedeutete, dass Trent womöglich verletzt war.
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Slade nervös. »Wir können doch nicht einfach hier rumsitzen.«
    Rolfes hasserfüllter Blick glitt durch den Raum und blieb an seinen Geiseln hängen. Er kniff die Augen zusammen, und seine Lippen bildeten eine entschlossene Linie. »Wir holen ihn da raus. Genau das machen wir jetzt.« Er deutete mit dem Daumen auf Jules, Shay und Nell. »Die sind unser Druckmittel. Entweder sie rücken ihn raus, oder wir erschießen die kleinen Schlampen. Und mit der da fangen wir an«, knurrte er und richtete die Pistole direkt auf Shays Schläfe.
    »Nein!«, flehte Jules.
    Mit einem teuflischen Grinsen zog er den Abzug durch.
    Jules schrie.
    Im letzten Moment hielt er inne. »Peng!«, flüsterte er Shay mit boshafter Freude zu. »Du bist tot.«

    Die Krankenstation wurde ihre Festung.
    Zach Bernsen war in einem der Entgiftungsräume eingesperrt, Spurrier lag bewusstlos in einem der Krankenzimmer am Tropf, Trent saß auf einer Rollliege im Gang. Schwester Jordan, die Brille auf der Nase, tiefe Ränder unter den Augen, arbeitete mit zusammengepressten Lippen daran, unter örtlicher Betäubung die Kugel aus Trents Schulter zu holen.
    Es tat höllisch weh.
    »Sie haben Glück gehabt«, sagte sie. »Die Kugel hat nur knapp die Oberarmarterie verfehlt.«
    »Glück«, wiederholte Trent, der nicht das Gefühl hatte, die Schicksalsgötter würden auf seiner Seite stehen. »Was ist mit Spurrier?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich bezweifle, dass er es schaffen wird.«

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