S - Spur Der Angst
Bernsen. »Ich hatte schon befürchtet, du würdest ihn erschießen.«
»Sie haben gesagt, es soll aussehen wie ein Unfall. Und jetzt lassen Sie uns verdammt noch mal abhauen!«
»Ja!« Spurrier blickte verächtlich auf Trent hinab. »Weißt du nicht, dass sich Gott keinen Strich durch die Rechnung machen lässt?« Er schniefte und wischte sich das Blut vom Gesicht.
Vorsichtig streckte Trent die Hand nach einer spitzen Scherbe von der Kerosinlampe aus, dann setzte er sich mühsam auf. Das heiße Glas schnitt ihm in die Hand, aber es war seine einzige Chance, seine einzige Waffe in diesem höllischen Inferno.
Die Luft war zum Schneiden, das Flammenmeer so gut wie undurchdringlich. Er hörte Bernsen panisch schreien: »Los jetzt, brechen wir dem Scheißkerl endlich die Beine, und dann nichts wie raus hier!« Er blickte sich hektisch um, dann fiel sein Blick auf das Eichenscheit, das er fallen gelassen hatte. Schnell hob er es auf. »Ich zertrümmere seine Kniescheiben, dann kann er sich nicht mehr bewegen. Wenn die Bude hier abfackelt, kann eh keiner etwas beweisen. Es wird wie ein Unfall aussehen, genau wie Sie gesagt haben!«
»Gib her!«, befahl Spurrier und streckte die Hand nach dem Scheit aus. »Ich mach’s.« Dann wandte er sich an Trent und verkündete mit zornerfüllter Stimme: »Du kannst mir dankbar sein, dass du sterben darfst, ohne lange zu leiden, du Bastard!«
»Tatsächlich?« Trent schleuderte die spitze Glasscherbe direkt in Spurriers Gesicht, wo sie einen tiefen Schnitt auf seiner Wange hinterließ.
»Was zum Teufel …!«, brüllte Bernsen.
Spurrier ließ das Holzscheit fallen und fuhr sich mit der Hand an die Wange. Dabei taumelte er zurück und stolperte über die brennende Matratze. »Töte ihn!«
Bernsen zögerte.
»Töte ihn, sofort!«
Bernsen hob das Gewehr und feuerte.
Augenblicklich stand Trents Schulter in Flammen – ein Streifschuss.
Noch bevor der Junge ein weiteres Mal abdrücken konnte, rollte sich Trent über die Bodendielen.
Spurrier, dessen Hosenbeine Feuer gefangen hatten, heulte auf vor Schmerz. »Hilfe! So hilf mir doch, um Himmels willen!«
Bernsen fuhr zu seinem Anführer herum.
Trotz seiner Schmerzen streckte Trent den Arm aus und zog dem CB den Boden unter den Füßen weg.
Krach!
Ein Schuss löste sich, als der Junge mit einem dumpfen Aufschlag zu Boden ging.
Die Kugel prallte von der Wand ab.
Bernsen rappelte sich auf die Knie.
Spurrier brüllte vor Schmerz und schlug nach den Flammen, die rasend schnell auf die anderen Kleidungsstücke übergegriffen hatten, dann sackte er vornüber, eine hell lodernde Fackel.
»O Gott!« Voller Entsetzen krabbelte Zach in die Küche und auf die Hintertür zu. Sein Anführer war vergessen.
Trent stürzte sich auf den flüchtenden CB, doch dieser schaffte es zur Hintertür hinaus.
Wo er direkt in die Mündung von Frank Meekers Pistole blickte.
»Stehen bleiben, Polizei!«, befahl der Deputy. Neben ihm stand Bert Flannagan.
»Alles in Ordnung?«, fragte der angebliche Söldner Trent.
»Ich werd’s überleben«, erwiderte dieser. »Aber Spurrier ist noch im Wohnzimmer.«
»Hilfe!«, ertönte die Stimme des Piloten über das Prasseln der Flammen hinweg.
Trents Blick fiel auf den zweiten Feuerlöscher auf der hinteren Veranda.
»Tun Sie’s nicht!«, warnte Flannagan, der sofort wusste, was Trent vorhatte. »Sie kommen nicht wieder raus, das Haus wird einstürzen!«
»Wir dürfen ihn nicht sterben lassen!« Trent schnappte sich den Feuerlöscher und stürmte hinein. Spurrier saß gefangen hinter einer Wand aus Flammen, das geschwärzte Gesicht verzogen zu einer Maske des Grauens.
»Lassen Sie mich das machen!« Flannagan, der Trent gefolgt war, riss ihm den Feuerlöscher aus der Hand und richtete den Schaumstrahl auf Spurrier.
Der Pilot stürzte zu Boden, wo er sich schreiend hin und her wand. »Nimm mich, o Herr!«, flehte er verzweifelt. In der Luft lag der Geruch nach verbranntem Fleisch. »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«
Als wäre er wahrhaft davon überzeugt, Jesus Christus zu sein.
Kapitel dreiundvierzig
S o, und jetzt werden wir warten«, sagte Eric Rolfe selbstzufrieden. »Die anderen stoßen zu uns, sobald sie ihre Aufgaben erfüllt haben.« Er blickte zu Missy hinüber, die nickte. Auch sie wirkte höchst zufrieden. Sie hatte sich das Blut abgewischt und schien zuversichtlich, dass der grauenvolle Plan, wie immer er aussehen mochte, funktionierte.
»Welche Aufgaben?«,
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