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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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und die Tatsache, dass sie sich aus dem Staub gemacht hatte, als sich ihr Trupp im Gemeinschaftsraum versammelte?
    Verfluchter Mist!
    Sie musste sich verstecken, und zwar schnell.
    Lautlos ließ sie sich auf die Knie sinken und kroch um den Schreibtisch herum, damit niemand, der plötzlich durch die Haupttür eintrat, sie sehen konnte, auch wenn sie wusste, dass das im Grunde eine Schnapsidee war.
    Eine männliche Stimme antwortete Missy. Verärgert, doch Shay konnte nicht verstehen, was der Mann sagte, und wusste auch die Stimme nicht zuzuordnen.
    Mit einem lauten Klicken öffnete sich die Tür. Das Licht ging an, die beiden Neonröhren an der Decke flackerten.
    Shay hielt den Atem an.
    Sie durfte nicht erwischt werden!
    »Siehst du?«, sagte die männliche Stimme. »Nichts. Hier ist niemand.«
    »Ich schwöre dir –«
    »Reg dich einfach ab, okay?«
    »So wie bei Lauren?«, fragte Missy herausfordernd.
    Shay spürte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg. Sie sprachen von Lauren Conway, dem Mädchen, das eines Nachts aus Blue Rock verschwunden war. Sie hatte die Gerüchte gehört. Niemand wusste, ob Lauren tot oder noch am Leben war. War sie geflohen? War sie tödlich verunglückt? Die wildeste Theorie war die, dass jemand sie ermordet hatte und ihr Geist nun die Schule heimsuchte. Maeve Mancuso, ein echter Schwachkopf, war sich sicher, Laurens Erscheinung bei Vollmond im Pavillon gesehen zu haben.
    »Hör auf, mich von oben herab zu behandeln. Das ist echt uncool.« Missy war wirklich sauer.
    Shay kniff die Augen zusammen und betete, dass die blonde CB keinen Schritt weiter machte.
    »Lass uns zurückgehen«, schlug der Mann vor.
    Das Licht ging aus.
    Doch Shay ließ sich nicht an der Nase herumführen. Sie waren nicht gegangen.
    Sie wartete.
    Einen Augenblick später schloss sich die Tür erneut.
    Sie fragte sich, ob Missy, nachdem sie ihrem Begleiter zugezwinkert hatte, im Raum geblieben war, um Shay zu überführen. Sie regte sich nicht. Stumm zählte sie die Sekunden: Tausendeins, tausendzwei, tausenddrei, bis gute fünf Minuten vergangen waren. Im Zimmer war kein Geräusch zu vernehmen, abgesehen von dem leisen Summen der Heizkörper und dem wilden Hämmern ihres Herzens.
    Als sie die Anspannung nicht länger ertragen konnte, lugte sie um die Ecke des Schreibtischs und befand es für unwahrscheinlich, dass Missy irgendwo lauerte, um sie zu schnappen. Rasch rappelte sie sich hoch.
    Ihr Puls raste, ihre Nerven waren gespannt wie Drahtseile.
    Ob sie von einer versteckten Kamera gefilmt worden war? Sie hastete zur Nebentür, wobei sie sich schmerzhaft den Oberschenkel an der Schreibtischkante stieß und sich auf die Zunge beißen musste, um nicht laut aufzuschreien.
    Ihr Gruppenleiter und Ethan dachten, sie wäre auf der Toilette, daher musste sie so schnell wie möglich zum Gemeinschaftraum zurückkehren, in dem sich alle nach dem Abendessen versammelt hatten. Mit zusammengepressten Lippen griff sie nach dem Türknauf. Hoffentlich war niemand draußen auf dem Flur!
    Jetzt oder nie. Sie öffnete die Tür und stellte fest, dass der Gang leer war. Atemlos eilte sie zum Hauptflur, der zu einem überdachten Durchgang führte, über den sie ins Gemeinschaftsgebäude gelangte.
    Sie hatte die Tür zum Durchgang fast erreicht, als sie hinter sich Schritte vernahm. Was war das? Sie hatte doch gedacht, sie wäre allein!
    Als sie über die Schulter blickte, entdeckte sie Dr. Wade Taggert, einen der Psychologielehrer, der hinter ihr herkam. Shays Herz setzte für einen Schlag aus. Taggert mit seinem mickrigen Ziegenbärtchen war um die vierzig und wirkte stets ein wenig gereizt. Begleitet wurde er von der dämlichen Missy Albright höchstpersönlich.
    Na großartig.
    »Was tust du hier?«, dröhnte Taggerts Stimme durch den Gang.
    War das die Stimme, die sie vorhin gehört hatte, als sie hinter Charla Kings Schreibtisch kauerte? Shay war sich nicht sicher. Sicher war nur, dass sie keine andere Wahl hatte, als stehen zu bleiben und zu antworten.
    »Sind hier denn nicht die Toiletten?«, fragte sie unschuldig.
    Missy kniff die Augen zusammen.
    »Ich meine, warum hältst du dich in diesem Gebäude auf? Es gibt Toiletten im Gemeinschaftsgebäude, und dort sollten sich alle, Lehrer und Schüler, um diese Uhrzeit befinden.«
    Abgesehen von euch beiden, dachte Shay, aber sie sprach es nicht aus. Es war besser, weiterhin die Verwirrte zu spielen, als sich in Schwierigkeiten zu bringen. »Nun, das weiß ich, aber ich konnte keine

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