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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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fünfzehn
    I ch weiß von nichts!«, beharrte Shay, die Augen geweitet vor Entsetzen.
    Trent, der sie fest im Blick behielt, empfand Mitleid, weil man das Mädchen früh am Morgen aus dem Bett gerissen und in Reverend Lynchs Büro geschleift hatte. Dort saß es nun auf einem Stuhl am Schreibtisch des Direktors und schaute angsterfüllt von einem zu anderen.
    Trent stand am Fenster, blickte auf die Zufahrtsstraße hinaus und hörte zu. Es gefiel ihm gar nicht, was hier passierte; das Ganze kam ihm vor wie ein Verhör, nicht wie eine normale Befragung. Doch der Grund dafür war plausibel: Jemand hatte Nona Vickers umgebracht, und solange dieser Jemand nicht gefasst war, würde jeder auf diesem Campus in Angst und Schrecken leben.
    Adele lehnte an der Tür, als wolle sie sie blockieren, nur für den Fall, dass sich Shaylee zur Flucht entschließen sollte.
    Aber wohin sollte sie fliehen?, fragte sich Trent.
    »Was ist hier los?«, fragte Shay soeben. »Wo ist Nona?«
    Lynch blieb ganz ruhig, seine Stimme klang gelassen. Wenigstens bemühte er sich, die Lage unter Kontrolle zu behalten. »Du teilst dir mit Nona ein Zimmer. Wann ist sie fortgegangen?«
    »Ich wusste nicht mal, dass sie überhaupt fortgegangen ist!« Shays Haut hob sich bleich von ihrem schwarzen Haar ab. »Sie war noch auf, als ich eingeschlafen bin. Und … und das Nächste, was ich weiß, ist, dass sie da« – Shay deutete mit dem Daumen auf Burdette – »ins Zimmer geplatzt ist wie bei einer Polizeirazzia und mir befohlen hat, mich anzuziehen.« Empört blickte sie die Oberstudienrätin an. »Dann hat sie mich beobachtet, bis ich meine Sachen anhatte. Was sind Sie? Eine Lesbe, die auf Minderjährige steht?«
    Burdette presste die Lippen aufeinander und verschränkte die Arme vor der Brust, doch sie ließ sich nicht provozieren.
    »Beschimpfungen sind hier nicht angemessen«, sagte Lynch, doch er war sichtbar aus der Fassung gebracht.
    »Was ist passiert?«, fragte Shay. »Ich habe den Hubschrauber gesehen. Er hat jemanden abgeholt. Ist Nona verletzt?« Ängstlich sah sie von einem zum anderen. »Sie war meine Zimmergenossin. Ich habe ein Recht darauf, es zu erfahren.«
    Trent nickte beipflichtend.
    »Ich werde in Kürze eine Stellungnahme abgeben«, verkündete Lynch.
    »Eine Stellungnahme? Wozu?«
    Trent hatte genug. Es war Zeit, nicht länger um den heißen Brei herumzureden. »Nona ist tot.«
    »Was?« Shaylee sprang von ihrem Stuhl auf. »Tot? Nein! Tot? O Gott. Das kann nicht sein. Sie war doch gestern Abend noch ganz lebendig …« Entsetzt starrte sie Trent an. »Man würde ihren Leichnam doch nicht im Helikopter abtransportieren! Sie muss noch am Leben sein!«
    »Das war Drew Prescott.« Trent trat ein Stück auf sie zu, lehnte sich mit der Hüfte gegen Lynchs Schreibtisch und beugte sich vor.
    »Was? Drew?« Shay blinzelte. »Ich verstehe das nicht.«
    »Wir haben ihn im Pferdestall gefunden, zusammen mit Nona. Sie ist tot; er befindet sich in einem kritischen Zustand.«
    Shaylee sank auf ihren Stuhl zurück. »Ach du liebe Güte. Wie? Ich meine, wo … Mein Gott, sie hat mir erzählt, dass sie einen Freund hat, aber ich habe ihr nicht geglaubt.« Sie zog die Beine an und schlang die Arme um ihre Knie. »Die beiden haben sich also rausgeschlichen und sind zusammen verunglückt?« Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Hat sie dir erzählt, dass sie sich davonstehlen wollte?«
    »Nein!«
    »Aber sie hat dir von Drew erzählt.«
    »Nur dass sie einen Freund hat … das war alles. Sie wollte mir seinen Namen nicht verraten. Das war offenbar ein großes Geheimnis.«
    »Das letzte Mal hast du sie demnach …«
    »… in unserem Zimmer gesehen. Sie war da, als ich zu Bett gegangen bin. Dann hat Dr. Burdette an die Tür gehämmert, und hier bin ich.«
    »Deine Baseballkappe wurde bei ihrem Leichnam gefunden.«
    »Wie bitte?« Mit einem Ruck schoss Shays Kopf in die Höhe, ihre Hände tasteten nach der fraglichen Kappe. »Nein, das kann nicht sein.« Wieder schüttelte sie fassungslos den Kopf.
    Trent nickte. »Zusammen mit ihren restlichen Klamotten.«
    »Sie … sie hatte ihre Klamotten ausgezogen?«, flüsterte Shay. »Warum?«
    »Warum war deine Kappe dort?«
    »Ich weiß es nicht! Das letzte Mal, als ich sie gesehen habe, hing sie in unserem Zimmer an dem Haken neben der Tür. Ich habe sie selbst aufgehängt. Wie ist sie dorthin gekommen … wo immer Nona war?« Sie sah Trent an. »Wo war sie? In Drews Zimmer?«
    »Im

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