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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Pferdestall.«
    »Das reicht«, fiel ihm Lynch ins Wort. »Wir warten besser auf Sheriff O’Donnell, bevor wir ihr weitere Fragen stellen. Er hat versprochen, persönlich vorbeizukommen, zusammen mit den Detectives und seinen Deputys.«
    »Der Sheriff? Detectives? Deputys? Es war doch ein Unfall, oder etwa nicht?« Shays Augen waren riesig und dunkel vor Furcht.
    Sie tat Trent leid. »Sie müssen auch Unfälle untersuchen.« Er wollte das Mädchen nicht in Panik versetzen, aber dazu schien es ohnehin zu spät.
    »Polizeibeamte, ja. Leute für die Unfallrekonstruktion, aber doch keine Detectives!« Shaylee kauerte sich auf ihrem Stuhl zusammen.
    »Detectives werden immer gerufen, wenn jemand stirbt«, erklärte Trent.
    Doch Shaylee wirkte nicht überzeugt. »Augenblick mal, Sie nehmen aber nicht an, dass jemand …« Sie schluckte und blinzelte gegen die aufsteigenden Tränen an. »Sie wollen doch nicht sagen, dass …« Sie sah von Lynch zu Trent, und in ihr Gesicht kehrte ein wenig Farbe zurück. »Die Sache mit meiner Baseballkappe – wollen Sie mich für das, was mit Nona und Drew passiert ist, verantwortlich machen? Brauche ich etwa einen Rechtsanwalt?« Jetzt wirkte sie noch verängstigter. Zu Tode erschrocken. »Was zum Teufel ist mit Nona passiert?«
    »Einen Rechtsanwalt?«, wiederholte Burdette mit hochgezogenen Augenbrauen und tat so, als wäre sie aufrichtig überrascht. »Shaylee, du hast zu viel ferngesehen.«
    »Schluss jetzt«, sagte Trent. »Wenn der Sheriff da ist, wird er mit uns allen sprechen, also warten wir einfach ab.«
    Doch Shaylee ließ den Kopf in die Hände sinken, eine Geste der Kapitulation. »Sind denn nicht überall auf dem Campus Kameras angebracht? In den Schlafzimmern? In den Gängen? Vielleicht sogar in den Stallungen?« Sie wandte sich mit anklagendem Blick an Reverend Lynch, der sichtlich erbleichte. »Sie haben doch alles auf Band! Warum also behandelt man mich, als wäre ich eine Kriminelle? Sehen Sie sich doch einfach diese kranken – und vermutlich illegalen – Aufnahmen an und lassen Sie mich in Ruhe!« Sie richtete ihre großen Augen auf Trent, den sie für ihren einzigen Verbündeten im Zimmer hielt. »Außerdem werde ich nicht ins Wohnheim zurückkehren. Ich will hier fort. Jemand soll meine Mutter anrufen. Erzählen Sie ihr, was passiert ist, dass hier Schüler sterben! Ich will nach Hause, und zwar sofort!«

    Jules war hungrig und müde, außerdem tat ihr vom stundenlangen Autofahren der Hintern weh.
    Immer noch saß sie hinter dem Steuer, den Blick auf die Straße vor ihr geheftet. Dieser Teil der Interstate 5 war eine heimtückische graue Schlange, die sich durch die steilen, dicht bewaldeten Berge von Südoregon wand. Über sieben Stunden war sie nun durch Washington und Oregon gefahren. Sie trat aufs Gas, und die Reifen ihres Volvos sirrten über den Asphalt, als sie die Sattelschlepper überholte, die die Hügel hinaufkrochen.
    Ihr Magen knurrte, und ihre Stimmung sank entschieden. Sie hatte in dieser Woche nicht viel geschlafen, davon hatten sie die immer wiederkehrenden Alpträume vom Tod ihres Vaters abgehalten, die sich noch dazu mit den Bildern von Cooper Trent vermischten.
    Nachdem sie heute Morgen zwei Kopfschmerztabletten mit zwei Tassen schwarzem Kaffee hinuntergespült hatte, hatte sie lediglich eine kurze Pause an einem Drive-thru außerhalb von Portland eingelegt, wo sie einen Burger und eine Cola light bestellte. Kein Wunder, dass ihr Magen rebellierte.
    Sie hatte die Wasserflasche, die sie für die Fahrt eingepackt hatte, schon fast ausgetrunken, außerdem waren ihre Kopfschmerzen zurückgekehrt und rumorten schmerzhaft in ihrem Schädel.
    In den letzten Tagen hatte sie den Kühlschrank geleert, mit der Bank wegen ihres Kredits gesprochen und Diablo bei Mrs. Dixon, ihrer Nachbarin, einquartiert, die entzückt gewesen war – sie hatte sogar in die Hände geklatscht! –, sich um ihre Lieblingskatze kümmern zu dürfen. Jules hatte außerdem alles mit Tony und Dora im 101 geklärt und Gerri und Erin auf Band gesprochen, dass sie für eine Weile nicht in der Stadt sein würde. Schließlich hatte sie sich mit einer fadenscheinigen Ausrede von Edie verabschiedet und etwas von einer freien Lehrerstelle in Nordkalifornien erzählt.
    Jetzt steuerte sie mit hämmerndem Schädel auf ihr eigentliches Ziel zu. Wenn sich ihr ungutes Gefühl, die Blue Rock Academy betreffend, als unberechtigt herausstellen sollte, schön, dann würde Shay ihre Zeit

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