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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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antwortete Jules, nicht überzeugt. Shay stand bereits auf Trents Verdächtigenliste, und sie wollte ihm nicht noch mehr Munition liefern, indem sie zugab, dass ihre Schwester Nona Vickers’ Handy benutzte. Weiß Gott, welche Schlüsse er daraus gezogen hätte!
    »Ich bin trotzdem der Meinung, du solltest die Stelle kündigen«, beharrte er und blickte in den Rückspiegel.
    »Kündigen? Ich habe doch noch nicht einmal angefangen!«
    »Gut. Dann bist du auch noch nicht in diese Sache verwickelt.«
    »Ich will aber darin verwickelt sein!«
    »Jules, das ist gefährlich!«
    »Ach?«, spottete sie. »Danke für den Hinweis.«
    »Ich meine es ernst, Jules.«
    »Ich auch. Und jetzt fang bitte endlich an, mich Julia zu nennen, damit sich die Leute nicht wundern!«
    Trent fuhr rechts ran und ließ den Jeep in der Nähe einiger Bäume ausrollen. »Hör mal, Julia, ich habe keine Zeit für Spielchen, und ich will mir, wie gesagt, zu allem Überfluss nicht auch noch um dich Sorgen machen müssen!«
    »Das musst du auch nicht.«
    »Hast du eigentlich ein Wort von dem verstanden, was ich gesagt habe?«
    »Ja, das habe ich. Trotzdem werde ich nicht wieder fahren.« Die Fenster des Jeeps beschlugen. »Wenn ich Beweise dafür finde, dass das Institut nicht das ist, was es von sich behauptet, dass die Schulleitung vertuscht, was mit Lauren Conway passiert ist, dass die hier angewandten Mittel unmenschlich sind, dann habe ich etwas in der Hand, um den Richter davon zu überzeugen, Shay besser anderswo unterzubringen.«
    »Wo? Im Jugendgefängnis? Ich habe ihre Akte gelesen. Deine Schwester kann sich glücklich schätzen, hier gelandet zu sein.«
    »Das glaubst du doch selbst nicht«, fauchte Jules und schaute auf die feuchten Strähnen in seinem Haar, die der geschmolzene Schnee hinterlassen hatte. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass eines der Kinder ›glücklich‹ ist, hier zu sein.«
    »Deine Schwester ist nicht unbedingt ein Unschuldslamm.«
    »Ich bitte dich. Hat etwa einer der Teenager hier eine blütenweiße Weste?«, fragte sie gereizt.
    »Natürlich nicht.«
    »Die Schüler hier sind alle keine Engel. Trotzdem weiß ich, dass Shaylee unschuldig ist; sie hat mir von der Kappe erzählt. Sie meinte, ihre Unschuld würde bald bewiesen, da in der Schule überall Kameras installiert seien, sogar in den Schlafzimmern – was meines Wissens nach illegal ist.«
    Trent rieb sich mit einer Hand den Nacken. »Ich bin mir nicht sicher, ob es tatsächlich Kameras gibt. Ich habe noch nie irgendwelche Bänder zu Gesicht bekommen.«
    »Würde man sie dir denn zeigen?«
    »Vermutlich nicht. Ich gehöre nicht gerade zum inneren Kreis.«
    »Der da wäre?«
    »Reverend Lynch und seine Kohorten, die Studienrätinnen. Das ist eine ziemlich eingeschworene Gemeinschaft – Hammersley, Williams und Burdette –, kein einziger Mann ist darunter. Dann folgt die zweite Liga, Flannagan, Taggert und DeMarco, lauter Männer übrigens, aber sie haben mit der Leitung der Schule nichts zu tun.«
    »Und wie passt du da rein?«
    »Das ist ja das Problem: gar nicht.«
    »Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass du Mädchen das Basketballspielen beibringst.«
    »Es ist eine Herausforderung«, gab er zu, »aber zu jener Zeit war die Stelle des Sportlehrers die einzige, für die ich qualifiziert war. Ich hätte es vorgezogen, mit den Pferden zu arbeiten, aber an Bert Flannagan war nicht vorbeizukommen. Er ist ein ganz schön harter Brocken; ich kann ihn nicht recht einordnen. War früher bei den Marines. DeMarco ebenfalls und vermutlich auch Taggert. Auf keinen von beiden weiß ich mir einen Reim zu machen. Ich denke, sie fühlen sich von Lynchs eisenharter, regelkonformer Schulpolitik angezogen.«
    »Und die Frauen?«
    »Burdette und Williams sind absolut davon überzeugt, bei Rhonda Hammersley bin ich mir nicht ganz sicher; sie schleimt sich nicht so bei Lynch ein wie die beiden anderen, aber sie scheint ihre Aufgabe sehr ernst zu nehmen.«
    »Was die Kameras betrifft …«, sagte Jules. »Shaylee schien davon überzeugt, dass alles, was in der Schule passiert, gefilmt wird.«
    »Es gibt natürlich ein paar Überwachungskameras, genau wie an jeder anderen Schule. Sie sind über den Gebäudeeingängen angebracht, ein paar auch entlang der Wege, und alle sind deutlich zu sehen. Dass sich Kameras in den Zimmern befinden, halte ich für eine Legende.«
    »Wirklich? Glaubst du, jemand hat ein Gerücht in die Welt gesetzt, um dafür zu sorgen, dass die

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