Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
S3, Spuk in der Bibliothek: Eine Annäherung an das Unheimliche (German Edition)

S3, Spuk in der Bibliothek: Eine Annäherung an das Unheimliche (German Edition)

Titel: S3, Spuk in der Bibliothek: Eine Annäherung an das Unheimliche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Susami
Vom Netzwerk:
haben. Und ich selbst war da in gewissem Sinne für die Koordination zuständig, also dafür zu sorgen, dass der Betrieb durch diese Arbeiten möglichst wenig gestört wird. Und so habe ich eben mit diesen ganzen Handwerkern auch zu tun gehabt. Und eines Tages, das war an einem Freitag, da kommt ein Elektriker zu mir und fragt, ob ich Zeit hätte. Er wolle mir etwas zeigen. Ich habe eigentlich keine Zeit und will wissen, was denn so wichtig ist. Und er meint nur, ich solle mir das selbst anschauen, er wisse damit nichts anzufangen.
     
    I: Hört sich fast unheimlich an.
     
    R: Ja, möglicherweise war es dem Mann auch unheimlich. Jedenfalls führt er mich hinunter in die Bibliothek und vielleicht kennen Sie das: Es gibt auf einigen Stockwerken solche Luken im Boden, die sich mit einem bestimmten Schlüssel öffnen lassen. Und diese Luken verdecken eben äh ... wie soll ich sagen? Solche ähm Versorgungsschächte, einfach Schächte oder Rohre, in denen dann Stromkabel laufen oder für die Computer irgendwelche Verbindungen, oder auch Wasserrohre oder was auch immer. Und dieser Mann, der hatte an solch einem Schacht zu tun...
     
    I: Ähm, wo war dieser Schacht? Oder wo ist der?
     
    R: Der war auf ... äh ... der war nicht auf S3, der war wenn Sie von S3 rüber gehen in den Bereich, der dann zum Beispiel Philosophie beherbergt.
     
    I: In diesem Gang?
     
    R: Dort ist ein Gang, dort ist aber auch noch ein etwas größerer Raum, in dem auch Kopierer stehen. Wenn Sie dort mal schauen, dann müssten Sie diese Luke eigentlich finden. Und jedenfalls öffnet dieser Mann diese Luke und will, dass ich mal hineinschaue. Er leuchtet mir mit der Taschenlampe und ich beug mich drüber und zunächst sehe ich nur verschiedene Kabel und Rohre, also rote, schwarze ... und das ist ja auch ein relativ enger Kanal, der so senkrecht nach unten geht. Und trotz der Taschenlampe verstreut sich dann das Licht. Und als ich dann allerdings genauer hinschaue, sehe ich in etwa zwei Meter Tiefe eine Art Plattform, eine Metall-Plattform, vielleicht 60 mal 60 Zentimeter, auf der man auch stehen könnte. Und auf dieser Plattform sind ganz viele kleine Rechtecke und zunächst erkenne ich das nicht richtig, dann aber sehe ich, das sind hunderte von Fotos.
     
    I: Mhm, und die lagen einfach...
     
    R: Also die lagen nicht durcheinander, nicht irgendwie auf einen Haufen geworfen, keineswegs. Diese Fotos waren alle fein säuberlich angeordnet, so dass sie eine Art äh ... gleichmäßiges Viereck bildeten. Und das waren so viele, dass sie diese Plattform auch fast ausfüllten. Und auf allen diesen Bildern waren Gesichter, also Menschen. Das waren Hunderte.
     
    I: Und das waren dann diese Bilder, die ein Jahr vorher verschwunden waren?
     
    R: Ich kann mir das nicht anders erklären, ich wüsste nicht wo diese Fotos sonst herkommen sollten.
     
    I: Wie haben Sie dann reagiert als Sie das gesehen haben?
     
    R: Zunächst einmal so: „Das gibt es doch nicht“. Und ich glaube, der Elektriker und ich, wir haben uns nur angeschaut und keiner wusste so recht, was das zu bedeuten hatte. Und natürlich war es mir in dem Moment dieser Entdeckung nicht wohl. Dieser Anblick hatte etwas Unheimliches. Sie müssen wissen, dieser Schacht war so eng, da kann man nicht einfach runtersteigen. Man müsste zunächst irgendwelche Kabel entfernen oder ähm ... an die Seite machen. Und dann bräuchte man so etwas wie eine Strickleiter. Und natürlich ist der Zugang nicht so einfach möglich, man benötigt ja einen speziellen Schlüssel.
     
    I: Also, da kann man nicht einfach runtersteigen, auf diese Plattform?
     
    R: Nein, kann man nicht. Es ist im Grunde ausgeschlossen dass jemand über Monate hinweg – und das, ohne bemerkt zu werden – diese Fotos an sich nimmt und sie dann dort, auf dieser Plattform, fein säuberlich ausbreitet.
     
    I: Aber es gab oder gibt ja Leute, die diesen Schlüssel haben.
     
    R: Ja. Aber das sind Wenige. Und außerdem müsste jemand, der dort nach unten will, sehr wendig und auch sehr schmal gebaut sein. Sie zum Beispiel, Sie würden da stecken bleiben. Jemand, der breite Schultern hat oder auch nur normal gebaut ist, der kommt da fast nicht durch. Und eigentlich müsste man auch Hilfe haben oder eben eine Strickleiter die man auch irgendwo festmachen muss. Und natürlich Licht, ist ja dunkel dort unten. Ähm und was noch dazu kommt: Wenn Sie dort hinunter steigen, dann können Sie nur auf der Plattform zum stehen kommen. Und wie wollen Sie

Weitere Kostenlose Bücher