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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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starrte Stan den Wissenschaftler an. Dieser winselnde Schlappschwanz wollte den Ärger vergessen machen und von vorne anfangen.
    »Da gibt es nichts mehr zu sagen.«
    Intuitiv wusste der Gelehrte, dass er gerade sein Todesurteil gehört hatte, und wirbelte auf dem Absatz herum. Wie eine durch die Schatten huschende Kirchenmaus rannte er auf die Türen des Portals am Ende des Kirchenschiffs zu.
    »Du kleiner Wichser!« Boyd Braxton ließ die Spitzhacke fallen und griff nach der 357 Desert Eagle, die er im Holster unter dem Arm trug.
    Stan schlug dem Gunnery Sergeant die Hand auf den erhobenen Unterarm. »Nicht im Haus des Herrn«, befahl er streng.
    »Ja, Sir!«
    Mit gezogenen Waffen stürmten seine Männer aus der Kirche und hinter dem Wissenschaftler her, der sie betrogen hatte.
    Ohne große Eile, da er wusste, dass sie die Beute bald gestellt haben würden, ging Stan zu den Flügeltüren auf der Rückseite der Kirche. Morgen früh würden sich die Bewohner des kleinen Dörfchens Godmersham über das Chaos wundern. Man würde jugendlichen Vandalen die Schuld geben. Zweifellos würden eine ganze
Reihe von Kirchenbasaren abgehalten werden, um Geld für die Reparatur des Schadens zu sammeln.
    Er klemmte sich die Stablampe unter den Arm, fasste in die Hosentasche und holte eine goldene Geldklammer hervor. Schnell zog er drei Hundert-Dollar-Scheine heraus und steckte sie in den Schlitz des hölzernen Opferstocks.
    Nachdem er seine Wiedergutmachung geleistet hatte, trat er ins Freie, wo er erfreut feststellte, dass der Regen endlich in ein erträgliches Nieseln übergegangen war. Auf dem angrenzenden Friedhof sah er einen roten Lichtpunkt tanzen, die Laser-Zielvorrichtung der Pistole des Gunnery Sergeant, und ging darauf zu.
    Gefangen auf seinem Weg zum Range Rover stand der Gelehrte nun mit kapitulierend erhobenen Händen vor Galen of Godmershams offenem Grab.
    »Die Frevler fängt Gott schnell«, murmelte Stan.
    Boyd Braxton setzte dem Mann den Lauf seiner Desert Eagle an die Schläfe. »Ich glaube, wir müssen ihn umbenennen, in Meister Hasenfuß.«
    »Wisst ihr Typen eigentlich, welche Strafe auf Mord steht?«, keuchte der Gelehrte, und seine hochgereckten Arme schlotterten wie Bettlaken, die im Wind flattern.
    »Ich gehorche nur Gottes Gesetz«, entgegnete Stan. Dann, um dem Gelehrten die Gelegenheit zu geben, Abbitte für seine verderbte Existenz zu leisten, fuhr er fort: »Der Herr sprach: ›Wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr sterben in euren Sünden!‹«
    »Hey, ich habe nichts Unrechtes getan! Ihr seid diejenigen, die herumschleichen, in Kirchen einbrechen und mit Pistolen herumfuchteln. Ich bin nur ein verschuldeter Doktorand, der sich ein bisschen redlich verdientes …«
    »Haltung, Mann! Denn du wirst gleich deinem Schöpfer gegenübertreten.«
    »Herr im Himmel! Tut das nicht! Ich flehe euch an …« Das Flehen erstarb zu einem kläglichen Wimmern.

    »Puh! Hier braucht wohl jemand eine frische Windel«, murmelte Boyd Braxton, als der Gelehrte sich vor Angst in die Hosen machte.
    Angewidert nickte Stan dem ehemaligen Gunnery Sergeant kurz zu. »Tötet ihn. Er ist dem Herrn ein Gräuel.«
    Ein einzelner Schuss hallte durch die Nacht.
    Wie das Läuten einer Kirchenglocke.
    » Das nenn ich praktisch«, meinte Braxton und deutete mit dem Lauf seiner Waffe auf die beinahe kopflose Leiche, die zusammengesunken am Boden des Grabes lag. Er steckte die mächtige Pistole wieder zurück in das Holster, bückte sich und hob eine Schaufel auf. »Keine besondere Sache, was, Sir?«
    »Gott ergötzt sich nicht am Tod eines Frevlers, Gunny. Und das sollten Sie auch nicht.«
    Stan war erfüllt von frischem Glauben. Noch vier Tage bis Id al-Adha. Zeit genug, um die Bundeslade zu finden. Als guter Marine hatte er einen Alternativplan.
    »Hat Sanchez schon eingecheckt?« Sanchez war der Mann, der mit der Überwachung in Oxford beauftragt war.
    »Ungefähr vor drei Stunden, Sir. Aisquith und die Frau haben sich in ein Hotel verkrochen. Sanchez hat sich das Zimmer gleich neben dem ihren geschnappt. Da es eine Zwischentür zwischen den beiden Räumen gibt, behält er die beiden mit einer Spionkamera im Auge.«
    »Lösen Sie Sanchez ab«, sagte er zu Braxton. »Ich will einen stündlichen Bericht. Wenn dieser Brite auch nur in sein Taschentuch rotzt, dann will ich darüber informiert werden.«

48
    »Lass das Licht an.«
    Seine Bitte, nicht ihre.
    Da sie der Überzeugung war, dass Sex eine Sache des Gebens und Nehmens war, war

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