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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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es begrüßen, wenn Ihr mir eine ehrliche Antwort anstelle eines flotten Spruches gebt.«
    Cædmon krümmte sich innerlich bei diesem Vergleich. In späteren Gralslegenden war es Sir Gawain, besessen von seiner einzigartigen Arroganz, nicht gelungen, die Heiligkeit der Gralssuche zu begreifen. Er vermutete, dass Edie diesen Namen absichtlich aus den Reihen der Tafelrunde ausgesucht hatte.
    »Ich will damit nur sagen, dass wir die Sache erst einmal ein bisschen durchdenken sollten, bevor wir uns Hals über Kopf ins Ungewisse stürzen. Und was ist mit MacFarlane und seinen heiligen Kriegern?« Offensichtlich besorgt starrte sie ihn an. »Was passiert, wenn wir ihnen in die Arme laufen, während wir in Godmersham herumspazieren?«
    Obwohl die meisten Randgruppen nur eine große Klappe hatten und nichts dahintersteckte, wusste er, dass MacFarlanes Truppe da eine Ausnahme war.
    »Konzentrieren wir uns lieber darauf, diese verflixte Bundeslade zu finden, anstatt in angstvollen Vorstellungen zu versinken.«
    Ein ausgeprägtes Schweigen folgte. Unbehaglich tat er so, als habe er großes Interesse für die Schaufenster, an denen sie vorbeikamen.
    »Wir können immer noch zur Polizei gehen«, schlug Edie vor und brach als Erste die an den Nerven zerrende Stille.
    »Um sofort zweier Morde beschuldigt zu werden, die wir nicht begangen haben?« Heftig schüttelte er den Kopf. »Wir können nicht zu den Behörden gehen, es sei denn, die Situation macht es unerlässlich.«
    »Und wer wird dann diesen Anruf machen, du oder ich?«
    »Wir sind ein Team, nicht wahr?« Während er sprach, legte er ihr
den Arm um die Schulter, sodass sie sich an Oberkörper, Hüfte und Schenkel berührten. »›Dort überwintert sie und hält wohl warm ihr Lied‹«, flüsterte er ihr eine Zeile aus einem alten englischen Lied ins Ohr.
    Edie schlang ihm den Arm um die Taille und wandte ihm lächelnd das Gesicht zu. »Ja, ich bin an deiner Seite. Ich mache viel lieber Liebe als Krieg.«

50
    Oh Mann, er wollte sie ficken.
    So sehr, dass sein Schwanz seit Stunden knüppelhart gegen den Stoff seiner Hose drückte. Seit er an der Spionkamera im Schlüsselloch der Verbindungstür einen Platz in der ersten Reihe einer Vorstellung eingenommen hatte, die sich als unglaubliche Fickorgie entpuppt hatte.
    Zuerst war Boyd stinksauer gewesen, dass er zur Überwachungsschicht eingeteilt worden war. Kein Wunder, dass Sanchez so gegrinst hatte, als Braxton ihn ablöste. Wer zum Teufel hätte auch gedacht, dass die Schlampe mit den lockigen Haaren sich wie eine erfahrene Hure benahm? Es hatte ihn seine ganze Selbstbeherrschung gekostet, sich nicht an der Verbindungstür einen runterzuholen wie irgendein Kameltreiber in einer Gasse in Islamabad.
    Der Colonel pflegte zu sagen: »Wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.« Der Bibelvers half ihm, seine Lust zu zügeln. Normalerweise.
    Boyd Braxton legte eine Hand in den Schritt und rückte seine Ausrüstung zurecht.
    Eine Verkäuferin, die in einem Schaufenster einen Eimer voll Blumen hochhievte, starrte ihn böse an. Er starrte ebenso böse
zurück und ging munter weiter seines Wegs. Aisquith und die Frau waren etwa einen Häuserblock vor ihm, und da praktisch keine Fußgänger auf den Straßen unterwegs waren, war es ein Kinderspiel, sie zu beschatten. Außerdem war der rothaarige Brite viel zu versessen darauf, der Schlampe Süßholz ins Ohr zu flüstern, um überhaupt zu bemerken, dass er einen Verfolger hatte.
    Da er sie belauscht hatte, wusste er, dass sie auf dem Weg zur nächsten Bushaltestelle waren, und seine Aufgabe war es, ihnen den Weg abzuschneiden. Dankbar für die Chance, wiedergutmachen zu können, was er vor vier Tagen in Washington verbockt hatte, beschleunigte er seine Schritte.
    Das Herz pochte ihm aufgeregt gegen das Brustbein.
    Er konnte es gar nicht erwarten zuzuschlagen.

51
    Als Edie den Kopf reckte, um die Auslage in einem Schaufenster zu betrachten, erhaschte sie eine plötzliche Bewegung, die sich im Glas widerspiegelte.
    Sie wandte den Kopf. Zuerst verblüfft, dann geschockt.
    Es war Dr. Padghams Mörder. Keine zehn Schritte hinter ihnen.
    Ohne nachzudenken wirbelte sie auf dem Stiefelabsatz herum und schubste Cædmon mit beiden Händen, so hart sie konnte, vom Bürgersteig.
    »Cædmon, lauf!«, schrie sie aus vollem Hals, als sie zu spät erkannte, dass sie ihn direkt vor ein näher kommendes Fahrzeug gestoßen

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