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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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vorstellen, dass sie dazu überredet werden könnten, die Lager zu wechseln. Vorausgesetzt dass sie und Cædmon die richtigen Knöpfe drückten.
    In der Hoffnung, dass der ruchlose Vorbesitzer des Artefakts Uneinigkeit in den Reihen säte, fragte Edie das Naheliegende.
»Was geschah mit den Steinen des Feuers, nachdem Luzifer aus dem Himmel verbannt wurde?« Während sie sprach, entging ihr nicht, dass alle drei von MacFarlanes Handlangern aufmerksam die Ohren spitzten.
    »Die Steine des Feuers wurden den Erzengeln Michael und Gabriel übergeben. Sie waren nicht nur die gemeinsamen Hüter des Brustschilds, sondern es sind auch ihre Abbilder, die angeblich den Deckel der Bundeslade zieren.« Cædmon hatte Edies Absicht erkannt und warf Braxton, Harliss und Sanchez einen bedeutungsvollen Blick zu, bevor er sich wieder an MacFarlane wandte. »Glauben Sie, dass es für die Jungs sicher ist, wenn sie sich in so großer Nähe der Bundeslade aufhalten? Schließlich sind sie im Gegensatz zu Ihnen ungeschützt, wenn ein Unfall geschehen sollte.«
    »Ja, wie ich höre, ist mit Hautkrebs nicht zu spaßen«, warf Edie ein. »Und soweit ich weiß, gibt es noch kein Heilmittel gegen die Pest.« Beim Anblick von Sanchez’ fassungslosem Gesichtsausdruck beschloss sie, noch ein wenig stärker auf den Angstknopf zu drücken. »Oh, und nicht zu vergessen, was mit diesen armen Typen in Bet-Schemesch passiert ist. Keine hübsche Geschichte, das muss ich schon sagen.«
    Cædmon reckte den Hals und spähte in das nun etwa eineinhalb Meter tiefe Loch, dann richtete er seine Worte direkt an Braxton und Sanchez. »Hat euer Befehlshaber erwähnt, dass die Bundeslade in Wirklichkeit eine Massenvernichtungswaffe ist, die einst dazu benutzt wurde, die Feinde Israels niederzumetzeln? Meine Theorie ist, dass die Zehn Gebote auf Tafeln aus radioaktivem …«
    »Lügen! Jedes einzelne Wort davon!«, brüllte MacFarlane, dessen Gesicht eine entschieden ungesunde purpurrote Schattierung angenommen hatte.
    Nervös hielt Sanchez die Schaufel umklammert und hörte auf zu graben. »Aber Sir, was ist, wenn …«
    »Weitergraben!«

    »Ja, Sir!«, antwortete Sanchez und trieb die Schaufel mit neuer Kraft in die Erde.
    Als ihr klar wurde, dass das Pendel soeben in die andere Richtung ausgeschlagen hatte, ließ Edie die Schultern sinken. »So viel dazu, einen der Gläubigen zu konvertieren.«
    »Es hat schon seinen Grund, warum man sie die wahrhaft Gläubigen nennt«, antwortete Cædmon. Auch wenn er es nicht zeigte, wusste sie, dass er genauso betroffen wie sie über ihr knappes Scheitern war.
    Beim Geräusch eines lauten, metallischen Klonk ! hastete MacFarlane zum Erdloch.
    »Sir, wir sind gerade auf eine Art Kiste aus Metall gestoßen«, verkündete Braxton aufgeregt.
    Edie schluckte einen Kloß der Angst hinunter.
    »Ich glaube, sie könnten tatsächlich die verflixte Bundeslade gefunden haben.« Wie hypnotisiert starrte Cædmon angespannt in das Erdloch, während Sanchez die Prozedur vom Klosterhof wiederholte und das aufgewickelte Seil holte. Nachdem sie noch ein wenig gegraben hatten, konnten er und Braxton das Seil an dem vergrabenen Gegenstand festmachen.
    Mit einem nachsichtigen Lächeln richtete MacFarlane seine Aufmerksamkeit auf Cædmon. »Ist Ihnen zufällig bekannt, was die Worte ›Apokalypse‹ und ›Große Trübsal‹ bedeuten?«
    Wenn Cædmon diese Frage für merkwürdig hielt, ließ er es sich nicht anmerken. »Apokalypse leitet sich von dem griechischen Wort apokalupsis ab, was so viel wie Offenbarung bedeutet. Und Trübsal von dem griechischen thlipsis , was Bedrängnis bedeutet. Habe ich bestanden?«
    MacFarlanes Lächeln wurde breiter. »Nein, haben Sie nicht. Denn so wie die meisten haben Sie kein Verständnis von der Macht , die diesen Worten innewohnt, der prophetischen Wahrheit , die diese Worte enthüllen. Die meisten Menschen halten den Tag des Jüngsten Gerichts für ein Märchen.«

    »Ich nehme an, Sie denken anders darüber?«
    »›Und ich will ihn richten mit Pest und Blutvergießen und will Platzregen mit Hagel, Feuer und Schwefel über ihn und sein Heer und über die vielen Völker kommen lassen, die mit ihm sind.‹«
    Während Edie diesem Schlagabtausch mit Worten lauschte, beschlich sie ein sehr unangenehmes Gefühl in der Magengrube.
    Apokalypse. Große Trübsal. Jüngstes Gericht.
    Sie hatte diese Worte schon einmal gehört. Vor vielen Jahren, als sie stillsitzen und zuhören musste, während ihr Großvater abends

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