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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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Prophezeiung Ezechiels tatsächlich eine von Russland angeführte Invasion Israels vorhersagt. Welchen möglichen Grund könnte Russland haben, einen solchen Krieg zu beginnen?«

    MacFarlane starrte ihn an, als hätte er eine völlig idiotische Frage gestellt. »Ökonomische und politische Instabilität sind Grund genug, denken Sie nicht auch? Schließlich ist Israel das Silicon Valley des Mittleren Ostens.«
    »Und vergiss nicht den Reichtum an Bodenschätzen in der Gegend um das Tote Meer sowie die ungenutzten Ölreserven innerhalb der Grenzen Israels«, warf Edie ein, worauf Cædmon sich nicht mehr sicher war, ob sie diese apokalyptische Geschichte glaubte oder nicht. »Wenn man bedenkt, dass sowohl Russland als auch Israel über Nuklearwaffen verfügen, wäre das Resultat katastrophal.«
    »Ich muss gestehen, dass das kein völlig unwahrscheinliches Szenario ist, da der Mittlere Osten so instabil ist«, gab Cædmon als Antwort auf Edies letzte Bemerkung zu. »Sollte dieser spezielle Konflikt allerdings je ausbrechen, dann wird er von Menschenhand begonnen werden, und nicht von Gott. Der weltweite Durst nach Öl ist unstillbar, und Russland ist zweifellos besorgt darüber, dass die USA in der arabischen Welt Fuß gefasst hat. Der eiserne Vorhang mag zwar Geschichte sein, aber die Rivalität besteht noch immer.«
    »Der Prophet Ezechiel beschreibt die kommende Schlacht mit klaren, eindeutigen Aussagen«, sagte MacFarlane mit einem manischen Leuchten in den Augen. »Man braucht nur die Tageszeitung zu lesen, um zu wissen, dass die prophezeite Schlacht von Gog und Magog jederzeit kommen kann.«
    »Mich würde interessieren, wer Ihrer Meinung nach der Sieger sein wird, wenn diese Schlacht ausbricht.«
    »Selbstverständlich Israel. Und dieser Sieg wird Juden und Christen gleichermaßen versichern, dass Gott immer noch in ihrer Mitte ist, so wie in alten Tagen, als er unter ihnen weilte, während die Israeliten vierzig Jahre durch die Wüste irrten. Nach diesem Sieg wird ein neuer Tempel in Jerusalem errichtet werden. Und sobald er erbaut ist, wird die Bundeslade wieder an ihren rechtmäßigen Platz zurückkehren.«

    Die Bundeslade. Endlich schloss sich der Kreis.
    Cædmon warf einen Blick auf die drei Männer, die damit beschäftigt waren, den Schatz aus dem Erdloch zu hieven. Die Zeit war nicht auf seiner und Edies Seite. Und sie war ganz sicher gegen sie, wenn sich der ausgegrabene Gegenstand als irgendetwas anderes als der gesuchte Schatz erwies.
    »Warum erzählen Sie mir all das? Lassen Sie damit nicht die Katze aus dem biblischen Sack?«
    MacFarlane trat einen Schritt auf ihn zu, und Cædmon war überrascht, einen flehenden Ausdruck auf seinem Gesicht zu sehen.
    »Ich habe einen Grund, warum ich Ihnen von der Prophezeiung erzähle: Ich möchte, dass Sie sich unserer heiligen Sache anschließen. Der Herr hat stets Bedarf an guten, unerschütterlichen Männern, die bereit sind, seine Schlachten zu schlagen.«

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    »Wie Paulus auf der Straße nach Damaskus haben Sie die Chance, sich zu läutern. Lesen Sie die Prophezeiungen selbst, und Sie werden sehen, dass ich die Wahrheit spreche.«
    Verblüfft über dieses Angebot blieb Cædmon mehrere Sekunden lang stumm. Zumindest bis sein Zynismus die Oberhand gewann.
    »Ah, ja, ›umso fester haben wir das prophetische Wort‹«, zitierte er munter einen anderen Kirchenvater, den heiligen Petrus.
    »Ich weiß, dass Sie ein Mann sind, der in seinem eigenen Leben nach einem Sinn sucht.«
    »Das mag zwar stimmen, aber ich bin keine beeinflussbare Seele, die sich dem erstbesten Kerl anschließt, der ein vorgefertigtes Heilmittel für die Mühsal des Lebens anbietet.« Er musste MacFarlane hinhalten, denn wenn er zu schnell nachgab, würde er ihn durchschauen.

    »Ihre Worte zeugen von einer tief sitzenden Furcht. Ich kann Ihnen diese Furcht nehmen.« Ausladend wies MacFarlane auf die drei geschäftig arbeitenden Männer. »Meine Gotteskrieger kennen keine Furcht.«
    »Er erzählt dir nur Mist«, rief Edie aus und packte Cædmon am Arm, als befürchte sie, er könnte die unsichtbare Linie überschreiten, die zwischen ihnen und ihrem Feind stand. »Ich habe die Prophezeiungen von Ezechiel gelesen, und weißt du, was ich glaube? Ich glaube, Ezechiel war ein Verrückter, ein Weltuntergangsprophet, den man im einundzwanzigsten Jahrhundert unter Medikamenten und an einer sehr kurzen Leine gehalten hätte. Eine seiner sogenannten Visionen erzählt davon, wie er in der Wüste zu

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