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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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verwickelt wird, werden sie sich sicher etwas ausdenken, um Padge in London sterben zu lassen. Niemand auf dieser Seite des Atlantiks würde daran zweifeln, wenn Padgham, sagen wir, gramerfüllt über den Tod seines Partners Selbstmord begeht.«
    »Ich glaube, die haben Dr. Padghams Partner umgebracht.«
    »Sehr wahrscheinlich haben sie das«, antwortete Cædmon, und sein forscher Akzent klang merklich gedämpft.
    »Wie in Gottes Namen konnte Rosemont so eine gut organisierte Vertuschungsaktion abziehen?«
    Cædmon setzte sich auf den Rand ihres Bettes. »Mit Hilfe von innen, nehme ich an. Wer ist Kapitän auf dem Schiff?«
    »Dem Hopkins-Museum? Das dürfte der Direktor sein, Eliot Hopkins.«
    »Rufen Sie ihn an. Bitten Sie ihn um ein Treffen heute Vormittag.«

    Edie warf ihm einen langen, nachdenklichen Blick zu. »Sagen Sie mir, warum genau soll ich mich mit dem Museumsdirektor treffen?«
    »In der Hoffnung, dass Mr. Hopkins ein paar interessante Informationen ausspuckt.«
    »Aber was soll ich ihm sagen? Ich kann mir keinen einzigen Grund vorstellen, warum Eliot Hopkins sich zu einem Treffen mit uns bereit erklären, geschweige denn uns alles brühwarm erzählen sollte.«
    »Versuchen Sie, das Problem von einem anderen Blickwinkel aus zu betrachten. Warum sollte der ehrenwerte Mr. Hopkins sich am Diebstahl eines Artefakts beteiligen, das er bereits besitzt?«
    »Das ist leicht. Versicherungsbetrug. Er will die Versicherungsprämie kassieren.«
    »Aber ich vermute, dass die Steine des Feuers auf dem Schwarzmarkt gekauft wurden.«
    »Was bedeutet, dass das Artefakt nicht versichert war«, kam ihm Edie zuvor.
    »Ergo hatte Eliot Hopkins nichts mit Padges Ermordung zu tun. Aber ich glaube, er hatte etwas mit der darauf folgenden Vertuschungsaktion zu tun.«
    »Aber warum den Mord vertuschen? Das ergibt keinen Sinn.«
    Cædmon schlug ein jeansbekleidetes Bein über das andere. »Was würde geschehen, wenn die Behörden entdecken, dass der Direktor des Hopkins-Museums wissentlich ein gestohlenes Artefakt aus seinem Ursprungsland herausgeschmuggelt hat?«
    »Zusätzlich zu einer saftigen Geldstrafe müsste Eliot Hopkins vielleicht ins Gefängnis.«
    »Und das hätte zur Folge, dass sein Name und sein guter Ruf in Stücke gerissen würden. All das macht Eliot Hopkins zu einem sehr schwachen Glied.«
    »Und Sie wollen herausfinden, wer an seiner Kette zieht«, meinte Edie, als der Grund für das vorgeschlagene Treffen plötzlich einen
Sinn ergab. »Ich nehme an, es sind die Typen von Rosemont. Wahrscheinlich dieser, wie heißt er? Colonel MacFarlane. Wer sonst sollte es sein?«
    Statt zu antworten, streckte Cædmon sich der Länge nach auf dem Bett aus und griff nach einem Stadtplan für Touristen, der auf dem Nachttisch lag und Teil des Willkommenspakets des Hotels war. Er faltete den Plan auseinander und breitete ihn auf dem Schoß aus. »Der National Zoo, die National Cathedral oder das Lincoln Memorial. Mit welchem davon kennen Sie sich am besten aus?«
    »Dem Zoo«, antwortete sie, wobei sie sich fragte, worauf er hinauswollte. »Er liegt nur ein paar Blocks von meiner Wohnung entfernt. Wenn das Wetter schön ist, gehe ich da gerne walken.«
    Cædmon faltete den Stadtplan wieder zusammen. »Dann also den National Zoo. Sagen Sie Mr. Hopkins, er soll um zehn Uhr dort sein. Pünktlich. Vergessen Sie nicht, ihm das zu sagen. Wenn man mit Dieben und Mördern spricht, ist es immer am besten, wenn man sehr bestimmt auftritt. Das ist die einzige Möglichkeit, mit einem Spielplatztyrannen fertig zu werden.«
    »Das, oder ein Tritt in die Eier«, murmelte Edie, während sie zum Hörer griff.

25
    Georgetown
    Langsam legte Eliot Hopkins den Hörer auf.
    Genauso, wie von den Monstern bei Rosemont Security Consultants vorhergesagt, hatte Edie Miller mit ihm Kontakt aufgenommen.
    Das erste Teilchen eines sehr komplizierten Puzzlespiels hatte seinen Platz gefunden.

    Er seufzte, ein langgezogener Atemzug, der sich zu gleichen Teilen aus Bedauern und Schmerz zusammensetzte. Bedauern, weil er die etwas schrullige und unkonventionelle Miss Miller mochte. Schmerz wegen seiner gebrochenen Rippe, die er einem muskelbepackten Goliath mit missverstandenem Sinn für Höflichkeit zu verdanken hatte. Der Unhold hatte gegrinst und »Wie geht’s?« gefragt, nachdem er ihm den unerwarteten Schlag versetzt hatte. Die Männer von Rosemont wollten seine Kooperation. Und sie hatten sich seiner Kooperation auf die primitivste Art und Weise

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