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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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einfach nur im Bett zusammenrollen, sich die gestärkten Laken über den Kopf ziehen und sich die Augen ausweinen. Doch sie konnte es nicht. Sie kannte Cædmon Aisquith kaum, und wenn sie ihn vergraulte, dann war sie völlig auf sich allein gestellt. Wie sie es schon so lange war. Als sie noch ein Kind gewesen war, hatte ihre Mutter sie oft tagelang ignoriert.
    »Es tut mir leid, dass ich so gefühlsbetont werde. Es ist nur …« Sie grub die Zähne in die Unterlippe, um die Tränen zurückzuhalten.
    Wie sie so mit dem Rücken zu ihm dastand, hörte sie, dass Cædmon zu ihr herüberkam. Dann fühlte sie eine warme Hand auf der Schulter.
    »Es besteht kein Grund, sich für Ihre Gefühle zu schämen.«
    »Sie haben gut reden. Sie sind ja auch eine rothaarige Säule der Stärke.«
    »Das ist nicht wahr.« Sanft drehte er sie zu sich um und zog sie in die Arme. Da er irgendwo um die 1,90 Meter groß war, passte ihr Kopf perfekt an seine sommersprossige Schulter.
    Edie schloss die Augen und sog seine Wärme, seine Stärke in sich auf. Es fühlte sich so gut an, von ihm im Arm gehalten zu werden. Gut auf eine Weise, die sie an die schlaflose Nacht denken ließ, die hinter ihr lag. Wie oft warst du in Versuchung gewesen, aus dem Bett zu steigen und in seines zu schlüpfen? Zu oft, um nachzuzählen.
    Besorgt, dass sie ihrem Drängen nachgeben könnte, da Sex der beste Trost von allen war, löste sie sich aus seiner Umarmung.

    »Ich muss im Hopkins anrufen und herausfinden, was zum Teufel dort los ist«, sagte sie und ging hinüber zum Schreibtisch, der zwischen Fernsehgerät und Kommode eingequetscht war.
    »In Anbetracht der Tatsache, dass wir ziemlich im Dunkeln tappen, halte ich das für eine kluge Idee. Aber erwähnen Sie mit keinem Wort, was Sie gestern im Museum beobachtet haben.«
    Edie nickte und wählte die Hauptnummer des Museums. Dann, als das automatische System sie dazu aufforderte, tippte sie die vierstellige Durchwahlnummer der Lohnbuchhaltung ein. Eine muntere Stimme antwortete: »Linda Alvarez. Wie kann ich Ihnen helfen?« Edie gab Cædmon ein Zeichen, leise zu sein.
    »Hey Linda, hier ist Edie Miller. Tut mir leid, dass ich so früh am Morgen schon nerve, aber ich habe gestern mit meiner Stempelkarte totalen Mist gebaut … Oh … wirklich? Hm.«
    Edie legte die Hand über den Hörer und flüsterte: »Linda sagt, ich hätte gestern überhaupt nicht gestempelt. Aber ich weiß mit absoluter Sicherheit, dass ich es getan habe.«
    Sie nahm die Hand wieder vom Hörer. »Wie dumm von mir, nicht wahr? Man sollte meinen, dass ich es nach all den Wochen eigentlich richtig machen sollte. Ich, äh, bin so schnell rein und wieder raus, dass ich wohl einfach vergessen habe, zu …«
    »Fragen Sie nach Padgham«, formte Cædmon mit den Lippen.
    »Ist Dr. Padgham zufällig in seinem Büro? Er hat mich gebeten, ein paar Fotos von einem besonderen Objekt zu schießen, und ich wollte nur … Oh, herrje, das ist ja schrecklich. Nun, äh, da er nicht im Museum ist, wären Sie dann so lieb und gehen schnell den Flur runter in sein Büro? Ich habe eine Tasse Kaffee über seinen Perserteppich verschüttet und wollte sichergehen, dass die Reinigungstruppe sich darum gekümmert hat … Ja, er ist schon manchmal ein bisschen zickig, nicht wahr? Danke, Linda.«
    Wieder hielt Edie die Hand über den Hörer. »Das werden Sie nicht glauben. Sie behauptet, das Dr. Padghams langjähriger Partner gestern bei einem Unfall mit Fahrerflucht getötet wurde und
Dr. Padgham nach London geflogen ist, um sich um die Beerdigungsformalitäten zu kümmern.«
    Cædmons blaue Augen wurden schmal. »Sie wollen es so aussehen lassen, als ob Padge noch unter den Lebenden weilt.«
    Wieder bedeutete sie ihm, still zu sein. »Das ist toll. Nun, äh, ich muss los. Tausend Dank, Linda. Wir sehen uns später.«
    Verblüfft legte Edie den Hörer auf.
    »Was hat sie über den blutverschmierten Teppich gesagt?«, wollte Cædmon wissen.
    »Linda Alvarez’ Adleraugen konnten keinen Fleck auf Dr. Padghams Teppich erkennen. Keine blutigen Stückchen Gehirnmasse. Kein widerlicher Haufen Erbrochenes. Nichts als einen wunderschönen, frisch gesaugten Orientteppich.« Edie zog den Stuhl unter dem Schreibtisch hervor und ließ sich darauf sinken. Ihr Blick fiel auf Cædmons Spiegelbild im Wandspiegel. »Das ist eine Vertuschungsaktion. Eine gewaltige Wisch-alle-Spuren-weg-Vertuschungsaktion.«
    »Da die Diebe auf keinen Fall wollen, dass die Polizei in die Sache

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