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Saat des Himmels

Saat des Himmels

Titel: Saat des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Exitus.“
„Eine niedrige Evolutionsstufe eben. Und da ist vielleicht
das, was AmUlzo sich ausgedacht hat, das Schlechteste für
diese nicht. Aber was, VonEtali, werden die zwei so
genannten Künder, die wir schaffen wollen und von denen
wir noch nicht einmal mit Sicherheit wissen, ob sie je aktiv
werden, schon ausrichten können.“
„Wenn ich AmUlzos Konzept richtig verstehe
– so
eingeweiht bin ich leider auch nicht
–, sollen wir
nachhelfen, sie gleichsam begleiten.“
„Wie stellt er sich das vor! In zwei Jahren spätestens ist
unser Aufenthalt hier beendet!“
VonEtali antwortete nicht. Sie nahm Gerät auf und glitt
aus der Maschine. „Suchen wir diese Miriam“, sagte sie.
Sie fanden ein junges Weib in dem Raum des Hauses, in
dem die Speisen zubereitet wurden. Die wohlgewachsene
Menschin, die nach Jussups euphorischer Beschreibung nur
diese Miriam sein konnte, rührte in einem Gefäß, das über
dem Feuer hing. Sie verrichtete die Tätigkeit mechanisch,
ihr Blick war in eine imaginäre Ferne gerichtet, und sie gab
sonderbare Laute von sich, wie sie die beiden Eindringlinge
noch niemals gehört hatten. Durchaus verständliche Wörter
wurden, frequenzmoduliert alternierend und in Abschnitte
unterteilt, gedehnt, ab- und neu angesetzt. Es klang
angenehm und irgendwie ergreifend.
VonEtali und AusGarmi hörten staunend zu. Und da sie
im Augenblick ohnehin keine Möglichkeit sahen,
ihr
eigentliches Vorhaben auszuüben, nahmen sie Ruhehaltung
ein und genossen diese eigentümlichen Geräusche.
Nach einer Weile füllte Miriam die gerührte weißliche
Masse mit Bedacht in kleinere Gefäße und trug sie aus dem
Raum.
Unschlüssig, ob sie folgen sollten, wurden VonEtali und
AusGarmi einer Entscheidung enthoben: Miriam kehrte
zurück, nahm selbst etwas von der Speise, kauerte sich mit
verschränkten Beinen auf den Boden und aß. Nach kurzer
Zeit stand sie unvermittelt auf, erfasste ein irdenes Gefäß
und verließ den Raum.
„Wir folgen“, sagte AusGarmi.
Die Magd schritt über den Hof und suchte eines der
niedrigen Gebäude auf.
Die beiden Folgenden schraken zurück. Im Inneren
standen zwei der großen, Furcht einflößenden Vierbeiner,
wie sie sie im Tal Umran und gelegentlich in den Straßen,
aber nie in so unmittelbarer Nähe gesehen hatten.
Doch die gleichmütig blickenden, mit rhythmischem
Kauen beschäftigten Tiere nahmen weder Notiz von dem
Weib noch von den Unsichtbaren. Verwundert verfolgten
diese nun das Beginnen der Magd: Sie setzte sich auf ein
primitives Gestell, kroch förmlich unter eines der Tiere,
klemmte sich das mitgebrachte Gefäß zwischen die Beine
und fing darin einen dünnem Strahl einer weißen
Flüssigkeit auf, die sie durch Zupfen und Streichen an
einem herabhängenden Organ dem Körper des Höckrigen
gleichsam entlockte, was dieses mit stoischer Ruhe über
sich ergehen ließ.
Nach einer Weile beendete Miriam ihr Tun. Sie kroch
hervor, trank aus dem Gefäß, stellte es ab, setzte sich auf
ein Bündel trockener, dünner Pflanzenstängel, lehnte sich
mit dem Rücken an die Wand und schloss die Augen.
„Jetzt!“, sagte AusGarmi.
VonEtali zögerte Augenblicke, begab sich zum Eingang
zurück und drehte den Sehkopf in alle Richtungen. Sie
konnte nichts entdecken, das ihr Tun hätte stören können.
„Es dauert wirklich nicht lange.“ AusGarmi glitt behänd
an die Ruhende heran, versetzte sie in Ohnmacht und ließ
ihren Körper behutsam zur Seite sinken.
VonEtali half, die Willenlose in eine bequeme Lage zu
betten, ihr die Kleider zu öffnen und die Instrumente
bereitzulegen.
AusGarmi begann zu untersuchen.
VonEtali bezog Stellung am Eingang und beobachtete.
Die beiden Höckertiere blickten kauend wie ge langweilt
in die Runde.
Nach wenigen Augenblicken rief AusGarmi mit allen
Anzeichen der Verwunderung in der Stimme: „Oje!“
„Was ist?“ VonEtali wandte ihr aufgeschreckt den
Sehkopf zu.
„Es verfolgt uns“, antwortete AusGarmi. Aber es klang
nicht beunruhigend, wie sie es sagte, eher scherzhaft. „Wir
werden doch ein weiteres Wunder suggerieren müssen.
Unsere Miriam, oder besser: des Jussups Miriam, hat noch
niemals kopuliert.“
„Und – das bedeutet?“
„Sie kann nach hiesigem Verständnis noch nicht gebären;
denn wenn kein Samen in sie hineingetragen wurde, kommt
auch keine Frucht aus ihr heraus.“ AusGarmi lachte. „Da
wird sich AmUlzo etwas einfallen lassen müssen.“
„Wer wird das schon merken.“ Doch dann wurde
VonEtali nachdenklich. „Der

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