Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)
begrüßte sie fröh lich: „Hallo Herr Schwarz! Guten Tag, Herr Pug gelli!“
„Das ist aber eine Überraschung“, sagte Peter.
Sie schüttelten sich die Hände. Puggelli meinte, er hätte noch einiges mit seinen Beamten zu besprechen und ließ sie allein.
„Was machen sie denn hier?“ fragte Peter.
„Genau das wollte ich sie fragen! Haben sie etwa eine Spur von Sabine Müller, die hierher führt?“
„Es sieht so aus“, meinte er.
„Aber sie dürfen es mir nicht sagen!“ Sie lachte.
„So ist es leider. Und was tun sie nun also hier?“
„Ich habe mich entschlossen, die Reise gesellschaft zu ver lassen und den Urlaub auf eige ne Faust fortzuführen.“
„Wie kommt denn das?“
„Dieser schreckliche Dicke ist daran schuld. Der war heute schon wieder hinter mir her. Nein, die einzige Möglich keit, dem zu entgehen, ist eben, nicht weiter mit dem Bus mitzufahren.“
„Das freut mich“, sagte Peter spontan.
„So? Das finde ich aber gar nicht nett von ihnen.“
„Na klar“, meinte er und sein Gesicht hellte sich auf. „Ich freue mich, dass sie hier sind, Fräulein Funke. Da besteht für mich vielleicht doch noch Aussicht, die Bekanntschaft mit ihnen fortzusetzen. Und das stimmt mich wirklich glück lich.“
„Sie sind ebenso hartnäckig wie ein gewisser anderer Herr!“
„Hartnäckig - das mag sein. Aber ich hoffe, nicht ebenso aufdringlich, und vor allem: nicht ebenso unwillkommen.“
„Solange sie mir nicht verraten, was hier gespielt wird, sind sie bestimmt nicht sehr willkommen.“
„Diese schreckliche weibliche Neugier“, stöhnte Peter, doch dann erschien wieder das jungenhafte Lächeln auf seinem Gesicht. „Also, wenn sie ver sprechen, bei mir zu blei ben, dann könnte ich ihnen viel leicht erzählen, was sie wissen wollen.“
„Muss das sein?“
„Natürlich! Sie könnten ja sonst Fräulein Müller warnen. Ich muss sie also ständig unter Beobachtung haben.“
„Das leuchtet ein“, sagte Sabine.
„Sie versprechen also eine Fortsetzung unserer Bekanntschaft?“
Was sollte sie tun? Ja sagen und bleiben, oder sich verab schieden?
In diesem Moment kam Puggelli zurück. „Ich hoffe, sie werden Sabi ne Müller heute fas sen“, sagte Sabine zu ihm auf gut Glück. „Glau ben sie tatsächlich, dass sie hier auf tauchen wird?“
„Abwarten“, sagte Puggelli und warf Peter einen fragenden Blick zu. Aber Peter reagierte nicht.
„Wissen sie eigentlich, wie sie aussieht?“ fragte Sabine.
„Nein, eben nicht“, sagte Puggelli. „Aber sie legt ja einen Flugschein mit ihrem Namen vor.“
„Da haben sie wohl mit dem Flugscheinkontrolleur dort ein Zeichen verabredet?“
„Genau das.“
Eine ganze Weile passierte nichts Aufregendes. Nach und nach trudelten die Fluggäste ein, ohne dass der Angestellte der Fluggesellschaft, der die Flugkar ten kontrollierte, Puggelli das verabredete Zeichen gab.
Irgendwann kam ein Kollege zum Flugkartenkon trol leur und sprach mit ihm, worauf der weg ging, während der Kol lege die Kontrolle fortsetzte.
„Hoffentlich kontrolliert der neue Mann richtig“, meinte Peter.
„Ich werde einmal hingehen und mit ihm sprechen“, entschloss sich Puggelli. „Sicher ist sicher.“
„Okay“, sagte Peter, und Puggelli ging hinüber und sagte einige Worte zu dem neuen Mann. Der nickte, woraufhin Pug gelli nicht zurückkam, son dern sich in der entge genge setzten Richtung ent fernte.
„Sie haben dem Kommissar wohl nicht erzählt, dass sie Sabine kennen“, meinte Sabine.
„Kenne ich sie denn?“
„Sie haben sie doch in dem Reisebüro in Venedig beobachtet.“
„Nun ja.“ Peter schien sich nicht im Klaren zu sein, was er antworten sollte. Dann gab er sich einen Ruck und sagte: „Ich habe die ganze Geschichte für mich behalten, weil der Mann, der bei ihr war, ein alter Schulfreund von mir ist. Vielleicht war das falsch, aber - “, er zuckte mit den Schultern, „man mag alte Freunde so ungern verpetzen.“
Sabine nickte verständnisvoll. „Das kann ich gut verstehen. Aber was hat Sabine denn nun wirklich angestellt?“
„Sie wissen doch, dass ich das nicht sagen darf.“
„Aber wo wir uns jetzt doch schon viel besser kennen“, schmeichelte Sabine. „Und wo ich schon das von ihrem Freund weiß - da können sie ja ruhig eine Ausnahme machen. Außerdem haben sie es mir vorhin versprochen.“
Er schaute sie ernst an. „Es ist sicherlich ziemlich dumm von mir“, sagte er, „aber aus irgend einem Grund vertraue ich
Weitere Kostenlose Bücher