Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)
fragte Sabine.
„Ich kann sie nicht verhaften lassen“, bedauerte Puggelli. „Meine Beamten sind weg, und ich kann das Flugzeug nicht aufhalten. Mama mia! Was für eine dumme Geschichte!“
Sabine sah ihre Chance. „Könnte ich nicht mitflie gen und die beiden im Auge behalten?“ schlug sie mit klopfendem Herzen vor. „Ich bin die einzige, die die beiden gesehen hat und die sie wiederer kennen kann. Was halten sie da von? Meinen sie, man könnte das arrangieren?“
„Bene. Molto bene“, strahlte Puggelli.
„Aber wie komme ich jetzt noch zu einem Flugschein und in die Maschine? Die sind doch schon alle drin“, gab sie zu bedenken und verschwieg wohlweislich, dass sie ja einen Flugschein für diesen Flug in der Tasche hatte.
„Kein Problem. Kommen sie mit. Das mit dem Flug schein regele ich nachher.“
Er nahm Sabine den Koffer ab und führte sie durch eine Tür, auf der 'nur für Flughafenperso nal' stand Über eine Treppe kamen sie hinunter an den Rand des Vorfelds. Puggelli sprach den Fahrer eines dort parkenden Kleinbusses an und wies sich aus, woraufhin sie einsteigen durften. Der Mann brachte sie zum Flug zeug, wo die Passagiere gerade ein stiegen.
„Wir sollten warten, bis die beiden in der Maschi ne sind“, sagte Sabine. „Es ist besser, wenn die mich nicht sehen.“
„Bene!“ Puggelli war sofort überzeugt und wechselte einige Worte mit dem Fahrer. Der hielt an einer Stelle, von der aus sie die einsteigenden Flug gäste unauffällig beobachten konn ten.
„Ich werde sie mit dem Flugkapitän bekannt machen und ihm den Fall schildern“, erklärte Puggelli. „Der wird dann alles weitere entscheiden. Ich denke mir das so: Der Flug nach Athen dauert ungefähr zwei Stun den. Ich werde inzwi schen dafür sorgen, dass meine griechischen Kollegen den Fall übernehmen. Wir werden den Flugkapitän über Funk benach rich tigen. Er wird ihnen dann sagen, wo sie in Athen einen meiner dorti gen Kollegen treffen.“
„Gut“, sagte Sabine. „Da ist übrigens Sabine. Es scheint, sie hat einen Begleiter.“
„Ja“, sagte Puggelli. „Der reist auf den Namen von Dr. Schwarz.“ Er beobachtete das Paar, bis es im Flug zeug war. „So“, sagte er dann. „Jetzt sind wir dran.“
Viertes Kapitel
1
Sabine schaute hinun ter auf das durch den ewigen braun - gelb lichen Dunst verschleierte Festland und auf das graublaue Meer. Der kleine Papagallo mit dem riesigen Schnurrbart neben ihr, der ihr den ganzen Flug verleidet hatte, wollte offenbar immer noch nicht kapieren, dass sie kein Interesse an seiner Gesell schaft hatte. Trotz ihrer eisigen Ablehnung wurde er gegen Schluss des Fluges noch zudringlicher.
„Dort, Signorina! Dort unten“, rief er mit komisch wirkendem Enthusiasmus und beugte sich über sie hinweg zum Fenster: „Diese Halbinsel da - das ist Pireius . Links sieht man die Hafenanlagen für die großen Schiffe, rechts einige Jachthäfen; und das Häusermeer da hinter - das ist Athen.“
Sabine schaute an den unter der linken Tragfläche hängenden Triebwerken vorbei auf das im Licht des frühen Nachmittags daliegende Griechenland. Die schmutzigen gelbbrau nen Pastell farben, in denen sich Pireius und das bis zum Horizont reichende Häuser meer präsentierten, erin nerten sie an Bilder von der Mondoberfläche.
Weiter hinten waren einige Erhebungen zu er kennen, die mitten in der Stadt aufragten. Die Akropolis?
„Es ist nicht gut für sie, allein in Athen zu sein“, ließ sich ihr Nachbar vernehmen. „Viel besser, wenn sie mich zum Beschützer haben, Signo rina.“
Ich muss diesen anhänglichen Knaben auf irgend eine Weise loswerden, dachte sie in komischer Verzweif lung. Der Kerl ist imstande, sich an mich zu hängen, und das wäre mir bei dem Vorhaben, Kitty und Dr. Schwarz zu verfolgen, äußerst hinderlich.
„Was wollen sie in Athen machen, so ganz allein und ohne mich?“, fragte er zum - sie wusste nicht, wievielten Mal.
Diesmal beantwortete sie seine Frage. „Ich werde in Athen heiraten“, sagte sie kalt und sah mit Be friedigung, dass ihm diese Antwort gar nicht ge fiel. „Mein Verlobter wird mich auf dem Flugha fen abholen, und ich möchte ihnen nicht raten, sich in meiner Nähe aufzuhalten. Er ist nämlich nicht nur außerordentlich eifersüchtig, sondern auch sehr kräftig.“
Er wurde bei ihren Worten noch kleiner und schmäch tiger. „Wie schade, wie schade“, murmelte er be trübt und verkroch sich in seinen Sitz.
Sabine durfte getrennt von
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