Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)
ihren richtigen dafür hin geschrieben. Nett von ihm!
„Hallo, Fräulein Funke“, sagte er und zwinkerte ihr zu. „Kann ich etwas für sie tun?“
„Sicherlich“, sagte sie und schob ihm einen Geldschein zu. „Verraten sie mir, welches Zimmer Herr Dr. Peter Schwarz hat?“
„Natürlich“, sagte er und sah sie erstaunt an.
„Herr Dr. Schwarz und ich arbeiten zusammen“, sagte sie lächelnd.
„Tatsächlich? Er arbeitet doch mit der Polizei zusammen.“
Sie lachte hell auf. „Sie scheinen mich für wer weiß was zu halten“, sagte sie. „In Wirklichkeit stehe ich schon auf der richtigen Seite.“
Er nickte und suchte in seinem Buch. „Dr. Schwarz hat Zimmer Nummer 509.“
„Können sie mich mit ihm verbinden?“
„Gern“, sagte er, wählte eine Nummer und wartete, bis sich jemand meldete. Dann gab er ihr den Hörer.
„Hallo Peter“, sagte sie.
„Hallo! Wer ist da?“
„Ich bin's. Karin Funke“, sagt sie.
„Oh!“
„Sie scheinen überrascht zu sein.“
„Natürlich.“
„Ich hoffe, ich störe sie nicht.“
„Nein, keineswegs. Was ist denn los?“
„Gar nichts. Ich wollte mich nur endlich einmal melden, um Bericht zu erstatten. Wollen sie herunterkommen, oder soll ich sie in ihrem Zimmer besuchen?“
„Ich weiß nicht“, sagte er verlegen.
„Seien sie nicht albern“, sagte sie. „Also wie ist es? Soll ich raufkommen, oder kommen sie herunter. Ich bin an der Rezeption.“
„Ich liege schon im Bett.“
„Dann komme ich also rauf. Bis gleich.“
Sie legte den Hörer auf und fuhr mit dem Aufzug in den fünften Stock. Am Zimmer 509 klopfte sie an.
Er öffnete. Im Bademantel, barfuss, mit verkudel ten Haaren. Am liebsten hätte sie ihn in den Arm genommen, so verwirrt sah der sonst so selbstsi chere Herr Rechtsanwalt aus.
Sie machte die Tür hinter sich zu. „Legen sie sich wieder ins Bett“, kommandierte sie. Als er lin kisch vor ihr stehen blieb und sie nur hilflos ansah, machte sie einfach seinen Bademantel auf, nahm ihm ihn ab und sagte lachend: „Marsch, ins Bett.“
Er gehorchte. Sie setzte sich zu ihm.
„Wissen sie“, sagte sie und bemühte sich, bei den folgenden Worten ernst zu bleiben. „Ihr Freund Leo will mit mir schlafen. Glauben sie, dass ich ihnen und ihren Millionen zuliebe dieses Opfer bringen soll?“
Er starrte sie fassungslos an. „Würden sie das tun?“
„Vielleicht. Aber nur, wenn sie mich sehr darum bitten.“
Er schluckte, sah sie verstört an und wusste nichts zu sagen.
Sie lachte hell auf. „Also im Ernst“, erklärte sie. „Ich habe die ganze Zeit versucht, von ihm etwas über die fehlenden Millionen und etwas über diese Sabine Müller zu erfahren, aber bisher ohne jeden Erfolg. Ich bezweifle, dass ich überhaupt etwas aus ihm herausbekomme.“
Peter sagte immer noch nichts.
„Er will morgen mit mir einen Ausflug nach Kap Sounion machen, um dort den Sonnenunter gang zu erleben.“
„Interessant“, sagte Peter.
„Nicht wahr“, fuhr sie fort. „Und übermorgen wollen wir lange schlafen und dann nach Mara thon fahren, wo ein schöner Stausee ist und das berühmte Schlachtfeld. Wussten sie, dass die Athener diese Schlacht damals nur gewonnen haben, weil der Gott Pan erschienen ist, woraufhin die Perser verstört flohen, und dass der Ausdruck 'Panik' von daher stammt. - Ich frage mich aber, ob ich das alles mitmachen soll, weil zu erwarten ist, dass ich doch nichts aus ihm herausbekommen werde.“
„Tun sie, was sie für richtig halten“, sagte er. „Ich habe sie ja nicht gebeten, sich für mich so sehr zu bemühen.“
„Ach, es hat mir eigentlich keine besondere Mühe gemacht“, lächelte sie. „Es war eher amüsant. Ihr Freund ist ein äußerst interessanter Mann und versteht es meisterhaft, eine Frau verrückt zu machen.“
„Und jetzt wollen sie mit ihm schlafen“, stellte er fest. „Und ich soll die Verantwortung dafür übernehmen.“
„Unsinn“, sagte sie lachend. „Haben sie denn nicht gemerkt, dass ich das nicht ernst gemeint habe.“
„Ich kann damit keine Witze machen.“
„Sie haben recht“, lenkte sie ein. „Ich habe mich danebenbenommen. Reden wir von etwas anderem. Was halten sie davon, dass ich einmal sein Zimmer durchsuche, ob er dort etwas von ihren Millionen versteckt hat? Das ginge aber nur, wenn sie ihn für einige Stunden ablenkten.“
„Nein“, lehnte er schroff ab.
„Und warum nicht?“
„Sie glauben doch hoffentlich nicht, dass ich an einer ungesetzlichen Handlung
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