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Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Titel: Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Meyer
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persönlich.“
    „Natürlich“, sagte Achilles im Brustton der Über zeugung und fuhr sich langsam mit der Hand über die Glatze. „Ich will ihm die Meldung ja nur auf den Schreibtisch legen; da hat er sie gleich, wenn er kommt.“
    In diesem Moment begann das Telefon zu läuten. Der Kollege nahm den Hörer auf und meldete sich; es schien ein Gespräch zu sein, bei dem er keine Zuhörer wünschte, denn er sagte kurz: „Moment 'mal“ in die Muschel und reichte dann Achilles eine Notiz, an die die Fotokopie eines Meldezet tels angeheftet war. „Das ist es. Tschüs!“ Seine ungeduldig wedelnde Handbewegung machte Achilles unmissverständlich klar, dass er hier nicht mehr erwünscht war.
    Zufrieden zog er mit seiner Beute ab und erreichte seinen Schreibtisch in Rekordzeit, um dort erst einmal in aller Ruhe die Meldung zu studieren. Eine von Kommissar Grigorios gesuchte Person, so las er, eine Deutsche namens Sabine Müller, hatte sich gestern im Hotel Herodion eingeschrieben; Ab reisetag noch unbestimmt.
    Achilles erinnerte sich an den Fall; man hatte ihn in der morgendlichen Lagebesprechung erwähnt. Ein deutscher Rechtsanwalt war hinter dieser Sabine Müller her, die ihm drei Millionen Mark abgenommen hatte. Man stelle sich einmal vor: Drei Millionen Deutsche Mark! Eine riesige Summe - ein wichtiger Fall. Wenn er, Achilles, dieses Fräulein Müller mit den drei Millionen Mark fassen würde - - - . Er verlor sich in Träumen. Beförderung, Gehalts erhöhung - - -
    Achilles schaute auf die Uhr und erhob sich seuf zend. Es war fast neun Uhr und gut möglich, dass diese Dame gerade in dieser Minute ihr Zimmer bezahlte und abrei ste. Da musste sich doch jemand sofort darum kümmern! Aber ihm waren ja leider die Hände gebun den, und Kommissar Grigorios war immer noch nicht da. Un verständlich, wie dieser Kollege arbeitete. Da hatte man ihm einen so wich tigen Fall anver traut, und nun bummelte er irgendwo herum, wäh rend dieses Fräulein Müller, die er verhaften sollte, genügend Zeit zum Davonlaufen hat te. Einem Achil les Papadopoulos würde so etwas nie passieren!
    Achilles wäre so gern kurzerhand mit zwei Polizi sten ins Herodion gefah ren, um diese Sabine Müller ins Präsidium zu bringen und dem nachläs sigen Grigorios zu zeigen, wie man so etwas bearbeitet. Aber er erinnerte sich gerade noch rechtzei tig daran, dass er erst vor kurzem wegen seines eigen mäch tigen Vorgehens einen Rüffel hatte einstecken müssen. So siegte vorerst noch einmal die Vernunft. Achilles legte die Mel dung auf Grigorios Schreibtisch und ging brummelnd in sein Zimmer zurück, allerdings nicht, ohne sich vorzu nehmen, nach dem Frühstück noch einmal bei Grigorios vor beizuschauen. Wenn der dann immer noch nicht da war, dann würde Achilles aber han deln! Schließlich galt es, eine Gefahr abzuwenden.
    Natürlich hätte er auch zum Chef gehen und sich von ihm den Auftrag zum Eingreifen holen können. Aber niemand sollte von Achilles sagen können, er sei so unkollegial, zum Chef zu gehen und einen Kollegen zu verpetzen. So etwas machte ein Achil les Papadopoulos doch nicht!
     
     
    6
     
    An diesem Montagmorgen war Sabine als erste im Frühstücksraum. Sie blieb aber nicht lange allein. Kaum hatte sie Platz genommen, da erschien Leo, gutgelaunt und strahlend wie der junge Morgen.
    „Hallo! Karin, Liebste“, sprudelte er und küsste sie leicht aufs Haar, bevor er sich setzte. „Hast du gut geschlafen?“
    „Sicherlich“, sagte sie. „Und du?“
    „Danke, so gut wie noch nie“, versicherte er. „Und dazu noch die angenehmen Träume. Ich habe die ganze Nacht von dir geträumt.“
    „Hoffentlich nichts Unanständiges!“
    „Nicht sehr unanständig, glaube ich“, sagte er so zärtlich, dass sie vor lauter Verlegenheit nicht aufpasste und sowohl Milch als auch Zitronen saft in ihren Tee kippte. Erst als er lachend auf ihr Teeglas sah, bemerkte sie ihren Fehler. Stumm und fassungslos be trachtete sie die zu einem grässlichen Gekräusel geron nene Milch, bis sie endlich aufwachte und in sein Lachen ein stimmte. Er wink te dem Kellner, der die verun glückte Mischung mitnahm und ihr neuen Tee brachte.
    Leo begann, die Pläne für diesen Tag zu entwickeln, und sie hörte aufmerksam zu. In Vouliagmeni woll ten sie zu Mittag essen und dann nach Sounion weiterfahren, um dort den weltberühmten Sonnenun tergang zu erleben. Leo schilderte ihr den für diesen Tag geplanten Ausflug wieder einmal so plastisch, dass ihre Augen wie

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