Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)
Philopappos befinden.“ Sie zeigte ihnen die Lage des Hotels auf dem Stadt plan.
„Das gefällt mir“, sagte Sabine. „Das liegt nicht so mitten in der Stadt und trotzdem mitten in der Stadt.“
„Das haben sie sehr schön ausgedrückt“, sagte Leonhard Kornelius bewundernd, und so zogen sie ins Herodion .
3
Peter kam erst gegen Abend in Athen an. Kommissar Konstantin Grigorios holte auch ihn am Flugplatz ab, und von ihm hörte Peter, Sabine Müller befände sich inzwischen auf einer Luxusjacht, während Karin Funke mit Peters Freund Leo im Hotel Herodion eingezogen wäre. Peter wollte unter diesen Um ständen sofort ins Herodion. Kommissar Grigorios brachte ihn hin.
Sie besprachen das weitere Vorgehen. Da war natürlich wieder die leidige Frage des Haftbefehls. Es war Sonntag. Vor Montag war nicht damit zu rechnen. In der Zwischenzeit konnte man nichts tun, als die Verdächtigen im Auge zu behalten. Sabine Müller, die Hauptverdächtige, befand sich ohnehin auf der ausländischen Luxusyacht eines einflussreichen Mannes. Es würde sehr schwer, vielleicht sogar unmöglich sein, einen Durchsuchungsbefehl für dieses Schiff zu erhalten. Zudem war dieses Schiff inzwischen ausgelaufen und befand sich außerhalb der Hoheitsgewässer. Es wurde aber beobachtet.
Unterwegs hatten sie dann noch genügend Zeit zu einem Gedan kenaustausch, und als sie im Herodion anka men, wusste Grigorios alles - insbesondere alles über die vermeintliche Karin Funke, und natürlich auch, dass Peter inzwischen ret tungslos in sie verliebt war und es bedauerte, über sie von der deutschen Kripo eine Auskunft angefordert zu ha ben. Denn das empfand er jetzt als eine Art Treuebruch.
„Ich werde alles tun, um Ihre Sache zu einem guten Abschluss zu bringen“, scherzte Grigorios in Hinblick auf die sogenannte Karin Funke, „und hoffe, dass sie dann meine Frau und mich zu ihrer Hochzeit einladen werden. Für ihre Hochzeits reise steht ihnen natürlich meine Segeljacht zur Verfü gung. Fräulein Funke hat schon Interesse an einem Seetörn gezeigt. Wie ist es mit ihnen in dieser Hinsicht?“
„Sie können mit mir rechnen“, sagte Peter. „Ich besitze den BR-Schein.“ Die warmherzige Anteilnahme, die er aus den Worten des Kommis sars herausspürte, stimmte Peter froh und optimistisch. Er sah die Zukunft auf einmal rosa rot; aber diese Euphorie sollte leider nicht allzu lange andauern.
Sie erreichten das Herodion . Grigorios und Peter gingen hinein und steuerten auf die Rezeption zu, wo Grigorios mit dem Mann auf Griechisch verhan delte.
„Ich war vorhin schon hier und habe alles gere gelt“, sagte er dann zu Peter. „Die beiden sind noch im Hause; man weiß hier, dass sie unter Überwachung stehen, dass die Untersuchung sich aber nicht direkt gegen sie richtet, dass sie also keine Krimi nellen sind. Sobald sie hier ausziehen, werde ich oder, falls ich nicht zu finden bin, mein Kollege benach richtigt. Übrigens habe ich gleich geklärt, dass auch für sie hier ein Zimmer frei ist. Oder wollen sie lieber woanders wohnen?“
„Nein“, sagte Peter. „Ich bleibe lieber hier.“
Grigorios verabschiedete sich dann schnell. „Meine Frau erwartet mich“, sagte er lä chelnd. „Da müssen sie leider zurückstehen. Aber sie können mich bis morgen früh immer unter meiner Privatnummer erreichen. Wenn es nötig ist, komme ich zu jeder Tages - und Nachtzeit sofort.“
Peter begleitete ihn hinaus zum Wagen, um sein eigenes Gepäck zu holen, erledigte an der Rezep tion die Formali täten wegen seines Zimmers und brachte sein Gepäck hinauf. So schnell wie möglich fuhr er wieder hinunter und setzte sich, durch eine große Pflanze verdeckt, in der Halle in einen Sessel.
Leo erschien als erster. Er setzte sich nicht weit von Peter an ein Tischchen und wartete ruhig. Ver dammter Kerl, dachte Peter, er ist es tatsächlich, genau wie ich es mir gedacht habe. Jetzt wird er den ganzen Abend mit Karin verbringen, und ich kann hinterherlaufen. - Da ist sie ja schon!
Leo erhob sich geschmeidig wie ein Raubtier und begrüßte sie sehr herzlich. Für Peter, der die Szene mit Argusaugen beob achtete, viel zu herzlich. Munter plaudernd ver ließen sie das Hotel und bummelten vergnügt durch die laue Nacht auf die Akropolis zu. Peter trabte hinterher.
Sie gingen nicht sehr weit. An einem am Wege liegenden Restaurant blieben sie stehen und stu dier ten ausführlich die Speisekarte.
Zu dem Lokal gehörte ein Garten mit Bäumen, unter
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