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Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Titel: Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Meyer
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verlassene Bucht“, erklärte Hans. „Ich habe gerade im Seehandbuch nachgesehen. Der nächste Ort in dieser Richtung ist Kovela. Ein ziemliches Dreck nest. Etwa vier Stunden Fahrt bis dorthin.“
    „Ob die dahin wollen?“
    „Wir werden es sehen.“
    Eine Weile fuhren sie schweigend durch die Nacht. Obwohl es jetzt ganz dunkel war und kein Mond schien, sah man die Konturen auch kleinerer, ziemlich weit entfernter Inseln tiefschwarz gegen den Hintergrund des helleren Sternenhimmels. Sabine begann, das Abenteuer zu gefallen. Die Ruhe ringsum, die Natur, das Meer - und sie, in dieser Nussschale, ganz auf sich ge stellt, fernab jeder Zivilisation und Hilfe. Ein andächtiges Gefühl beschlich sie.
    Sie saßen jetzt alle sechs im Cockpit, dicht an einandergedrängt. Leo führte mit wichtigem Gesicht die Ruderpinne und gab mit gelegentlichen Bemer kungen zu verstehen, dass er sich hier ganz wie zu Hause fühlte und man gut daran getan hatte, ihm das Kommando anzuvertrauen. Peter machte ein resi gniertes Gesicht. Jedes Mal, wenn sie ihn an schaute, sah er weg, schließlich stand er auf und kletterte mit einem kurzen, unverständlichen Ge murmel in die Kajüte hinunter.
    „Was hat er denn?“
    „Ach, nichts“, sagte Sabine leichthin und folgte Peter.
    Peter saß, wie sie in der völligen Dunkelheit mehr ahnte als sah, am Tisch. Sie setzte sich ihm gegenüber.
    „Peter, ich muss mit ihnen reden“, sagte sie.
    „Aber ich nicht mit ihnen“, entgegnete er un wirsch.
    „Gut! Dann werde ich reden, und sie brauchen nur zuzuhören. Es ist nicht viel, was ich zu sagen habe, nur zwei Dinge.“
    Sie wartete einige Sekunden. Als er aber nur re gungs los dasaß und schwieg, fuhr sie fort: „Das erste be trifft die Auskunft, die sie über mich eingeholt haben. Leo hat mir davon erzählt. Ich musste deswe gen ganz furchtbar lachen, und im glei chen Moment kamen sie dazu. Sie erinnern sich doch?
    „Was ist denn daran so lächerlich?“ entfuhr es ihm.
    „Nur eins. Sie haben sich doch bestimmt nach einer Karin Funke aus Frankfurt erkundigt, weil ich ihnen erzählt habe, ich käme aus Frankfurt.“
    „Natürlich. War daran etwas verkehrt?“
    „Von mir aus eigentlich nicht. Das stimmte alles. Ich sah aber keine Notwendigkeit, ihnen zu erzäh len, dass ich erst seit kurzem in Frankfurt lebe und dort noch nicht polizeilich gemeldet bin.“
    „Was wollen sie damit sagen?“
    „Die Auskunft, die sie bekommen haben, betrifft nicht mich, sondern eine andere Karin Funke, mit der ich nicht das geringste zu tun habe.“
    „Ist das wahr?“ Er beugte sich zu ihr über den Tisch und legte seine Hände auf ihre Schultern. Seine Finger krallten sich in ihr Fleisch.
    „Au! Sie tun mir weh!“
    „Entschuldigung!“ Sein Griff lockerte sich. Sie hörte ihn tief atmen. „Ich freue mich“, sagte er schließlich.
    „Sprechen sie jetzt wieder mit mir?“
    „Ich muss mich bei ihnen sehr entschuldigen, Ka rin“, sage er mit bewegter Stimme. „Erstens hätte ich niemals über sie Erkundigungen einziehen dür fen, und dann hätte ich ihnen das nicht zutrauen sollen. Ich fühle mich ihnen gegenüber sehr schlecht.“
    Sie werden es bestimmt überstehen“, scherzte sie. „Aber das war noch nicht alles. Ich habe ihnen noch etwas zu sagen.“
    „Etwas Schlechtes diesmal?“
    „Nicht so gut, wie es sein sollte. Genau genommen nur zwei Drittel des Guten. Eigentlich wollte ich warten, bis es drei Drittel sind, habe mich jetzt aber doch entschlossen - - - . Also, gestern abend hat Leo erwähnt, dass er ihnen einen Koffer zur Aufbe wahrung gegeben hat.“
    „Ja. Und?“
    „Mensch, Peter. Schalten sie doch endlich! Wir haben Leos Zimmer in Marathokampos durchsucht und nichts gefunden. Warum wohl?“
    „Verdammt!“ Seine Stimme klang sehr betroffen. „Natürlich hätte ich gleich darauf kommen und seinen Koffer durchsuchen sollen. Jetzt ist es zu spät, denn er hat ihn gestern geholt und vermut lich irgendwo deponiert. Jedenfalls hat er ihn nicht mit aufs Schiff gebracht.“
    „Richtig. Finden sie es sehr schlimm, dass ich den Koffer geöffnet und durch sucht habe.“
    „Oh! Haben sie das?“
    „Aber sicher!“
    „Und war etwas drin?“
    „Ich glaube, ja. Kommen sie. Wir gehen in den Bugraum.“
    „Haben sie das dort?“ Peters Stimme klang vor Aufregung ganz heiser. Er sprang förmlich auf und konnte nicht schnell genug in den Bugraum kommen.
    Sabine folgte ihm durch den Durchgang, schloss die Tür zwischen Salon und Bugraum hinter

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