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Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Titel: Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Meyer
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ihnen und machte das Licht an.
    Es war eng hier. Die beiden Kojen waren am Eingang des Raumes nur einen knappen halben Meter vonein ander entfernt und liefen einen Meter weiter vorn in einem spitzen Winkel zusammen, so dass hier am Ein gang nur ein kleiner spitzwinkliger Fußraum gebildet wurde. Die Decke war so niedrig, dass man nur gebückt stehen konnte.
    Sie setzten sich einander gegenüber auf die Kojen, Sabines Koffer zwischen sich auf den ineinander verzahnten Knien, seins zwischen ihren und umge kehrt, in angenehmer Berührung.
    Gespannt sah er zu, wie sie ihren Koffer öffnete, ihm eine Plastiktüte entnahm und den Inhalt aus schüttete. Ein Bündel Wertpapiere kam zum Vor schein. Seine Augen wurden kugelrund vor Staunen, und dann, als er die Papiere genauer ansah und feststellte, dass es tatsächlich die gesuchten Papiere waren, insgesamt im Wert von etwa einer Million, wuchs die Freude in seinem Gesicht. Er strahlte sie überglücklich an.
    „Sabine, sie sind ein Schatz!“
    „Das ist noch nicht alles“, verkündete sie stolz. „Als ich die wiedergefundene Schmuckschatulle öffnete - was meinen sie, was darin war?“
    Sie holte die Schmuckschatulle aus dem Koffer, öffnete sie und zählte ihm 600 Tausend Dollar vor. Er war überwältigt.
    Langsam packte sie die Schätze wieder ein und verschloss den Koffer sorgfältig. „Das sind unge fähr zwei Millionen Mark“, sagte sie. Die letzte Million könnte auf dem Kaiki sein, das wir verfol gen.“
    „Sie haben mich sehr beschämt, Karin“, sagte er. „Ich bin so froh, dass ich sie am liebsten küssen möchte.“
    „Wegen der zwei Millionen? Nein! Für Geld lasse ich mich noch nicht einmal küssen!“
    „Quatsch“, sagte er. „Dann hätte doch ich ihnen das Geld geben müssen.“
    „Ach so“, sagte sie und schlug sich vor die Stirn. „Das ändert natürlich alles. Sie dürfen mich also küssen.“
    Er schaute sie aufs Äußerste verblüfft an, aber nur einen Moment. Dann zog sein jungenhaftes Grinsen über sein Gesicht, er neigte sich vor, nahm ihren Kopf behutsam in beide Hände und küsste sie. Ein Kuss, der sehr zart begann, immer heftiger wurde und - sie fand es wunderbar - nicht enden wollte.
    Erst als der Drang in ihr, Peter völlig an sich zu ziehen und, was so schön bequem war, mit ihm zusammen auf die Koje zu sinken, in ihr übermäch tig wurde, sammelte sie mühsam den Rest ihres Verstandes zusammen, machte sich energisch frei und schob Peter sanft auf seinen Platz zurück.
    Er musste gespürt haben, wie es um sie stand, denn er lächelte sie strahlend an und sagte: „Jetzt hast du mich sehr glücklich gemacht!“
    „Sie mich auch, Herr Doktor“, sagte sie. „Und ich bedauere es sehr, dass es immer noch nicht mehr sein darf.“
    „Aber warum denn nicht?“, fragte er enttäuscht. „Ich dachte, jetzt wäre alles in Ordnung.“
    „Nein, Peter“, sagte sie ernst. „Ich habe ihnen gesagt, dass ich ihnen noch etwas zu beichten habe.“
    „Dann beichten sie am besten jetzt“, schlug er vor und wollte sie wieder an sich ziehen.
    „Das geht nicht“, sagte sie und schob ihn sanft zurück.
    „Warum denn nicht?“
    „Weil ich nicht sicher bin, wie sie es aufnehmen werden. Es könnte sie in eine innere Konfliktsituation bringen. Deswegen bitte ich sie, mir noch einige Tage Zeit zu geben.“
    „Einige Tage!“
    „Ja, nur einige Tage“, sagte sie. „Einige Tage, wo ich noch hoffen darf, dass sie, Herr Rechtsanwalt, nicht allzu streng über mich richten werden. Aber auch einige Tage, wo sie noch hoffen können, dass es nichts allzu Schlimmes ist, was ich angestellt habe.“
     
     
    4
     
    Als sie zurück an Deck kamen, hatte das Kaiki alle Lichter ausgemacht.
    „Wir können es kaum noch erkennen und brauchen jetzt alle Augen“, erklärte Hans.
    Inzwischen hatten sie die Landzunge passiert. Vor ihnen lag eine weite Bucht, in der im Altertum der Hafen von Milet gelegen hatte. Das Kaiki hob sich als ein gerade noch zu erkennender schwarzer Punkt gegen den Horizont ab.
    „Wir müssen näher heranfahren“, entschied Hans. „Viel näher.“
    „Werden die uns dann nicht bemerken?“
    „Ich hoffe nicht. Wir haben die schwarze Masse von Samos im Rücken, von der wir uns sicherlich nicht abheben.“
    „Also dann - Vollgas“, sagte Leo und schob mit einer eleganten Bewegung den Gashebel nach vorn. Der Motor brummte auf und sie wurden merklich schneller.
    Langsam kamen sie dem Kaiki näher, so nahe, dass sie beschlossen, die Fahrt

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