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Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Titel: Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Meyer
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lieber wieder zu ver ringern.
    „Achtung! Der ändert ja den Kurs!“
    „Tatsächlich. Die wollen also gar nicht nach der Türkei.“
    Das Kaiki war rechtwinklig abgebogen und fuhr jetzt ziemlich genau nach Südwesten.
    „Wo mag der jetzt hinfahren?“ fragte Sabine.
    Hans verschwand für einige Minuten nach unten. „Wir laufen jetzt direkt auf Patmos zu.“
    „Wie weit ist das entfernt?“
    „Etwa 25 Seemeilen.“
    „Wie viele Kilometer sind das?“
    „Ungefähr 45.“
    „Und wie lange werden wir dafür brauchen?“
    „Wir laufen mit 5 Knoten, wären also in etwa 5 Stunden dort.“
    „Fünf Stunden für 45 Kilometer!“ Sabine war schockiert. „In der Zeit fahre ich mit dem Auto von Frankfurt nach Hamburg.“
    Peter lachte. „Dass die jungen Leute von heute es immer so eilig haben.“
    Leo sah ihn erstaunt an. „Was hat Fräulein Funke da unten eigentlich mit dir angestellt, dass du wieder lachen kannst.“
    „Wird nicht verraten“, sagte Sabine. Gleich darauf erschrak sie.
    Alle hatten die ganze Zeit angestrengt nach vorn, also nach Südwesten geschaut, um das Kaiki nicht aus den Augen zu verlieren. Als sie sich nun kurz zu Leo umwandte, fiel ihr auf, dass der sonst helle Himmel schräg hinter ihnen, ihm Norden, gefährlich schwarz aussah.
    „Was hat denn das zu bedeuten?“ fragte sie beunruhigt.
    Alle schauten unwillkürlich in die Richtung, in die sie deutete.
    „Au Backe“, sagte Hans. „Das sieht nicht gut aus.“
    „Meltemi?“ fragte Peter.
    „Kann sein“, meinte Hans. „Ich kenne mich da nicht so genau aus. So weit ich weiß, kommt der Meltemi erst im Juni, manchmal aber schon um diese Zeit.“
    „Was ist Meltemi?“, wollte Sabine wissen.
    „Ein berüchtigter Nordwind, der in dieser Gegend den ganzen Sommer über bläst.“
    Sie bemerkten jetzt, dass es gar nicht mehr so windstill war und dass die See unruhig zu wer den begann.
    Und zusammen mit der See wurde auch Leo unruhig. Er gab das Ruder unter einem Vorwand an Rüdiger ab und verschwand nach unten, jedoch nicht ganz. Er stellte sich im Niedergang auf die von Sabine als Hühnerleiter bezeichnete Treppe, sein Oberkörper ragte aus der Luke, und so, seine Arme seitlich abgestützt, stand er wie der Kommandant im Turm seines Panzers und fühlte sich jetzt offensichtlich sicher.
    Sabine entdeckte es als erste. „Jetzt haben sie ihre Lichter wieder angemacht“, sagte sie.
    „Gott sei Dank“, sagte Peter. Wir entfernen uns immer mehr von der Küste, dass sie uns bald gegen den Hintergrund hätten entdecken können.“
    Der Wind war immer stärker geworden.
    „Wollen wir Segel setzen?“, fragte Peter.
    „Höchste Zeit“, bemerkte Hans. „Wer geht nach vorn?“
    „Ich mach' das gern“, sagte Peter.
    Sabine hatte zwar keine Ahnung davon, fragte aber trotzdem tapfer: „Darf ich helfen?“
    Peter drehte sich überrascht nah ihr um. „Das ist nicht ganz leicht“, warnte er. „Man muss auf das Vordeck, und die Arbeit ist verdammt schwer.“
    Sabine schaute nach vorn in die Dunkelheit. Das Vorschiff bewegte sich bei dem nun herrschenden Seegang hoch nach oben, kippte dann schräg ab und klatschte nach unten ins Wasser. Ein Brecher spülte darüber.
    „Muss man wirklich dorthin?“, fragte sie ungläubig.
    „Ja“, sagte Peter einfach, und sie merkte, dass es kein Scherz war. „Man muss sich natürlich Ölzeug anziehen und anleinen, so ähnlich wie bei einer Klettertour im Gebirge. Denn wenn hier einer über Bord gespült wird - den findet man niemals wie der.“
    „Oh Gott“, sagte sie.
    „Halb so schlimm“, sagte Peter. „Man muss es natür lich geübt haben.“
    „Ich gehe mit“, sagte Friedhelm, und Sabine war froh, dass man auf ihr Angebot gar nicht mehr zurückkam.
    Hans ging hinunter, kam in Ölzeug gekleidet zurück und nahm das Ruder. Peter und Friedhelm scheuch ten Leo, der, kaum dass Hans draußen war, wieder den Durchgang versperrte, zur Seite und kletterten nach unten. Peter drehte sich auf der Treppe um und forderte Sabine auf, mitzukommen.
    Das Schiff schwankte jetzt furchtbar hin und her. Sie merkte es, als sie die Hühnerleiter hinunter kletterte, und unten im Raum wurde es unerträg lich. Ängstlich klammerte sie sich an die an der Decke angebrachten Halteleisten und fühlte eine Übelkeit hochkommen.
    Peter war im Durchgang und warf ihr das Ölzeug zu - Latzhose, Stiefel und Jacke. Sabine zog es gehorsam an, was bei den wilden Bewegungen des Schiffes wirk lich ein Kunststück war. Sie musste sich

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