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Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)

Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)

Titel: Sachiko - Blutige Tränen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Masen , Doris Lösel
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eine Stunde zu früh geweckt hatte … passte mehr oder weniger gut im Unterricht auf, wobei weniger gut deutlich überwog.
    Aber da das Ende der Schulzeit gekommen war, sämtliche Klausuren und Prüfungen unter Dach und Fach waren, interessierte Sachikos geistige Abwesenheit nicht einmal mehr ihre Lehrer.
    Lea und Nell hingegen fiel die ständige Verwirrtheit ihrer Freundin sehr wohl auf.
    „ Sag‘ mal“, forderte Lea, als die drei Mädchen nachmittags in ihrem Lieblings-Café saßen und einen leckeren Vanille-Milchshake schlürften, „was ist eigentlich los mit dir, Sachiko?“
Sachiko gab sich die größte Mühe, verwirrt genug drein zu blicken, um den Anschein zu erwecken, sie wisse überhaupt nicht, was die Freundin meinte.
    „ Wie meinst du das denn jetzt, Lea?“, fragte sie und es gelang ihr tatsächlich, entsetzt auszusehen.
    „ Ach komm schon“, schaltete sich jetzt Nell ein, „du weißt genau, was wir meinen. Seit du die Rolle in diesem Film bekommen hast, bist du wie durch den Wind.“
    „ Ich … ähm … vielleicht habe ich Angst“, stammelte Sachiko wenig überzeugend.
    „ Niemals!“, behaupteten Lea und Nell wie aus einem Munde und Lea fuhr fort „das kannst du deiner Großmutter erzählen. Hey, es hat etwas mit diesem absolut irren Typen zu tun, gib‘s zu!“
    Noch während ihrer letzten Worte verdrehten Lea und Nell schwärmerisch die Augen und seufzten unisono.
    Beinahe erleichtert lachte Sachiko los.
    „ Was?“ Nell gelang es, ein einigermaßen empörtes Gesicht zu machen, was Sachiko noch mehr lachen ließ … beinahe wären ihr Lachtränen gekommen; was der liebe Gott verhüten möge!
    „ Naja“, zwang sie sich schließlich, zu antworten, „ich gebe ja zu, dass er wirklich ein gut aussehender junger Mann ist …“
    „ Hmpf“, ließen sich Lea und Nell vernehmen, „gutaussehend, ja? Großer Gott, Sachiko! Aiden Burnett ist der heißeste Typ auf diesem Planeten“, stieß Nell atemlos hervor und wedelte sich theatralisch mit der Speisekarte Luft zu.
    „ Ja“, gab Sachiko scheinbar desinteressiert zu, „und Mia Langston ist die eifersüchtigste und neidischste Frau im Universum.“
    „ Oh“, machte Nell höchst intelligent, „und diese eingebildete Tussi hat dir gleich die Krallen gezeigt, ist es nicht so?“
    Sachiko überlegte gerade, ob die Richtung, die dieses Gespräch nahm, gut war oder schlecht … und entschloss sich, es gut zu finden.
Kindische Verliebtheiten und Träumereien waren doch genau das, was bei den Mädels immer gut ankam. Vom allgemeinen Klatsch und Tratsch mal abgesehen!
    Also seufzte sie abgrundtief, wobei sich ihre zarten Schultern leicht hoben.
    „Ja, Mia Langston hat mir gleich auf ihre ganz eigene Art und Weise gezeigt, dass sie Aiden für sich beansprucht … sozusagen.“
    Nell und Lea beugten sich zu Sachiko … jetzt hatte sie ihre ungeteilte Aufmerksamkeit!
Ihre Lehrer hätten sich glücklich geschätzt, ein einziges Mal während des Schuljahres diesen aufmerksamen Gesichtsausdruck bei ihren Schülerinnen sehen zu dürfen.
    „ Und?“, quiekte Nell.
    „ Und was?“, fragte Sachiko ruhig zurück.
    „ Na, was sagt denn unser heißer Typ dazu?“
    Sachiko zuckte ganz leicht zusammen.
    „Ich … ich weiß nicht“, sagte sie dann leise, „ich denke, er ist nicht wirklich an Mia interessiert“, gab sie dann zu.
    Nell und Lea klatschten sich in High five-Manier ab.
    „Ich hab’s gewusst“, rief Lea aus, mäßigte ihre Stimme jedoch, als Sachiko panisch einen Blick in die Runde warf und sie die aufmerksamen Blicke einiger Gäste gewahr wurde.
    „ Ich hab’s gewusst“, wiederholte Lea ihre letzten Worte nun weitaus leiser, „so wie dieser Typ dich schon am ersten Tag angesehen hat, Sachiko, das war nicht normal.“
    „ Wie meinst du das denn jetzt wieder?“, fragte Sachiko und war sich auf einmal doch nicht mehr so sicher, ob die Richtung, die das Gespräch jetzt zu nehmen drohte, so gut war, wie sie dachte.
    „ Ach komm schon“, lachte Nell jetzt, „wenn du denkst, das niemand bemerkt hat, wie er dich angesehen hat, wie er deine Nähe gesucht hat … Menschenskind, Sachiko … aus welcher Höhle bist du denn gekrochen, wenn du das nicht selbst bemerkt hast …“
    Sachiko war bei Nell’s letzten Worten noch bleicher geworden.
    Nell fasste das Entsetzen auf dem Gesicht ihrer Freundin falsch auf und beeilte sich, ihre letzten Worte zurückzunehmen.
    „ Hey, Sachiko, es tut mir leid, ich habe das nicht so gemeint, bitte, sei

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