Sachiko - Blutige Tränen (German Edition)
registrierte er Brendan Fellows Worte.
„ Verbundene der Seele?“
Er sah Sachikos Vater mit großen Augen an. Lächelnd und mit einem Nicken beantwortete dieser seine Frage.
„Ja, Verbundene der Seele, so heißt diese absolut untrennbare Verbindung bei uns. Sie ist sehr selten … unseresgleichen suchen sich zwar Lebenspartner, doch diese ganz besondere Verbindung ist sehr selten. Ich kenne außer Maya und mir nur noch drei weitere Paare auf der ganzen Welt, die diese innige Verbindung zueinander haben.“
Das war Aiden im Moment völlig gleichgültig, auch wenn er bereits geahnt hatte, dass es etwas ganz Besonderes war zwischen seiner Sachiko und ihm.
„Und was bedeutet das nun für Sachiko und mich?“, fragte er mit bebender Stimme.
Brendan räusperte sich.
„Es ist dir bestimmt, mit Sachiko zusammen zu sein, egal wer auch immer für deinen Tod verantwortlich sein wird.“
Die Worte prallten mit der Wucht eines Dreizehn-Tonners in Aidens Gehirn, doch da sprach Brendan Fellow auch bereits weiter.
„Wenn wir es also nicht rechtzeitig schaffen, Sachiko zu finden, wärst du dann einverstanden, wenn ich …“
Aiden sprang sofort auf. „Was meinen Sie mit nicht rechtzeitig?“
Amaya und Brendan sahen sich besorgt an.
Was in aller Welt versuchten die beiden denn nun noch vor ihm zu verheimlichen?
„Nun reden Sie doch schon!“, forderte Aiden Sachikos Eltern ungeduldig auf.
Es war Amaya, die Aidens Frage nun mit leiser Stimme beantwortete.
„Wie lange ist es her, dass du und Chiko einander eure Liebe gestanden habt, Aiden?“
Aidens Antwort kam wie aus der Pistole geschossen.
„Es war bereits in den ersten Tagen der Dreharbeiten“, flüsterte Aiden und ein zärtlicher Ausdruck huschte über sein Gesicht. Seine rosa Wangen zeigten seine Verlegenheit, doch Amaya und Brendan fanden nicht, dass er verlegen sein sollte.
Aiden sprach weiter. „Ich habe Sachiko zum ersten Mal auf dem Schulhof gesehen und war sofort von ihr verzaubert. Als ich ihren Arm berührte …“, Aiden stockte, gab sich einen Ruck und fuhr fort, „… es war, als ob diese Berührung etwas in meinem Inneren ausgelöst hätte.“
Aiden sah zweifelnd zu den Fellows hin, nicht sicher, ob sie verstanden, was er ihnen mitzuteilen versuchte. Doch ihre Gesichter drückten aus, dass sie es nur zu genau verstanden, also sprach er weiter.
„ Kurze Zeit später … ähm … wir hielten uns an der Hand und unsere Finger waren ineinander verschlungen … ähm … also … ich war stocksauer, weil Mia, eine Kollegin, eine beleidigende Bemerkung gemacht hatte … da streichelte Sachikos Daumen über meinen Handrücken und meine Wut war verraucht. Urplötzlich. Ganz so, als sei sie nie da gewesen.“
Aiden bemerkte den verwirrten Blick, den sich Amaya und Brendan zuwarfen und beeilte sich, die beiden aufzuklären.
„Ich weiß, Sie sind nicht darüber informiert, über welche Gaben Ihre Tochter verfügt … und ich möchte Sachiko auch nicht vorgreifen. Aber die Gabe, Menschen zu beruhigen, Mr. und Mrs. Fellow, gehört zu ihrem Repertoire.“
Amaya zog scharf den Atem ein.
„Ich hatte nicht die leiseste Ahnung davon …“, flüsterte sie, dann fuhr sie etwas lauter fort, „aber das war noch immer nicht der entscheidende Moment, nicht wahr, Aiden?“
Aiden schüttelte den Kopf.
„Nein“, antwortete er, „doch von da an beherrschte sie meine Gedanken … mein Herz. Ich spürte, dass da etwas war, dass sie belastete und ich war verzweifelt. Verzweifelt genug, mir zu wünschen, ich könnte ihr helfen. Und da habe ich sie zum ersten Mal gehört …“
„ Und wir haben nichts bemerkt?“, flüsterte Amaya fassungslos.
„ Doch, Liebling, das haben wir!“ Brendan erinnerte Amaya an die Nacht nach dem Abschlussball.
Der Duft … ihre Verwirrung ...
„ Aber Chiko hat uns angeschwindelt. Sie wollte uns nicht mit ihrem Kummer belasten.“
Amaya schluckte verzweifelt.
„ Sachiko wollte, dass ich den Vorfall vergesse!“ Aiden lachte hart auf, als er jetzt weitersprach. „Als ob ich das gekonnt hätte. Doch angesichts ihrer Verzweiflung, war ich einverstanden. Ich schaffte es irgendwie, an andere Dinge zu denken. Doch als ich den Anruf von Direktor Panflow entgegennahm, waren all meine guten Vorsätze wie weggefegt und ich wollte nur noch eines: Sachiko während eines Tanzes in meinem Arm halten.“
„Dieser Tanz war maßgebend dafür, dass du dich an Sachiko gebunden hast, Aiden“, erklärte Brendan, „warst du zu diesem
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