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SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

Titel: SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Gordon Wolf
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ich dabei aber seltsamerweise nicht. Nur ein leichtes Brennen, das nach und nach meinen gesamten Körper überzog. Da sich Lust und Schmerz untrennbar miteinander vereinten, nahm ich selbst feste Bisse in Zunge und Lippen klaglos hin. Der kupfrige Geschmack meines Blutes vermischte sich mit ihrem Speichel zu einem herb-süßen Cocktail.
    Auch Bastets Rhythmus war mir vertraut, nur lief diesmal alles dreimal so schnell ab. Jedes Mal, wenn ich glaubte, gleich würde mein Herz aussetzen, legte meine Geliebte intuitiv eine ›langsamere Runde‹ ein. Mit Lippen, Zunge und Händen liebkoste und streichelte sie zärtlich meinen gepeinigten Körper, nur um wenige Minuten später als ›Königin der Furien‹ erneut über mich herzufallen. Ihre gellenden Lust- und Kampfschreie mussten noch in L.A. zu hören sein.
    Als wir uns endlich voneinander lösten, fiel ich augenblicklich in einen tiefen Schlaf. Trotz meines komatösen Zustandes drängten sich dennoch Bilder in mein Traumbewusstsein – erschreckende Bilder.
    Ich sah mich durch die Straßen einer fremden Stadt rennen. Endlose, menschenleere Betonschluchten, wohin ich auch sah. Ich keuchte vor Anstrengung. Zeitweise erfassten mich schwindelartige Wellen, die meine Sicht trübten. Dennoch hastete ich ohne Pause weiter. Und doch: Ich hatte kein Ziel. Planlos bog ich mal rechts, mal links ab. Jede Straße glich der anderen. Rannte ich etwa im Kreis? Du darfst nicht nachdenken , sagte ich mir. Nur rennen, rennen. RENNEN!
    Eine panische Angst verlieh mir zusätzliche Kräfte. Ich wusste nicht, vor wem oder was ich floh; ich spürte nur instinktiv, dass ich nicht stehen bleiben durfte. Wenn ich anhielt, war ich rettungslos verloren.
    Plötzlich änderte sich die Szene: Ich blickte auf und erkannte, dass mit einem Mal alle Häuser in Flammen standen. Riesige Rauchwolken verdunkelten den Himmel. Ich versuchte, noch schneller zu laufen, doch die Feuerzungen reichten bereits bis zum Horizont. Ein glühendes, alles vernichtendes Flammenmeer hatte sich über die ganze Stadt ergossen. Obwohl meine Schuhe schon im Teer versanken, kämpfte ich mich weiter. Und dann sah ich meinen Verfolger. Ich bemerkte anfangs kaum mehr als einen brennenden Schemen, der sich mir mit unvorstellbarer Geschwindigkeit näherte. Wie ein Komet zog das Ding einen langen, verwüstenden Feuerschweif hinter sich her. Da eine Flucht nun ohnehin sinnlos war, blieb ich einfach stehen und wartete auf das Ende.
    Immer schneller raste die Flammenkugel auf mich zu. Kurz bevor sie mich erreichte, erkannte ich das Wesen, das sich hinter dem Feuer verbarg. Für einen Ausruf des Schreckens fehlte mir jedoch die Zeit. Mitten im weißlich glühenden Zentrum des Infernos entdeckte ich die blutrünstige Löwin aus meinen vergangenen Träumen. Ihr Fell schien unter der flammenden Korona keinen Schaden zu nehmen. Sie brannte, ohne selbst zu verbrennen. Wie ein surrealistischer Alptraum aus einem Dali-Gemälde.
    Angesichts der sie umgebenden Helligkeit war es eigentlich unmöglich, und doch wirkten ihre Augen so finster, als habe sich niemals ein Lichtstrahl in ihnen gebrochen. Unerträgliche Hitze überflutete mich, dann wurde es schwarz.
    Schreiend wachte ich auf. Ich starrte zum Fenster und nahm nur unbewusst wahr, dass die Sonne ihren Zenit längst überschritten hatte. Die brennende Hitze war nämlich noch immer vorhanden – und der Schmerz.
    Als ich die Blutflecken auf dem Bettlaken sah, flog ich fast aus dem Bett. Ich schlug die Decke zurück und entdeckte überall auf dem Bezug kleine, rotbraune Tupfer. Erst danach kam ich auf die Idee, meinen eigenen Körper zu inspizieren. Der Anblick meiner Arme ließ mich zusammenzucken. Sie sahen aus, als seien sie auf eine neumodische Weise tätowiert worden. Lange, parallele Kratzer zogen sich als leicht erhobene ›Hügelkämme‹ zwischen blauroten Biss- und Saugspuren hindurch. Nicht der kleinste Quadratzentimeter meiner Haut schien verschont geblieben zu sein. An vielen Stellen hatten sich Bastets Nägel so stark in mein Fleisch gegraben, dass die Schnitte auch jetzt noch nässten. Nur sehr behutsam zog ich mir meine Boxer-Shorts an. Jede größere Bewegung spannte die Haut wie bei einem schweren Sonnenbrand. Obwohl ich fast nackt war, hatte ich das Gefühl, einen um vier Nummern zu kleinen Anzug zu tragen.
    Auf dem Weg zum Bad musste ich unwillkürlich an meine erste Nacht mit Natascha zurückdenken; fast alles hatte sich damals so abgespielt. Und doch hatte ich den

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