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SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

Titel: SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Gordon Wolf
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komme dann nach.«
    Mia umarmte mich flüchtig und gab mir einen Kuss. »Bleib aber nicht mehr zu lange.«
    Ganz die treu sorgende Ehefrau , dachte ich verwundert. Wie viele neue Seiten würde ich wohl noch an ihr entdecken?
     
    Als ich das Licht im Büro einschaltete, fiel mir sofort der kleine, rosa Zettel an der Tischleuchte auf:
     
    - McMillian -
    - Daguerre Books -
    - Bespr. Wg. 'Black- Cat' Band -
    - Zoo- 11 Uhr- Mittw. - 16. Spt. !!!?
     
    Auch ein dritter Blick auf den Kalender änderte nichts daran; der Termin war tatsächlich schon morgen. Ich zog das Blatt ab, klebte es auf die Schreibtischunterlage und strich mit genüsslicher Ruhe das letzte Fragezeichen durch. Es gab nun keine Unklarheiten mehr.
    Ganz allmählich begannen sich die Dinge wieder in ihren alten Bahnen zu bewegen. Ich lehnte mich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Ein entspanntes Lächeln umspielte meine Lippen. Nach all dem Chaos sah ich erstmals wieder einen hellen Lichtstrahl auf meine Zukunft fallen. Die morgige Besprechung konnte ein weiterer wichtiger Schritt auf diesem Weg sein.
     
    Kurz vor acht erwachte ich aus einem tiefen, traumlosen Schlaf. Gähnend rollte ich mich zur anderen Seite hinüber, aber Mia war – natürlich – wieder einmal längst vor mir aufgestanden. Hinter den geschlossenen Vorhängen wartete bereits ein heißer, aber möglicherweise erfolgreicher Tag. Ich stieg aus dem Bett und stellte mit Erleichterung fest, dass meine Haut schon nicht mehr so stark spannte wie am Vortag. »Wenn das kein gutes Vorzeichen ist«, murmelte ich vor mich hin. Die Welt war wieder in Ordnung. Ich fühlte mich sogar so ausgelassen, dass ich nach langer Zeit erstmals wieder fröhlich vor mich hin pfiff.
    Nun, ganz perfekt begann der Tag nicht; als ich diesmal nämlich aus dem Bad kam, schnupperte ich vergeblich nach dem Duft von frischem Kaffee. Die Küche sah aus, als hätte Mia die Wohnung ohne Frühstück verlassen. Ob sie ihren ›neuen‹ Wagen ausprobierte? Ich konnte nur zu gut verstehen, dass sie ihre frisch gewonnene Freiheit nun auskosten wollte. Schließlich konnte ich auch nicht erwarten, jeden Tag von ihr auf jene exquisite Weise bedient zu werden. Schmunzelnd ließ ich das Wasser in die Kaffeemaschine laufen.
    Nachdem ich drei Spiegeleier, Schinkenspeck und ein halbes Toastbrot mit Kaffee und Orangensaft hinuntergespült hatte, hielt ich mich fast für Superman. Nichts und niemand konnte mir jetzt noch etwas anhaben. Der glückliche Ausgang des Buchprojekts war eigentlich schon vorprogrammiert. Ich schrieb Mia eine kurze Nachricht, wohin ich fuhr und wann ich voraussichtlich wieder zurückkam und brauste los.
     
    Es wurde eine Fahrt in die Vergangenheit. Als die ersten Mauern und Zäune des Sherman-Parks vor mir auftauchten, brachen längst verheilt geglaubte Wunden plötzlich wieder auf. Nicht aus Zufall war ich seit jenen tragischen Ereignissen im vergangenen Sommer nicht mehr hier gewesen.
    »Kein Grund zur Trauer«, versuchte ich mich zu beruhigen. »Sie ist nicht tot. Bastet lebt!«
    Dennoch sah ich immer wieder Nataschas zerfetzten Körper vor mir. Es gab Bilder, die man einfach nicht verdrängen konnte. Etwas – so viel war mir klar – hatte ich auf jeden Fall an diesem Ort verloren. Etwas sehr wertvolles. Vielleicht deine Unschuld , hörte ich eine innere Stimme sagen.
     
    Wie es meine Art war, erreichte ich den Treffpunkt schon 20 Minuten vor der vereinbarten Zeit. Gemächlich schlenderte ich an Zebra- und Antilopengehegen vorbei, umrundete ein tiefer liegendes Areal mit Braunbären und fand mich dann fast zwangsläufig vor dem ›Neuen Raubtierhaus‹ wieder. Selbst im Sonnenlicht wirkte es auf mich wie eine kalt glitzernde Gruft. Eine heidnische Opferhöhle. Ich schloss die Augen und zählte langsam bis fünf. Kämpfe dagegen an , zwang ich mich innerlich. Du bist das Opfer einer verzerrten Wahrnehmung. Es ist nur ein Tierhaus, nichts weiter. Es kostete mich dennoch große Überwindung, das Gebäude zu betreten.
    Das dämmrig-grüne Licht und der strenge Dschungelgeruch legten sich sofort wie eine große Decke um mich. Nur durch den Mund atmend ging ich weiter. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Es war wie eine verrückte Mutprobe, die ich einmal als Junge hatte machen müssen. Ich wohnte damals mit meinen Eltern in einem kleinen Kaff in der Nähe von Redding. Mitten durch den Ort schlängelte sich der Fluss. Der Sacramento River. Und darüber spannte sich die einzige Brücke der

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