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SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

Titel: SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Gordon Wolf
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eindeutig von draußen gekommen. Vorsichtig näherte ich mich dem Fenster. Der Himmel hatte sich bereits mit dem zarten Rot der Abenddämmerung überzogen, tiefe Schatten lagen in den Straßen.
    Was ich gehört hatte, hatte wie das klägliche Schreien eines Kleinkindes geklungen. Ein Kind? Wo sollte hier ein Kind herkommen? Die nächsten Familien wohnten mindestens einen Block entfernt.
    Das Schreien erklang erneut, sehr nahe an meinem Fenster. Diesmal meinte ich aber keine Angst, sondern Wut und Gereiztheit darin mitschwingen zu hören. Ich spähte nach unten und sah einen unförmigen Schatten, der aufgeregt auf dem Vordach hin und her sprang; knurrend, zischend und hohe, spitze Töne ausstoßend.
    Ein Tier. Ich schaute genauer hin. Nein, es waren zwei. Ich beobachtete den torkelnden Tanz zweier kopulierender Katzen. Das Männchen war ein struppiger, weißgrauer Kater, der sich nur mit größter Anstrengung durch einen Nackenbiss auf seiner Partnerin halten konnte. Das anscheinend unterlegene Weibchen war in Wahrheit die Herrin der Lage.
    Wie eine Furie zuckte und bockte es, und sprang mit seiner schweren Last fast leichtfüßig umher. Als sein Blick bei einer schnellen Wende wie zufällig mein Fenster streifte, ging in dem Tier eine beinahe schon unheimliche Wandlung vor sich. Mitten in der Bewegung schien jegliche Energie aus der Katze entwichen zu sein; sie erstarrte und sank dann flach auf den Bauch. Für keine Sekunde ließ sie mich dabei aber aus den Augen. Es erübrigt sich beinahe zu erwähnen, wer dort zu mir heraufschaute. Es war Tascha, nein, Bastet. (Ich musste mich endlich von ihrem Scheinnamen trennen. Dieses Wesen dort war durch und durch ägyptisch; sollte jemals fremdes Blut durch seine Adern geflossen sein, so hatten es seine göttlichen Gene wirkungsvoll bekämpft.)
    Ohne mit der Wimper zu zucken, starrten wir uns an. Jetzt, da Bastet meiner uneingeschränkten Aufmerksamkeit gewiss war, hob sie beinahe in Zeitlupe ihr Hinterteil an und wedelte verführerisch mit dem Schwanz. Erstmals kam nun ihr erschöpfter Liebhaber ungestört zum Zuge. Mit kurzen, festen Stößen verschaffte er sich Erleichterung.
    Ich wollte nicht Zeuge dieser animalischen Paarung sein; angeekelt versuchte ich mich abzuwenden, aber die glitzernden Katzenaugen hielten mich gefangen. Sieh hin! , schienen sie mir zu sagen. Sieh nur genau hin! Um diese Aufforderung noch zu unterstreichen, erzeugte Bastet bei jedem Stoß nun Lustschreie, die denen einer menschlichen Frau zum Verwechseln ähnlich waren. Fast meinte ich, einzelne Worte verstehen zu können.
    Ja … jaahh … jaaaahhhh … meeeehhrrrrrr …
    Ich begriff. Ihr ekstatisches Miauen war nur für mich bestimmt. Es war eine Inszenierung. Nicht zufällig hatte sich Bastet ausgerechnet das Vordach als Platz für ihr Liebesspiel ausgesucht. Sie wusste genau, dass mir dort von meinem Logenplatz aus nichts entgehen konnte. Meine Augen brannten; ihr unbarmherziger Blick duldete aber nicht einmal ein Blinzeln.
    Anders als damals im Zoo sollte ich diesmal bewusst mit ansehen, wie viel Lust ihr ein Tier und kein Mensch, sondern eine gewöhnliche Katze bereiten konnte.
    Sieh hin!, forderte mich ihr wild zuckender, schwitzender Körper auf. Spürst du meine Hitze, meine Erregung? Meinen Rausch? Siehst du, wie sehr ich es genieße? Dieser dreckige, verlauste Kater besorgt es mir besser – tausendmal besser – als du es als Mensch jemals gekonnt hast.
    Vor Anspannung biss ich knirschend meine Zähne aufeinander. Meine Hände ballten sich zu zwei zittrigen Fäusten. Hör nicht drauf!, sagte ich mir. Diese Worte existieren nur in deinem Kopf. Aber es half wenig. Auch wenn Bastet hier nur einen schier unendlichen Katzenorgasmus hinausschrie, so war ihre Botschaft doch überdeutlich. Sie wollte mich verhöhnen, mich herausfordern.
    Die Tiere schienen immer mehr miteinander zu verschmelzen. Trotz der helleren Farbe des Männchens war es mir nicht mehr möglich, die beiden Körper deutlich zu unterscheiden. Ihr nasses, beinahe schon triefendes Fell wirkte wie ein siamesisches Ungeheuer mit zwei Köpfen; so, als habe der Paarungsakt eine morphologische Mutation hervorgerufen. Für keinen Augenblick kam das Bündel zur Ruhe. Bastet war unersättlich. Kaum lockerte der Kater einmal seinen Nackenbiss, um sich etwas zu entspannen, schon forderte sie ihn durch heftiges Fauchen und Aufbocken des Hinterteils auf, mit seinen Bemühungen fortzufahren. Und stets dirigierte sie ihre beiden Körper vom

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