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SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

Titel: SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Gordon Wolf
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finden, um dieses Götzenbild von meinem Bett zu fegen. Ich musste nur wieder ruhiger atmen. Der dumpfe, splitternde Aufprall der Figur erklang bereits schon erlösend in meinem Kopf. Doch da kam Leben in meinen Alb. Unter der steinernen Haut spannten sich plötzlich Sehnen und Muskeln. Krallen fuhren aus. So, als habe das Wesen meine Absicht erkannt, sprang es gewand auf den Boden und verharrte abwartend in der halboffenen Tür.
    Ich keuchte noch immer. Zunächst blieb ich einfach nur liegen und starrte an die Decke. Da ich nach wie vor einen imaginären Druck verspürte, dauerte es bestimmt einige Minuten, bis auch dieser Nachhall verschwunden war. Erst als ich meine gepressten Lungen wieder durch die Nase füllen konnte, drehte ich den Kopf zur Tür. Ich sah gerade noch, wie ein schwarzer, stolz nach oben geschwungener Schwanz im schmalen Spalt verschwand. Widerwillig richtete ich mich auf. Die Leuchtziffern meiner Uhr zeigten auf 12 Minuten nach 3 Uhr. Wenn Bastet nun für eine Aussprache bereit war, so verfügte sie über ein unnachahmliches Feingefühl für den richtigen Zeitpunkt. Ich seufzte. Da ich nun schon einmal wach war und sicherlich nicht so schnell wieder einschlafen würde, beschloss ich, der Hausherrin zu folgen. Mit ausgestreckten Händen stakste ich auf den Gang und schaltete das Licht im Flur ein.
    Selbst jetzt blieben meine Schritte vorsichtig und unsicher. G. D.'s Gesellschaft hatte meinen Gleichgewichtssinn deutlich geschwächt. Nacheinander schaltete ich in allen Zimmern die Lampen ein.
    »Heh, komm' her!«, rief ich. »Was soll diese Versteckspielerei? Wenn du etwas von mir willst, dann zeig' dich gefälligst!« Sehen konnte ich sie nicht, aber weiter hinten hörte ich das rhythmische Tapsen ihrer Pfoten. »Bastet?«
    Als ich die Küche betrat, nahm ich zuerst nur einen leeren Raum wahr, so wie alle anderen auch. Dann fiel mir allerdings doch etwas auf. Die Jalousien waren hochgezogen und das Fenster geöffnet. Ein warmer Nachtwind strich durch mein Haar. Misstrauisch ging ich näher. Der Anblick war ungewöhnlich. Ich konnte mich nicht daran erinnern, das Fenster jemals ohne die roten Alu-Lamellen gesehen zu haben. Einige Male hatte ich wohl kurz hindurchgelugt, die Sicht auf die öde Trümmerlandschaft hatte mich jedoch nie lange fesseln können. Und eines wusste ich genau: Geöffnet hatte ich das Fenster bislang nie.
    Jeden Augenblick auf einen schnellen Rückzug gefasst, lehnte ich mich zaghaft hinaus. Mir war, als schwebe über mir nicht ein Holzrahmen, sondern das rasiermesserscharfe Beil eines Schafotts. In einem bizarren, italienischen Horror-Film hatte ich einmal eine derartige Szene gesehen.
    Während der letzten Stunden waren dichte Wolken aufgezogen, die das Licht des abnehmenden Mondes noch zusätzlich dämpften. Manche Ruinen wirkten wie die riesigen Gerippe urzeitlicher Saurier. Mehr aus Zufall entdeckte ich einen kleinen, länglichen Schatten, der sich tänzelnd durch das Brachland bewegte. Bastet. Den Sprung aus dem Fenster hatte sie scheinbar unbeschadet überstanden; eine Tatsache, die mich mittlerweile nicht mehr verwunderte.
    Mühsam folgten meine Augen dem blasser werdenden Schemen. Bevor die Katze ganz mit ihrer Umgebung verschmolzen war, meinte ich, das Ziel ihres Weges erkannt zu haben. Ohne große Umwege steuerte Bastet genau auf den rechteckigen Block des halbierten Busses zu. Ich zögerte nur kurz; auch auf die Gefahr hin, wie ein entflohener Irrer durch die Trümmer zu stolpern, eilte ich die Treppen zum Hinterausgang hinunter. Das Warten hatte mich zermürbt. Ich wollte endlich Gewissheit über die Pläne, die Bastet mit mir hatte. Dabei kümmerte es mich nicht mehr, was geschehen musste, um Tascha zurückzuholen. Wichtig war allein, dass etwas geschah.
     
    Als ich auf den unbefestigten Hinterhof hinaustrat, verfluchte ich meine überstürzte Verfolgung. Nicht einmal an eine Taschenlampe hatte ich gedacht. Zögerlich, wie ein Soldat auf einem Minenfeld, kämpfte ich mich Meter um Meter voran. Jede noch so kleine Bodenwelle ließ mich taumeln. Hatte ich von meinem Fenster noch einzelne Gegenstände erkennen können, so verschmolzen nun aus dieser Perspektive alle Schatten zu einer fast einheitlichen Wand aus Schwarz. Nur einige hohe Mauerreste und die klobige Form des Busses boten dürftige Orientierungspunkte. Kleinere Hindernisse schienen sich dagegen plötzlich vor mir zu materialisieren. Mehrmals stieß ich gegen leere Farbeimer oder stolperte über

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