Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sämtliche Dramen

Sämtliche Dramen

Titel: Sämtliche Dramen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shakespeare
Vom Netzwerk:
Mann
    Nicht mehr sei als ein andrer Mann! Und deshalb
    Rüstet’ auch ich die Seemacht, deren Last
    Das Meer zornschäumend trägt, mit ihr zu geißeln
    Den Undank, den dies schnöde Rom erwies
    Meinem erhabnen Vater.
    Cäsar
.
    Nimm wahr der Zeit!
    Antonius
.
    Du schreckst mit deiner Flott’ uns nicht, Pompejus:
    Wir sprechen uns zur See; zu Lande weißt du,
    Wie viel wir reicher sind.
    Pompejus
.
    O ja, zu Lande
    Bist reicher du durch meines Vaters Haus;
    Doch weil der Kuckuck für sich selbst nicht baut,
    Bleib’ drin, solang’ du kannst!
    Lepidus
.
    Gefällt’s Euch, sagt
    (Denn dies führt uns vom Ziel), wie Euch bedünkt
    Der Vorschlag, den wir taten.
    Cäsar
.
    Dies der Punkt. –
    Antonius
.
    Nicht sei dazu gebeten, sondern wäge,
    Was du dadurch gewinnst.
    Cäsar
.
    Und was geschehn kann,
    Noch größres Glück zu finden.
    Pompejus
.
    Ihr botet mir
    Sizilien und Sardinien, und ich soll
    Das Meer befrein von Räubern; soll nach Rom
    Vorrat von Weizen senden: tu’ ich das,
    Ziehn wir mit unzerhacktem Schwert nach Haus
    Und glattem Schild.
    Cäsar, Antonius, Lepidus
.
    Das boten wir.
    Pompejus
.
    So wißt,
    Ich kam vor euch hieher mit dem Entschluß
    Dies anzunehmen; nur daß Marc Anton
    Ein wenig mich verstimmt. – Büß’ ich schon ein
    An Ruhm, erzähl’ ich’s selber: – dennoch, wißt!
    Als Cäsar Krieg mit Euren Brüdern führte,
    Fand Eure Mutter in Sizilien damals
    Den gastlichsten Empfang.
    Antonius
.
    Ich weiß, Pompejus,
    Und sann zeither auf edle Dankbarkeit,
    Die ich Euch schuldig.
    Pompejus
.
    Gebt mir Eure Hand:
    Ich hätte nicht gedacht, Euch hier zu treffen.
    Antonius
.
    Es ruht sich sanft im Osten, und ich dank’ Euch,
    Daß Ihr mich herrieft, eh’s mein Vorsatz war;
    Denn ich gewann dabei.
    Cäsar
.
    Seit ich Euch sah,
    Habt Ihr Euch sehr verändert.
    Pompejus
.
    Nun, ich weiß nicht,
    Wie herbes Schicksal mein Gesicht gefurcht; –
    Doch nimmer soll mir’s dringen in die Brust,
    Mein Herz zu überwält’gen.
    Lepidus
.
    Seid willkommen!
    Pompejus
.
    Das hoff’ ich, Lepidus. So sind wir eins. –
    Ich wünschte nun geschrieben den Vertrag
    Und unterzeichnet.
    Cäsar
.
    Das geschehe gleich!
    Pompejus
.
    Wir wollen uns bewirten, eh’ wir scheiden.
    Und losen, wer beginnt. –
    Antonius
.
    Laßt mich beginnen!
    Pompejus
.
    Nein, losen wir, Antonius: ob der erste,
    Ob letzte; Eurer Kochkunst aus Ägypten
    Gebührt der Preis. Ich hörte, Julius Cäsar
    Ward dort vom Schmausen fett.
    Antonius
.
    Ihr hörtet vieles!
    Pompejus
.
    Ich mein’ es gut.
    Antonius
.
    Und setzt die Worte gut.
    Pompejus
.
    Nun wohl, ich hört’ es;
    Und hört’ auch das: Apollodorus trug ...
    Enobarbus
.
    O still davon! Er trug ...
    Pompejus
.
    Was? –
    Enobarbus
.
    Eine gewisse
    Monarchin hin zum Cäsar in ’ner Decke.
    Pompejus
.
    Nun kenn’ ich dich; wie geht dir’s, Kriegsmann?
    Enobarbus
.
    Gut;
    Und, wie mir’s scheint, auch ferner gut: ich sehe,
    Vier Schmäuse sind im Werk.
    Pompejus
.
    Reich’ mir die Hand;
    Ich hab’ dich nie gehaßt; ich sah dich fechten
    Und neidete dir deinen Mut.
    Enobarbus
.
    Mein Feldherr,
    Ich liebt’ Euch nie sehr stark, doch lobt’ ich Euch,
    Da Ihr wohl zehnmal so viel Lob verdient,
    Als ich Euch zugestand.
    Pompejus
.
    Dein offnes Wesen
    Erhalte dir, es steht dir wohl. –
    Ich lad’ euch all’ an Bord meiner Galeere;
    Wollt ihr vorangehn?
    Alle
.
    Führt uns, Feldherr! –
    Pompejus
.
    Kommt!
    Pompejus, Cäsar, Antonius, Lepidus, Soldaten und Gefolge ab.
    Menas
beiseit. Dein Vater, Pompejus, wäre nimmer diesen Vergleich eingegangen. – Ihr und ich haben uns schon gesehn, Herr.
    Enobarbus
. Zur See, denk’ ich.
    Menas
. Ganz recht, Herr.
    Enobarbus
. Ihr habt Euch gut zur See gehalten.
    Menas
. Und Ihr zu Lande.
    Enobarbus
. Ich werde jeden loben, der mich lobt, obgleich nicht zu leugnen ist, was ich zu Lande getan.
    Menas
. Noch was ich zu Wasser getan. –
    Enobarbus
. Nun, etwas könnt Ihr schon für Eure Sicherheit leugnen: Ihr seid ein großer Dieb zur See gewesen.
    Menas
. Und Ihr zu Lande.
    Enobarbus
. Solchen Landdienst leugne ich ab. Aber gebt mir die Hand, Menas: hätten unsre Augen jetzt Vollmacht, so würden sie hier zwei sich küssende Diebe ertappen.
    Menas
. Aller Menschen Gesichter sind ohne Falsch, wie auch ihre Hände beschaffen sind.
    Enobarbus
. Aber noch kein hübsches Weib hatte je ein Gesicht ohne Falsch.
    Menas
. Das ist kein Tadel, sie stehlen Herzen.
    Enobarbus
. Wir kamen, mit euch zu fechten.
    Menas
. Mir für mein Teil

Weitere Kostenlose Bücher