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Sämtliche Dramen

Sämtliche Dramen

Titel: Sämtliche Dramen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shakespeare
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sind naß.
    Cäsar
. Wird ihm diese Beschreibung genügen? –
    Antonius
. Nach allen Gesundheiten, die Pompejus ihm bringt; sonst ist er ein wahrer Epikur.
    Pompejus
beiseit zu Menas.
    Geh mir und laß dich hängen! mit mir reden?
    Geh, tu’, wie ich dir hieß! – Wo bleibt mein Becher? –
    Menas
.
    Hab’ ich dir Treu’ bewiesen, hör’ mich an,
    Und komm beiseit!
    Pompejus
.
    Du bist nicht klug. Was willst du!
    Menas
.
    Ich zog die Mütze stets vor deinem Glück ...
    Pompejus
.
    Du hast mir immer brav gedient: was weiter?
    – Munter, ihr edlen Herrn!
    Antonius
.
    Nehmt Euch in acht
    Vor dieser Sandbank, Lepidus; Ihr sinkt! –
    Menas
.
    Willst du Herr sein der ganzen Welt?
    Pompejus
.
    Was sagst du?
    Menas
.
    Willst Herr der ganzen Welt sein? Zweimal sagt’ ich’s.
    Pompejus
.
    Wie sollte das geschehn?
    Menas
.
    Sei willig nur;
    Und schein’ ich noch so arm, ich bin der Mann,
    Der dir die ganze Welt gibt.
    Pompejus
.
    Bist du trunken?
    Menas
.
    Mein Feldherr, vor dem Becher wahrt’ ich mich;
    Du bist, wenn du’s nur wagst, der Erde Zeus,
    Und was das Meer umgrenzt, umwölbt der Himmel,
    Ist dein, wenn du’s nur willst.
    Pompejus
.
    So sag mir, wie? –
    Menas
.
    Diese drei Weltenteiler, die Triumvirn,
    Faßt unser Schiff: ich kappe jetzt das Tau,
    Wir stoßen ab, ich greif’ an ihre Kehle,
    Und dein ist alles.
    Pompejus
.
    Ah! hätt’st du’s getan,
    Und nicht gesagt! In mir ist’s Büberei,
    Von dir getreuer Dienst. Vergiß es nie,
    Mein Vorteil nicht geht meiner Ehre vor,
    Die Ehre ihm! Bereu’ es, daß dein Mund
    So deine Tat verriet: Tatst du’s geheim,
    Dann hätt’ ich’s, wenn’s geschehn, als gut erkannt,
    Doch nun muß ich’s verdammen. – Vergiß, und trink!
    Menas
.
    Hinfort
    Folg’ ich nie wieder deinem morschen Glück!
    Wer sucht und greift nicht, was ihm einmal zuläuft,
    Findet’s nie wieder.
    Pompejus
.
    Lepidus soll leben!
    Antonius
.
    Tragt ihn ans Land; ich tu’ für ihn Bescheid.
    Enobarbus
.
    Menas, dein Wohl!
    Menas
.
    Willkommen, Enobarbus! –
    Pompejus
.
    Füllt bis zum Rand den Becher! –
    Enobarbus
.
    Der Kerl hat Kräfte, Menas!
    Menas
.
    Wie?
    Enobarbus
.
    Da trägt er
    Den dritten Teil der Welt: Mann, siehst du’s nicht?
    Menas
.
    Dies Dritteil also trunken! Wär’s die ganze,
    So käm’ es bald zu Rande!
    Enobarbus
.
    Trink’, mach’ uns keine Schande! –
    Menas
.
    So komm!
    Pompejus
.
    Dies ist noch kein ägyptisch Fest!
    Antonius
.
    Es kommt ihm doch schon nah. Stoßt an die Becher!
    Der hier für Cäsar!
    Cäsar
.
    Ich verbät’ es lieber;
    s’ ist schwere Arbeit, mein Gehirn zu waschen;
    Und es wird schmutz’ger.
    Antonius
.
    Sei ein Kind der Zeit!
    Cäsar
.
    Trink’ aus, ich tu’ Bescheid: doch lieber fast’ ich
    Vier Tage lang, als einen so viel trinken.
    Enobarbus
.
    O wackrer Imperator!
    Soll’n wir ägypt’schen Bacchustanz beginnen
    Und feiern diesen Trunk? –
    Pompejus
.
    Recht so, mein Krieger! –
    Antonius
.
    Kommt, schließen wir den Reih’n,
    Bis der sieghafte Wein den Sinn uns taucht
    Im süßen, weichen Lethe.
    Enobarbus
.
    Nun umfaßt euch:
    Bestürmt das Ohr mit lärmender Musik,
    Bis ich euch stelle: dann singt der Knab’ ein Lied,
    Und jeder fällt mit ein im Chor, so laut,
    Als seine starke Brust nur schmettern kann. –
    Musik. Enobarbus stellt sie, und sie schließen den Reihen.
    Lied
    Komm, du König, weinbekränzt,
    Bacchus, dessen Auge glänzt:
    Du verjagst die Leidgedanken!
    In den Locken Epheuranken,
    Trinkt, bis alle Welten schwanken,
    Trinkt, bis alle Welten schwanken! –
    Cäsar
.
    Was wollt ihr mehr? Gut’ Nacht, Pompejus! Bruder
    Gehn wir, ich bitt’ Euch: unser ernst Geschäft
    Zürnt diesem Leichtsinn. Werte Herrn, brecht auf,
    Ihr seht, die Wangen glühn. Selbst Enobarbus
    Ist schwächer als der Wein; auch meine Zunge
    Spaltet die Worte; wilder Taumel hat uns
    Zu Gecken fast vermummt. Was red’ ich hier?
    Gut’ Nacht!
    Die Hand, Antonius! Ich bring’ Euch ans Land.
    Antonius
.
    Gut, gebt die Hand, Herr!
    Pompejus
.
    O Anton, Ihr habt
    Des Vaters Haus: was tut’s, wir sind ja Freunde! –
    Kommt jetzt ins Boot!
    Enobarbus
.
    Nehmt euch in acht und fallt nicht!
    Pompejus, Cäsar, Antonius und Gefolge ab.
    Menas, ich will nicht mit.
    Menas
.
    Komm zur Kajüte!
    He, unsre Trommeln, Flöten, Zymbeln, he!
    Hör’ es, Neptun, welch lauten Abschied wir
    Diesen Gewalt’gen bringen; blast, so blast doch! –
    Trompeten und Trommeln.
    Enobarbus
.
    Hallo! die Mützen schwenkt!
    Menas
.
    Brav, wackrer

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