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Sämtliche Dramen

Sämtliche Dramen

Titel: Sämtliche Dramen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shakespeare
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V.
    Herzog von
Gloster
und Herzog von
Bedford
, Brüder des Königs
    Herzog von
Exeter
, Oheim des Königs
    Herzog von
York
, Vetter des Königs
    Graf von
Salisbury
    Graf von
Westmoreland
    Graf von
Warwick
    Erzbischof von
Canterbury
    Bischof von
Ely
    Graf von
Cambridge
, Lord
Scroop
und Sir
Thomas Grey
, Verschworne gegen den König
    Sir
Thomas Erpingham
,
Gower
,
Fluellen
,
Macmorris
und
Jamy
, Offiziere in Heinrichs Armee
    Bates
,
Court
und
Williams
, Soldaten in derselben
    Nym
,
Bardolph
und
Pistol
, ehemals Bediente Falstaffs, jetzt ebenfalls Soldaten in derselben
    Ein Bursch, der sie bedient
    Karl VI.
, König von Frankreich
    Louis
, der Dauphin
    Herzog von
Burgund
    Herzog von
Orleans
    Herzog von
Bourbon
    Der
Connétable
von Frankreich
    Rambures
und
Grandprê
, französische Edelleute
    Befehlshaber
von Harfleur
    Montjoye
, ein französischer Herold
    Gesandte an den König von England
    Isabelle
, Königin von Frankreich
    Katharina
, Tochter Karls und Isabellens
    Alice
, ein Fräulein im Gefolge der Prinzessin Katharina
    Wirtin Hurtig
, Pistols Frau
    Herren und Frauen vom Adel, Offiziere, französische und englische Soldaten, Boten und Gefolge
    Die Szene ist anfangs in England , nachher ununterbrochen in Frankreich

Chorus
tritt ein.
    Oh! eine Feuermuse, die hinan
    Den hellsten Himmel der Erfindung stiege!
    Ein Reich zur Bühne, Prinzen drauf zu spielen,
    Monarchen, um der Szene Pomp zu schaun!
    Dann käm’, sich selber gleich, der tapfre Heinrich
    In Mars’ Gestalt; wie Hund’ an seinen Fersen
    Gekoppelt, würde Hunger, Feu’r und Schwert
    Um Dienst sich schmiegen. Doch verzeiht, ihr Teuren,
    Dem schwunglos seichten Geiste, der’s gewagt,
    Auf dies unwürdige Gerüst zu bringen
    Solch großen Vorwurf. Diese Hahnengrube,
    Faßt sie die Ebnen Frankreichs? Stopft man wohl
    In dieses O von Holz die Helme nur,
    Wovor bei Agincourt die Luft erbebt?
    O so verzeiht, weil ja in engem Raum
    Ein krummer Zug für Millionen zeugt;
    Und laßt uns, Nullen dieser großen Summe,
    Auf eure einbildsamen Kräfte wirken!
    Denkt euch im Gürtel dieser Mauern nun
    Zwei mächt’ge Monarchieen eingeschlossen,
    Die, mit den hocherhobnen Stirnen, dräuend,
    Der furchtbar enge Ozean nur trennt.
    Ergänzt mit den Gedanken unsre Mängel,
    Zerlegt in tausend Teile einen Mann
    Und schaffet eingebild’te Heereskraft.
    Denkt, wenn wir Pferde nennen, daß ihr sie
    Den stolzen Huf seht in die Erde prägen.
    Denn euer Sinn muß unsre Kön’ge schmücken:
    Bringt hin und her sie, überspringt die Zeiten,
    Verkürzet das Ereignis manches Jahrs
    Zum Stundenglase. Daß ich dies verrichte,
    Nehmt mich zum Chorus an für die Geschichte,
    Der als Prolog euch bittet um Geduld:
    Hört denn und richtet unser Stück mit Huld.
    ¶

ERSTER AUFZUG
Erste Szene
    London. Ein Vorzimmer im Palast des Königs.
    Der Erzbischof von Canterbury und Bischof von Ely treten auf.
    Canterbury
.
    Mylord, ich sag’ Euch, eben die Verordnung
    Wird jetzt betrieben, die im eilften Jahr
    Von der Regierung des verstorbnen Königs
    Beinahe wider uns wär’ durchgegangen,
    Wenn die verworrne, unruhvolle Zeit
    Aus weitrer Frage nicht verdrängt sie hätte.
    Ely
.
    Doch sagt, Mylord, wie wehrt man jetzt sie ab?
    Canterbury
.
    Man muß drauf denken. Geht sie durch, so büßen
    Wir unsrer Güter beßre Hälfte ein.
    Denn all das weltlich Land, das fromme Menschen
    Im Testament der Kirche zugeteilt,
    Will man uns nehmen; nämlich so geschätzt:
    So viel, um für des Königs Staat zu halten
    An funfzehn Grafen, funfzehnhundert Ritter,
    Sechstausendundzweihundert gute Knappen;
    Zum Trost für Sieche dann und schwaches Alter.
    Für dürft’ge Seelen, leiblich unvermögend,
    Einhundert wohlbegabte Armenhäuser;
    Und sonst noch in des Königs Schatz des Jahrs
    Eintausend Pfund: so lautet die Verordnung.
    Ely
.
    Das wär’ ein starker Zug.
    Canterbury
.
    Der schlänge Kelch und alles mit hinab.
    Ely
.
    Allein wie vorzubeugen?
    Canterbury
.
    Der König ist voll Huld und milder Rücksicht.
    Ely
.
    Und ein wahrhafter Freund der heil’gen Kirche.
    Canterbury
.
    Sein Jugendwandel zwar verhieß es nicht:
    Doch kaum lag seines Vaters Leib entseelt,
    Als seine Wildheit auch, in ihm ertötet,
    Zu sterben schien: ja in dem Augenblick
    Kam beßre Überlegung wie ein Engel
    Und peitscht’ aus ihm den sünd’gen Adam weg.
    Daß wie ein Paradies sein Leib nun blieb,
    Das Himmelsgeister aufnimmt und umfaßt.
    Nie ward so schnell ein Zögling noch gebildet;
    Nie hat noch Besserung mit einer

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