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Sämtliche Dramen

Sämtliche Dramen

Titel: Sämtliche Dramen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shakespeare
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fechten dir zum Schutz.
    Der Grund soll gähnen, lebend mich verschlingen,
    Wo ich vor meines Vaters Mörder kniee.
    König Heinrich
.
    O Clifford, wie dein Wort mein Herz belebt!
    York
.
    Heinrich von Lancaster, entsag’ der Krone! –
    Was murmelt ihr? Was habt ihr vor da, Lords?
    Warwick
.
    Tut diesem hohen Herzog York sein Recht,
    Sonst füll’ ich mit Bewaffneten das Haus,
    Und oben an dem Prachtstuhl, wo er sitzt,
    Schreib’ ich es an mit Usurpatorblut.
    Er stampft mit dem Fuße, und die Soldaten zeigen sich.
    König Heinrich
.
    Mylord von Warwick, hört ein Wort nur an:
    Laßt lebenslänglich mich als König herrschen.
    York
.
    Bestät’ge mir die Kron’ und meinen Erben,
    Und du sollst ruhig herrschen, weil du lebst.
    König Heinrich
.
    Ich geh’ es ein: Richard Plantagenet,
    Nach meinem Hintritt nimm Besitz vom Reich.
    Clifford
.
    Welch Unrecht an dem Prinzen, Eurem Sohn!
    Warwick
.
    Welch ein Gewinn für England und ihn selbst!
    Westmoreland
.
    Verzagter, schnöder, hoffungsloser Heinrich!
    Clifford
.
    Wie hast du dir und uns zu nah’ getan!
    Westmoreland
.
    Ich bleibe nicht, um den Vertrag zu hören.
    Northumberland
.
    Noch ich.
    Clifford
.
    Kommt, Vetter, melden wir’s der Königin.
    Westmoreland
.
    Leb wohl, kleinmüt’ger, ausgeart’ter König,
    In dessen Blut kein Funken Ehre wohnt!
    Northumberland
.
    Werd’ eine Beute du dem Hause York
    Und stirb in Banden für die weib’sche Tat!
    Clifford
.
    Im furchtbar’n Kriege seist du überwunden!
    Verlassen und verachtet leb’ im Frieden!
    Northumberland, Clifford und Westmoreland ab.
    Warwick
.
    Hieher sieh, Heinrich, achte nicht auf sie.
    Exeter
.
    Sie suchen Rach’ und wollen drum nicht weichen.
    König Heinrich
.
    Ach, Exeter!
    Warwick
.
    Was seufzt Ihr so, mein Fürst?
    König Heinrich
.
    Nicht um mich selbst, um meinen Sohn, Lord Warwick,
    Den unnatürlich ich enterben soll.
    Doch sei es, wie es will: hiemit vermach’ ich
    Die Kron’ auf immer dir und deinen Erben,
    Mit der Bedingung, daß du gleich hier schwörst,
    Den Bürgerkrieg zu enden, lebenslang
    Als deinen Herrn und König mich zu ehren
    Und weder durch Verrat noch feindlich mich
    Zu stürzen und statt meiner zu regieren.
    York
.
    Gern tu’ ich diesen Eid und will ihn halten.
    Vom Thron herabkommend.
    Warwick
.
    Lang’ lebe König Heinrich! – Plantagenet, umarm’ ihn!
    König Heinrich
.
    Lang’ lebe samt den hoffnungsvollen Söhnen!
    York
.
    Versöhnt sind York und Lancaster nunmehr.
    Exeter
.
    Der sei verflucht, der zu entzwein sie sucht.
    Die Lords treten vorwärts.
    York
.
    Lebt wohl, mein Fürst! Ich will zu meiner Burg.
    Warwick
.
    Ich will mit meinen Truppen London halten.
    Norfolk
.
    Ich will nach Norfolk hin mit meiner Schar.
    Montague
.
    Und ich zur See zurück, woher ich kam.
    York und seine Söhne, Warwick, Norfolk, Montague, Soldaten und Gefolge ab.
    König Heinrich
.
    Und ich mit Gram und Kummer an den Hof.
    Königin Margareta und der Prinz von Wales treten auf.
    Exeter
.
    Da kommt die Königin, und ihre Blicke
    Verraten ihren Zorn; ich schleiche fort.
    König Heinrich
.
    Ich, Exeter, mit dir.
    Will gehn.
    Margareta
.
    Nein, geh nicht vor mir weg: ich will dir folgen.
    König Heinrich
.
    Geduldig, bestes Weib! und ich will bleiben.
    Margareta
.
    Wer kann beim Äußersten geduldig sein?
    Elender! Daß ich frei gestorben wäre,
    Dich nie gesehn, dir keinen Sohn geboren,
    Da du so unnatürlich dich als Vater zeigst.
    Verdient er, so sein Erbrecht einzubüßen?
    Hätt’st du ihn halb so sehr geliebt als ich,
    Den Schmerz gefühlt, den ich einmal für ihn,
    Ihn so genährt, wie ich mit meinem Blut:
    Dein bestes Herzblut hätt’st du eh’ gelassen,
    Als den Barbar von Herzog eingesetzt
    Zum Erben und den einz’gen Sohn enterbt.
    Prinz
.
    Vater, Euch steht nicht frei, mich zu enterben;
    Seid Ihr doch König, und so folg’ ich nach.
    König Heinrich
.
    Verzeih’, Margreta! Lieber Sohn, verzeih’!
    Mich zwang der Graf von Warwick und der Herzog.
    Margareta
.
    Dich zwang? Du läßt dich zwingen und bist König?
    Mit Scham hör’ ich dich an. Elender Feiger!
    Dich, deinen Sohn und mich hast du verderbt
    Und solche Macht dem Hause York gegeben,
    Daß du durch ihre Duldung nur regierst.
    Die Krone ihm und seinem Stamm vermachen,
    Was ist es anders, als dein Grab dir bau’n
    Und lange vor der Zeit hinein dich betten?
    Warwick ist Kanzler, von Calais auch Herr,
    Der trotz’ge Faulconbridge beherrscht den Sund;
    Der Herzog ist des Reichs Protektor nun
    Und du wärst

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