Sämtliche Werke
güt’ge Frau Geliebte,
Hielt bereit den Morgenimbiß,
Braunen Kaffee, weiße Sahne.
Und sie schenkt ihn selber ein,
Scherzend, kosend, lieblich lächelnd.
In der ganzen Christenheit
Lächelt wohl kein Mund so lieblich!
Ihrer Stimme Flötenton
Findet sich nur bei den Engeln,
Oder allenfalls hienieden
Bei den besten Nachtigallen.
Wie die Hände lilienweiß!
Wie das Haar sich träumend ringelt
Um das ros’ge Angesicht!
Ihre Schönheit ist vollkommen.
Heute nur bedünkt es mich, -
Weiß nicht warum - ein bißchen schmäler
Dürfte ihre Taille sein,
Nur ein kleines bißchen schmäler.
[Es war einmal ein Teufel]
Es war einmal ein Teufel,
Ein Teufel gar und ganz,
Da kam ein kleines Äfflein,
Das zog ihn an dem Schwanz.
Es zog und zog so lange,
Ihm ward er wußt nicht wie,
Er jauchzte und er brüllte,
Er gab ihm drei Ecü.
(
Tirer la queue du Diable
heißt Geld verlangen.)
[Mit deinen großen, allwissenden Augen]
Mit deinen großen, allwissenden Augen
Schaust du mich an, und du hast Recht:
Wie konnten wir zusammen taugen,
Da du so gut, und ich so schlecht!
Ich bin so schlecht und bitterblütig,
Und Spottgeschenke bring ich dar
Dem Mädchen, das so lieb und gütig,
Und ach! sogar aufrichtig war.
[O, du kanntest Koch und Küche]
O, du kanntest Koch und Küche,
Loch und Schliche, Tür und Tor!
Wo wir nur zusammen strebten,
Kamst du immer mir zuvor.
Jetzt heiratest du mein Mädchen,
Teurer Freund, das wird zu toll -
Toller ist es nur, daß ich dir
Dazu gratulieren soll!
[O, die Liebe macht uns selig]
»O, die Liebe macht uns selig,
O, die Liebe macht uns reich!«
Also singt man tausendkehlig
In dem heilgen römschen Reich.
Du, du fühlst den Sinn der Lieder,
Und sie klingen, teurer Freund,
Jubelnd dir im Herzen wieder,
Bis der große Tag erscheint:
Wo die Braut, mit roten Bäckchen,
Ihre Hand in deine legt,
Und der Vater, mit den Säckchen,
Dir den Segen überträgt.
Säckchen voll mit Geld, unzählig,
Linnen, Betten, Silberzeug -
O, die Liebe macht uns selig,
O, die Liebe macht uns reich!
[Der weite Boden ist überzogen]
Der weite Boden ist überzogen
Mit Blumendecken, der grüne Wald
Er wölbt sich hoch zu Siegesbogen,
Gefiederte Einzugmusik erschallt.
Es kommt der schöne Lenz geritten,
Sein Auge sprüht, die Wange glüht!
Ihr solltet ihn zur Hochzeit bitten,
Denn gerne weilt er, wo Liebe blüht.
[Welch ein zierlich Ebenmaß]
Welch ein zierlich Ebenmaß
In den hochgeschossnen Gliedern!
Auf dem schlanken Hälschen wiegt sich
Ein bezaubernd kleines Köpfchen.
Reizend halb und halb auch rührend
Ist das Antlitz, wo sich mischen
Wollustblicke eines Weibes
Und das Lächeln eines Kindes.
Läg nur nicht auf deinen Schultern
Hie und da, wie dicker Schatten,
Etwas Erdenstaub, ich würde
Mit der Venus dich vergleichen,
Mit der Göttin Aphrodite,
Die der Meeresflut entstiegen,
Anmutblühend, schönheitstrahlend,
Und, versteht sich, wohlgewaschen.
[Das Glück, das gestern mich geküßt]
Das Glück, das gestern mich geküßt,
Ist heute schon zerronnen,
Und treue Liebe hab ich nie
Auf lange Zeit gewonnen.
Die Neugier hat wohl manches Weib
In meinen Arm gezogen;
Hat sie mir mal ins Herz geschaut,
Ist sie davongeflogen.
Die eine lachte, eh sie ging,
Die andre tät erblassen;
Nur Kitty weinte bitterlich,
Bevor sie mich verlassen.
[Es läuft dahin die Barke]
Es läuft dahin die Barke,
Wie eine flinke Gemse.
Bald sind wir auf der Themse,
Bald sind wir im Regentsparke.
Da wohnet meine Kitty,
Mein allerliebstes Weibchen;
Es gibt kein weißeres Leibchen
Im West-End und in der City.
Schon meiner Ankunft gewärtig,
Füllt sie den Wasserkessel
Und rückt an den Herd den Sessel;
Den Tee den find ich fertig.
[Augen, die ich längst vergessen]
Augen, die ich längst vergessen,
Wollen wieder mich verstricken,
Wieder bin ich wie verzaubert
Von des Mädchens sanften Blicken.
Ihre Lippen küssen wieder
Mich in jene Zeit zurücke,
Wo ich schwamm des Tags in Torheit
Und des Nachts in vollem Glücke.
Wär nur nicht die tiefe Grube
In dem Kinn, geliebtes Liebchen:
Anno achtzehnhundertzwanzig
War dort nur ein leises Grübchen.
[Mir redet ein die Eitelkeit]
Mir redet ein die Eitelkeit,
Daß du mich heimlich liebest;
Doch klügre Einsicht flüstert mir,
Daß du nur Großmut übest;
Daß du den Mann zu würdgen strebst,
Den andre unterschätzen,
Daß du mir doppelt gütig bist,
Weil andre mich verletzen.
Du bist so hold, du bist so
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