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Sämtliche Werke

Titel: Sämtliche Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Heine
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gedenke alter Zeit,
    Alter blühender Geschlechter
    Und versunkner Herrlichkeit.
    Gras bedeckt jetzt den Turnierplatz,
    Wo gekämpft der stolze Mann,
    Der die Besten überwunden
    Und des Kampfes Preis gewann.
    Efeu rankt an dem Balkone,
    Wo die schöne Dame stand,
    Die den stolzen Überwinder
    Mit den Augen überwand.
    Ach! den Sieger und die Siegrin
    Hat besiegt des Todes Hand -
    Jener dürre Sensenritter
    Streckt uns Alle in den Sand!
Nachlese
Die Nordsee. Zweiter Teil
Seekrankheit
    Die grauen Nachmittagswolken
    Senken sich tiefer hinab auf das Meer,
    Das ihnen dunkel entgegensteigt,
    Und zwischendurch jagt das Schiff.
    Seekrank sitz ich noch immer am Mastbaum,
    Und mache Betrachtungen über mich selber,
    Uralte, aschgraue Betrachtungen,
    Die schon der Vater Loth gemacht,
    Als er des Guten zuviel genossen
    Und sich nachher so übel befand.
    Mitunter denk ich auch alter Geschichtchen:
    Wie kreuzbezeichnete Pilger der Vorzeit,
    Auf stürmischer Meerfahrt, das trostreiche Bildnis
    Der heiligen Jungfrau gläubig küßten;
    Wie kranke Ritter, in solcher Seenot,
    Den lieben Handschuh ihrer Dame
    An die Lippen preßten, gleich getröstet -
    Ich aber sitze und kaue verdrießlich
    Einen alten Hering, den salzigen Tröster
    In Katzenjammer und Hundetrübsal!
    Unterdessen kämpft das Schiff
    Mit der wilden, wogenden Flut;
    Wie’n bäumendes Schlachtroß, stellt es sich jetzt
    Auf das Hinterteil, daß das Steuer kracht,
    Jetzt stürzt es kopfüber wieder hinab
    In den heulenden Wasserschlund,
    Dann wieder, wie sorglos liebematt,
    Denkt es sich hinzulegen
    An den schwarzen Busen der Riesenwelle,
    Die mächtig heranbraust,
    Und plötzlich, ein wüster Meerwasserfall,
    In weißem Gekräusel zusammenstürzt
    Und mich selbst mit Schaum bedeckt.
    Dieses Schwanken und Schweben und Schaukeln
    Ist unerträglich!
    Vergebens späht mein Auge und sucht
    Die deutsche Küste. Doch ach! nur Wasser,
    Und abermals Wasser, bewegtes Wasser!
    Wie der Winterwandrer des Abends sich sehnt
    Nach einer warmen, innigen Tasse Tee,
    So sehnt sich jetzt mein Herz nach dir,
    Mein deutsches Vaterland!
    Mag immerhin dein süßer Boden bedeckt sein
    Mit Wahnsinn, Husaren, schlechten Versen
    Und laulich dünnen Traktätchen;
    Mögen immerhin deine Zebras
    Mit Rosen sich mästen statt Disteln;
    Mögen immerhin deine noblen Affen
    In müßigem Putz sich vornehm spreizen
    Und sich besser dünken als all das andre
    Banausisch dahinwandelnde Hornvieh;
    Mag immerhin deine Schneckenversammlung
    Sich für unsterblich halten,
    Weil sie so langsam dahinkriecht,
    Und mag sie täglich Stimmen sammeln,
    Ob den Maden des Käses der Käse gehört?
    Und noch lange Zeit in Beratung ziehen,
    Wie man die ägyptischen Schafe veredle,
    Damit ihre Wolle sich beßre
    Und der Hirt sie scheren könne wie andre,
    Ohn Unterschied -
    Immerhin, mag Torheit und Unrecht
    Dich ganz bedecken, o Deutschland!
    Ich sehne mich dennoch nach dir:
    Denn wenigstens bist du noch festes Land.

Nachlese
Neue Gedichte
    ~
    Nachlese
Neuer Frühling
    Nachlese
Verschiedene
    Nachlese
Romanzen
    Nachlese
Zeitgedichte
    ~
Nachlese
Neuer Frühling
    [Augen, sterblich schöne Sterne]
    »Augen, sterblich schöne Sterne!«
    Also mag das Liedchen klingen,
    Das ich einst in holder Ferne,
    In Toskana, hörte singen.
    Eine kleine Dirne sang es,
    Die am Meere Netze strickte -
    Und an dieses Liedchen dacht ich
    Als ich dich zuerst erblickte.
Nachlese
Verschiedene
    ~
    Träumereien
    Wie entwickeln sich doch schnelle
    Ach, wie schön bist du, wenn traulich
    Fürchte nichts, geliebte Seele
    Jetzt verwundet, krank und leidend
    Wälderfreie Nachtigallen
    Es kommt der Lenz mit dem Hochzeitgeschenk
    Schütz Euch Gott vor Überhitzung
    Jetzt kannst du mit vollem Recht
    Wie du knurrst und lachst und brütest
    Vor der Brust die trikoloren
    Den Tag den hab ich so himmlisch verbracht
    Unsre Seelen bleiben freilich
    Als die junge Rose blühte
    Kitty stirbt! und ihre Wangen
    Das gelbe Laub erzittert
    An Jenny
    Auf dem Faubourg Saint-Marceau
    Es war einmal ein Teufel
    Mit deinen großen, allwissenden Augen
    O, du kanntest Koch und Küche
    O, die Liebe macht uns selig
    Der weite Boden ist überzogen
    Welch ein zierlich Ebenmaß
    Das Glück, das gestern mich geküßt
    Es läuft dahin die Barke
    Augen, die ich längst vergessen
    Mir redet ein die Eitelkeit
    Es glänzt so schön die sinkende Sonne
    Er ist so herzbeweglich
    ~
Träumereien
    Mir träumte von einem schönen Kind,
    Sie trug das Haar in Flechten;
    Wir saßen unter der grünen

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