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Sämtliche Werke

Titel: Sämtliche Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich Heine
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schön,
    So tröstlich ist dein Kosen!
    Die Worte klingen wie Musik
    Und duften wie die Rosen.
    Du bist mir wie ein hoher Stern,
    Der mich vom Himmel grüßet,
    Und meine Erdennacht erhellt,
    Und all mein Leid versüßet.
[Es glänzt so schön die sinkende Sonne]
    Es glänzt so schön die sinkende Sonne,
    Doch schöner ist deiner Augen Schein.
    Das Abendrot und deine Augen,
    Sie strahlen mir traurig ins Herz hinein.
    Das Abendrot bedeutet Scheiden
    Und Herzensnacht und Herzensweh.
    Bald fließet zwischen meinem Herzen
    Und deinen Augen die weite See.
[Er ist so herzbeweglich]
    Er ist so herzbeweglich,
    Der Brief den sie geschrieben:
    Sie werde mich ewig lieben,
    Ewig, unendlich, unsäglich.
    Sie ennuyiere sich täglich,
    Ihr sei die Brust beklommen -
    »Du mußt herüberkommen
    Nach England, so bald als möglich.«
Nachlese
Romanzen
    ~
    An Edom!
    Hochgesang der Marketenderin
    Die Hexe
    ~
An Edom!
    Ein Jahrtausend schon und länger
    Dulden wir uns brüderlich;
    Du, du duldest, daß ich atme,
    Daß du rasest, dulde ich.
    Manchmal nur, in dunklen Zeiten,
    Ward dir wunderlich zu mut,
    Und die liebefrommen Tätzchen
    Färbtest Du mit meinem Blut.
    Jetzt wird unsre Freundschaft fester,
    Und noch täglich nimmt sie zu;
    Denn ich selbst begann zu rasen,
    Und ich wurde fast wie Du!
Hochgesang der Marketenderin
    Und die Husaren lieb ich sehr,
    Ich liebe sehr dieselben,
    Die roten und die blauen,
    Die grünen und die gelben.
    Und die Grenadiere lieb ich sehr,
    Die großen Grenadiere,
    Ich liebe sie ohn Unterschied,
    Gemeine und Offiziere.
    Die Kavallerie und die Infantrie,
    Wie lieb ich diese Braven!
    Auch hab ich bei der Artillerie
    Gar manche Nacht – – –
Die Hexe
    »Liebe Nachbarn, mit Vergunst!
    Eine Hex, durch Zauberkunst,
    Kann sich in ein Tier verwandeln,
    Um die Menschen zu mißhandeln.
    Eure Katz ist meine Frau;
    Ich erkenne sie genau
    Am Geruch, am Glanz der Augen,
    Spinnen, Schnurren, Pfötchensaugen …«
    Der Nachbar und die Nachbarin,
    Sie riefen: »Jürgen, nimm sie hin!«
    Der Hofhund bellt: »Wau! wau!«
    Die Katze schreit: »Miau!«
Nachlese
Zeitgedichte
    ~
    Deutschland
    Lobgesänge auf König Ludwig
    Der neue Alexander
    Unsere Marine
    Die schlesischen Weber
    Testament
    An einen politischen Dichter
    An Georg Herwegh
    O Hoffmann, deutscher Brutus
    Im lieben Deutschland daheime
    Die Eule studierte Pandekten
    ~
Deutschland
    Geschrieben im Sommer 1840
    Deutschland ist noch ein kleines Kind,
    Doch die Sonne ist seine Amme;
    Sie säugt es nicht mit stiller Milch,
    Sie säugt es mit wilder Flamme.
    Bei solcher Nahrung wächst man schnell
    Und kocht das Blut in den Adern.
    Ihr Nachbarskinder, hütet euch,
    Mit dem jungen Burschen zu hadern!
    Es ist ein täppisches Rieselein,
    Reißt aus dem Boden die Eiche,
    Und schlägt euch damit den Rücken wund
    Und die Köpfe windelweiche.
    Dem Siegfried gleicht er, dem edlen Fant,
    Von dem wir singen und sagen;
    Der hat, nachdem er geschmiedet sein Schwert,
    Den Amboß entzweigeschlagen!
    Ja, du wirst einst wie Siegfried sein
    Und töten den häßlichen Drachen,
    Heisa! wie freudig vom Himmel herab
    Wird deine Frau Amme lachen!
    Du wirst ihn töten, und seinen Hort,
    Die Reichskleinodien, besitzen.
    Heisa! wie wird auf deinem Haupt
    Die goldne Krone blitzen!
Lobgesänge auf König Ludwig
1
    Das ist Herr Ludwig von Bayerland,
    Desgleichen gibt es wenig;
    Das Volk der Bavaren verehrt in ihm
    Den angestammelten König.
    Er liebt die Kunst, und die schönsten Fraun,
    Die läßt er porträtieren;
    Er geht in diesem gemalten Serail
    Als Kunsteunuch spazieren.
    Bei Regensburg läßt er erbaun
    Eine marmorne Schädelstätte,
    Und er hat höchstselbst für jeden Kopf
    Verfertigt die Etikette.
    »Walhallagenossen«, ein Meisterwerk,
    Worin er jedweden Mannes
    Verdienste, Charakter und Taten gerühmt,
    Von Teut bis Schinderhannes.
    Nur Luther, der Dickkopf, fehlt in Walhall,
    Und es feiert ihn nicht der Walhall-Wisch;
    In Naturaliensammlungen fehlt
    Oft unter den Fischen der Walfisch.
    Herr Ludwig ist ein großer Poet,
    Und singt er, so stürzt Apollo
    Vor ihm auf die Knie und bittet und fleht:
    »Halt ein! ich werde sonst toll, oh!«
    Herr Ludwig ist ein mutiger Held,
    Wie Otto, das Kind, sein Söhnchen;
    Der kriegte den Durchfall zu Athen,
    Und hat dort besudelt sein Thrönchen.
    Stirbt einst Herr Ludwig, so kanonisiert
    Zu Rom ihn der Heilige Vater –
    Die Glorie paßt für ein solches Gesicht,
    Wie Manschetten für unseren Kater!
    Sobald auch die Affen und Känguruhs
    Zum

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