Sämtliche Werke
Bischöfe und Prälaten ihre alte Auctoritas fortsetzen mußten –
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Calmonius = Sucht nach Ordensbändern, dieser nagende Bandwurm seiner Seele, sein Leib laboriert an einem minder lächerlichen Bandwurm.
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Historiker, welche selbst alle Geschichte machen wollen, vergleiche mit den Komödianten in Deutschland, welche die Wut hatten, selbst Stücke zu schreiben – Haller bemerkt, daß man desto besser spiele, je schlechter das Stück – schrieben sie schlecht, um sich als gute Schauspieler zu zeigen? oder spielten sie schlecht, um als gute Schriftsteller zu scheinen? Ebenso unsre Historiker –
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Es will mich bedünken, als seien es immer dieselben Ochsen –
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Amaury = der Patron der Schriftstellerinnen – hilft den Dürftigen – ihr petit manteau bleu – ihr Beichtiger – seine Artikel kleine Sakristei, wo sie verschleiert hineinschleichen – sogar die Toten – beichten ihm ihre Sünden – Eva gesteht ihm Dinge, die ihr die Schlange gesagt und wovon wir nichts erfuhren, weil sie solche dem Adam verschwieg –
Kein Kritiker für große, aber für kleine Schriftsteller – Walfische haben keinen Platz unter seiner Lupe, wohl aber interessante Flöhe –
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Es gibt kein deutsches Volk: Adel, Bürgerstand, Bauern, heterogener als bei den Franzosen vor der Revolution –
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Man wird am Kamin sich erzählen von Christentum wie von einer Gespenstergeschichte – man wird die Symbole des Christentums zeigen, um die Lebenslust zu wecken, wie die Mumien bei den Ägyptern – man wird sich bekränzt umarmen – Wein und Brot genießen – – und das Brot wird kein Leichnam und der Wein kein Blut bedeuten –
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Die wahnsinnige Jüdin, die das Jahrzeitlämpchen des Kindes wiegt –
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Jeder, wer heuratet, ist wie der Doge, der sich mit Adriatische Meer vermählt – er weiß nicht, was drin, was er heuratet: Schätze, Perlen, Ungetüme, unbekannte Stürme –
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Bei der Erklärung der Liebe muß entweder ein physikalisches Phänomen oder ein historisches Faktum angenommen werden. Ist es Sympathie, wie der dumme Magnet das rohe Eisen anzieht? Oder ist eine Vorgeschichte vorhanden, deren dunkles Bewußtsein uns blieb und in unerklärliche Anziehung und Abstoßung sich ausspricht? –
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Die Guillotine von Zucker –
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Louis Philippe – wenn ein Prix Monthyon für Könige gestiftet würde, er wär der beste Kandidat – Unter ihm Glück und Freiheit – Roi d’Yvetot der Freiheit –
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Gott wird mir die Torheiten verzeihen, die ich über ihn vorgebracht, wie ich meinen Gegnern die Torheiten verzeihe, die sie gegen mich geschrieben, obgleich sie geistig so tief unter mir standen, wie ich unter dir stehe, o mein Gott!
Die romantische Schule
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Vorreden zur ersten deutschen Ausgabe
Vorrede
Erstes Buch
Zweites Buch
Drittes Buch
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Vorreden zur ersten deutschen Ausgabe
Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland
I
Obgleich diese Blätter, die ich, für die »Europe littéraire«, eine hiesige Zeitschrift, geschrieben habe, erst die Einleitung zu weiteren Artikeln bilden, so muß ich sie doch jetzt schon dem vaterländischen Publikum mitteilen, damit kein Dritter mir die Ehre erzeigt, mich aus dem Französischen ins Deutsche zu übersetzen.
In der »Europe littéraire« fehlen einige Stellen, die ich hier vollständig abdrucke; die Ökonomie der Zeitschrift verlangte einige geringfügige Auslassungen. An Druckfehlern ließ es der deutsche Setzer ebensowenig fehlen wie der französische. Das hier zum Grunde gelegte Buch der Frau v. Staël heißt »De l’Allemagne«. Ich kann zugleich nicht umhin, eine Anmerkung zu berichtigen, womit die Redaktion der »Europe littéraire« diese Blätter begleitet hat. Sie bemerkte nämlich, »daß dem katholischen Frankreich die deutsche Literatur von einem protestantischen Standpunkte aus dargestellt werden müsse«. Vergebens war meine Einwendung, »es gäbe kein katholisches Frankreich; ich schriebe für kein katholisches Frankreich; es sei hinreichend, wenn ich selbst erwähne, daß ich in Deutschland zur protestantischen Kirche gehöre; diese Erwähnung, indem sie bloß das Faktum ausspricht, daß ich das Vergnügen habe, in einem lutherischen Kirchenbuche als ein evangelischer Christ zu paradieren, gestatte sie mir doch, in den Büchern der Wissenschaft jede Meinung, selbst wenn solche dem protestantischen Dogma widerspräche, vorzutragen: wohingegen die Anmerkung, ich schriebe meine Aufsätze vom protestantischen Standpunkte aus, mir
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