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Saemtliche Werke von Heinrich von Kleist (Illustrierte) (German Edition)

Saemtliche Werke von Heinrich von Kleist (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Saemtliche Werke von Heinrich von Kleist (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinrich von Kleist
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schlechte und bestochene Ratgeber verführt, den Feinden des Reichs verbunden hat, jetzt ist er es, für die Wackeren unter den Sachsen, nicht mehr, und dein Sohn, so weh es ihm tut, ist ihm keinen Gehorsam schuldig.
    Frage. So sind die Sachsen ein unglückliches Volk. – Sind sie die einzigen, oder gibt es noch mehrere Völker in Deutschland, die keinen Herrn haben?
    Antwort. Noch viele, mein lieber Vater.
    [Hier fehlen der Schluß des zehnten Kapitels, das elfte Kapitel und der Anfang des zwölften Kapitels.]
     
    – – wo sie sie immer treffen mögen, erschlagen.
    Frage. Hat er dies allen oder den einzelnen befohlen?
    Antwort. Allen und den einzelnen.
    Frage. Aber der einzelne, wenn er zu den Waffen griffe, würde oftmals nur in sein Verderben laufen?
    Antwort. Allerdings, mein Vater; das wird er.
    Frage. Er muß also lieber warten, bis ein Haufen zusammengelaufen ist, um sich an diesen anzuschließen?
    Antwort. Nein, mein Vater.
    Frage. Warum nicht?
    Antwort. Du scherzest, wenn du so fragst.
    Frage. So rede!
    Antwort. Weil, wenn jedweder so dächte, gar kein Haufen zusammenlaufen würde, an den man sich anschließen könnte.
    Frage. Mithin – was ist die Pflicht jedes einzelnen?
    Antwort. Unmittelbar, auf das Gebot des Kaisers, zu den Waffen zu greifen, den anderen, wie die hochherzigen Tiroler, ein Beispiel zu geben, und die Franzosen, wo sie angetroffen werden mögen, zu erschlagen.
     
    Dreizehntes Kapitel
     
    Von den freiwilligen Beiträgen
    Frage. Wen Gott mit Gütern gesegnet hat, was muß der noch außerdem, für den Fortgang des Kriegs, der geführt wird, tun?
    Antwort. Er muß, was er entbehren kann, zur Bestreitung seiner Kosten hergeben.
    Frage. Was kann der Mensch entbehren?
    Antwort. Alles, bis auf Wasser und Brot, das ihn ernährt, und ein Gewand, das ihn deckt.
    Frage. Wieviel Gründe kannst du anführen, um die Menschen, freiwillige Beiträge einzuliefern, zu bewegen?
    Antwort. Zwei; einen, der nicht viel einbringen wird, und einen, der die Führer des Krieges reich machen muß, falls die Menschen nicht mit Blindheit geschlagen sind.
    Frage. Welcher ist der, der nicht viel einbringen wird?
    Antwort. Weil Geld und Gut, gegen das was damit errungen werden soll, nichtswürdig sind.
    Frage. Und welcher ist der, der die Führer des Krieges reich machen muß, falls die Menschen nicht mit Blindheit geschlagen sind?
    Antwort. Weil es die Franzosen doch wegnehmen.
     
    Vierzehntes Kapitel
     
    Von den obersten Staatsbeamten
    Frage. Die Staatsbeamten, die dem Kaiser von Österreich, und den echten, deutschen Fürsten, treu dienen, findest du nicht, mein Sohn, daß sie einen gefährlichen Stand haben!
    Antwort. Allerdings, mein Vater.
    Frage. Warum?
    Antwort. Weil, wenn der korsische Kaiser ins Land käme, er sie, um dieser Treue willen, bitter bestrafen würde.
    Frage. Also ist es, für jeden, der auf einer wichtigen Landesstelle steht, der Klugheit gemäß, sich zurückzuhalten, und sich nicht, mit Eifer auf heftige Maßregeln, wenn sie ihm auch von der Regierung anbefohlen sein sollten, einzulassen.
    Antwort. Pfui doch, mein Vater; was sprichst du da!
    Frage. Was! – Nicht?
    Antwort. Das wäre schändlich und niederträchtig.
    Frage. Warum?
    Antwort. Weil ein solcher nicht mehr Staatsdiener seines Fürsten, sondern schon, als ob er in seinem Sold stünde, Staatsdiener des Korsenkaisers ist, und für seine Zwecke arbeitet.
     
    Fünfzehntes Kapitel
     
    Vom Hochverrate
    Frage. Was begeht derjenige, mein Sohn, der dem Aufgebot, das der Erzherzog Karl an die Nation erlassen hat, nicht gehorcht, oder wohl gar, durch Wort und Tat, zu widerstreben wagt?
    Antwort. Einen Hochverrat, mein Vater.
    Frage. Warum?
    Antwort. Weil er dem Volk, zu dem er gehört, verderblich ist.
    Frage. Was hat derjenige zu tun, den das Unglück unter die verräterischen Fahnen geführt hat, die, den Franzosen verbunden, der Unterjochung des Vaterlandes wehen?
    Antwort. Er muß seine Waffen schamrot wegwerfen, und zu den Fahnen der Österreicher übergehen.
    Frage. Wenn er dies nicht tut, und mit den Waffen in der Hand ergriffen wird: was hat er verdient?
    Antwort. Den Tod, mein Vater.Frage. Und was kann ihn einzig davor schützen?
    Antwort. Die Gnade Franzens, Kaisers von Österreich, des Vormunds, Retters und Wiederherstellers der Deutschen.
     
    Sechzehntes Kapitel
     
    Schluß
    Frage. Aber sage mir, mein Sohn, wenn es dem hochherzigen Kaiser von Österreich, der für die Freiheit Deutschlands die Waffen ergriff, nicht

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