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SÄURE

SÄURE

Titel: SÄURE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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gefragt, aber sie sagte, es wäre gut so. Ich wollte nicht ihr Selbstvertrauen in Frage stellen, also habe ich nichts mehr gesagt.«
    »Fünfunddreißig Räume«, sagte Milo und schrieb wieder. »Hat sie außer ihrer eigenen Suite andere Räume benutzt?«
    »Nicht, daß ich wüßte. Warum?«
    »Wie groß ist das Grundstück?«
    »Nicht ganz sieben Morgen.«
    »Ist sie viel da draußen spazierengegangen?«
    »Sie hatte keine Angst, da draußen spazierenzugehen, wenn Sie das meinen. Sie ist eine ganze Menge herumgeschlendert. Ich bin mitgegangen damals, als sie sonst noch nirgendwohin gegangen ist. In der letzten Zeit, während der letzten Monate hat sie das Grundstück auch verlassen. Sie hat kurze Spaziergänge mit Dr. Cunningham-Gabney unternommen.«
    »Gibt es außer dem Tor vorn noch irgendeinen anderen Eingang?«
    »Soviel ich weiß nicht.«
    »Kommt man nach hinten heraus auf eine Straße?«
    »Nein, das Grundstück grenzt an einen anderen Besitz, den von Dr. und Mrs. Elridge. Es sind hohe Hecken dazwischen, drei oder vier Meter hoch.«
    »Wie viele andere Gebäude außer diesem Haus?«
    »Lassen Sie mich nachdenken, wenn man die Garagen mitzählt…«
    »Garagen? Wie viele?«
    »Zehn, ein langes Gebäude mit zehn Boxen. Es wurde für die Oldtimer-Sammlung ihres ersten Mannes erbaut. Manche der Wagen sind unbezahlbar. Die Türen sind immer verschlossen. Nur die Box, in der der Dawn stand, war offen.«
    Milo notierte alles rasch, blickte auf. »Weiter.«
    Ramp sah verwundert drein.
    Milo sagte: »Andere Gebäude auf dem Grundstück?«
    »Gebäude«, wiederholte Ramp, »ein Töpfereischuppen, Umkleidekabinen am Pool, ein Umkleideraum am Tennisplatz. Das wär’s, außer Sie zählen die Aussichtspunkte.«
    »Was ist mit Personalunterkünften?«
    »Das Personal wohnt hier im Haus. Einer der Korridore oben führt zu ihren Wohnungen.«
    »Wie viele Leute sind es?«
    »Da ist natürlich Madeleine, zwei Mädchen und der Gärtner. Der Gärtner wohnt nicht auf dem Grundstück. Er hat fünf Söhne, keiner von ihnen arbeitet für uns Vollzeit, aber alle sind sie ab und zu hier und helfen aus.«
    »Hat jemand vom Personal Ihre Frau tatsächlich wegfahren sehen?«
    Ramp sagte: »Eines der Mädchen putzte gerade das Vestibül und sah sie aus der Tür gehen. Ich bin nicht sicher, ob irgend jemand sie tatsächlich hat wegfahren sehen. Wenn Sie sie fragen wollen, kann ich sie jetzt sofort herholen.«
    »Wo sind sie?«
    »Oben in ihren Zimmern.«
    »Wann endet ihre Arbeitszeit?«
    »Um neun. Sie gehen nicht immer sofort hinauf. Manchmal bleiben sie noch in der Küche, reden, trinken Kaffee. Ich habe sie heute abend früher hinaufgeschickt. Ich wollte keine Hysterie.«
    »Sie sind ziemlich aufgeregt?«
    Ramp nickte. »Sie kennen sie seit langem, neigen daher dazu, sie zu bemuttern.«
    »Hat sie noch andere Häuser?«
    »Noch eins, am Strand - Broad Beach, Malibu. Sie ist meines Wissens nie hingefahren. Sie mag das Wasser nicht, sie badet nicht mal hier im Pool. Aber ich habe trotzdem drüben angerufen, zweimal, ohne Erfolg.«
    »Hat sie in der letzten Zeit, während der letzten paar Tage oder auch Wochen, etwas gesagt, daß sie weg will, allein?«
    »Absolut nicht, und ich…«
    »Keinerlei Andeutungen fallenlassen? Bemerkungen, die in dem Augenblick nichts zu bedeuten hatten, jetzt aber ja?«
    »Ich sagte schon nein!« Ramps Gesicht hatte sich noch stärker gerötet. Er kniff die Augen so mißtrauisch zusammen, daß ich geradezu Kopfschmerzen bekam.
    Milo klopfte mit dem Stift auf den Block und wartete.
    Ramp sagte: »Das wäre ja widersinnig. Sie wollte mehr menschlichen Kontakt, nicht weniger. Das war doch der Zweck der Behandlung, sie zurück ins gesellschaftliche Getriebe zu holen. Und ehrlich gesagt verstehe ich nicht, worauf diese Befragung hinauslaufen soll - was spielt es denn, zum Teufel, für eine Rolle, worüber sie geredet hat? Sie ist nicht in die Ferien gefahren, Himmel Herrgott! Es ist ihr da draußen etwas zugestoßen. Warum fahren Sie nicht in die Stadt und packen sich diesen Psychopathen McCloskey? Bringen Sie doch diesen Idioten, die ihn haben laufen lassen, mal bei, wie die Polizei ihre Arbeit zu verrichten hat!«
    Er keuchte. Die Adern oberhalb seiner Schläfe waren angeschwollen.
    Milo sagte: »Bevor ich hergekommen bin, habe ich mit dem Detektiv vom zentralen Einsatzdienst gesprochen, der McCloskey interviewt hat. Bradley Lewis heißt der Knabe, nicht der beste Bulle, aber auch nicht der schlechteste.

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