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SÄURE

SÄURE

Titel: SÄURE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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legte mich hin, hörte Musik und schlief ein - genau wie vorhin. Ich kann’s nicht fassen, warum schlafe ich soviel?«
    Ramp sagte: »Streß, Melissa.«
    Sie wandte sich an Milo: »Was, glauben Sie, ist mit ungeschehen?«
    »Das herauszubekommen, bin ich hier. Ihr Stiefvater wird die Hausangestellten zusammenrufen, mal sehen, ob jemand etwas weiß. Inzwischen werde ich mir ihr Zimmer ansehen und ein paar Anrufe machen: Sie können mir dabei helfen, wenn Sie wollen.«
    »Anrufe wohin?«
    »Routine«, sagte Milo, »Tankstellen, den Automobilklub, die Highway Patrol, ein paar von den Krankenhäusern hier in der Nähe - nur zur Vorsicht.«
    »Krankenhäuser«, sagte sie und legte die Hand auf die Brust. »Oh Gott!«
    »Nur zur Vorsicht«, wiederholte Milo. »Die Polizei von San Labrador hat schon ein paar angerufen. Ich ebenfalls, und sie wurde nicht als verletzt gemeldet. Aber es zahlt sich aus, vorsichtig zu sein.«
    Sie sagte wieder: »Krankenhäuser« und fing an zu weinen. Milo legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    Ramp zog ein Taschentuch hervor und hielt es ihr hin: »Hier.« Sie warf einen Blick darauf, schüttelte den Kopf und wischte sich mit der Hand über die Augen.
    Ramp betrachtete das Taschentuch, steckte es wieder ein und trat ein paar Schritte zurück.
    Melissa fragte Milo: »Warum wollen Sie ihr Zimmer sehen?«
    »Um einen Eindruck davon zu bekommen, was für eine Person sie ist. Um zu sehen, ob irgend etwas durcheinandergeraten ist. Vielleicht hat sie einen Hinweis zurückgelassen. Sie können mir dabei auch helfen.«
    »Sollten wir nicht etwas unternehmen, das heißt, da draußen sein und sie suchen?«
    Ramp sagte: »Zeitverschwendung.«
    Sie wandte sich zu ihm um: »Das ist deine Meinung.«
    »Nein, es ist die Meinung von Mr. Sturgis.
    »Dann soll er es mir selbst sagen.«
    Ramp kniff die Augen zusammen, bewegungslos bis auf winzige Reflexe entlang der Kinnlinie. »Ich hole die Angestellten«, sagte er und ging schnell fort, den Korridor linker Hand hinunter.
    Als er außer Hörweite war, sagte Melissa: »Sie sollten ihn im Auge behalten.«
    Milo fragte: »Wieso das?«
    »Sie hat viel mehr Geld als er.«
    Milo sah sie an, fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Sie meinen, er könnte ihr etwas angetan haben?«
    »Wenn er damit rechnet, daß es ihm etwas einbringen könnte, wer weiß. Er mag all die Sachen, die man für Geld kaufen kann: Tennis, das Leben hier, das Strandhaus, aber alles gehört Mutter. Ich weiß nicht, warum sie geheiratet haben, sie schlafen nicht zusammen, sie tun nichts zusammen. Es ist, als wäre er nur hier zu Besuch, irgendein verdammter Hausgast, der sich weigert wieder abzureisen. Ich verstehe nicht, wieso sie ihn geheiratet hat.«
    »Streiten sie sich viel?«
    »Nein«, sagte sie, »aber das ist kein Argument. Sie sind nicht genug zusammen, um sich zu streiten. Was könnte sie in ihm sehen?«
    »Haben Sie sie schon mal darauf angesprochen?« fragte ich.
    »Indirekt ja, ich wollte sie nicht verletzen. Ich hab’ sie gefragt, was man in einem Mann suchen soll. Sie meinte, Freundlichkeit und Toleranz wären das Wichtigste.«
    »Trifft das auf ihn zu?« wollte Milo wissen.
    »Ich glaube, er ist nur auf Luxus aus.«
    »Bekommt er ihr Geld, wenn ihr etwas zustößt?«
    Es war mehr, als sie sich zu vergegenwärtigen bereit war. Ihre Hand flog zum Mund. »Ich, - ich weiß nicht.«
    »Läßt sich leicht feststellen«, sagte er. »Wenn sie morgen früh nicht auftaucht, werde ich mir ihre Finanzen ansehen. Vielleicht finde ich jetzt etwas in ihrem Zimmer.«
    »In Ordnung«, sagte sie. »Sie glauben nicht wirklich, daß ihr etwas zugestoßen ist, nein?«
    »Kein Grund dazu. Und um auf das zurückzukommen, was Sie vorhin gesagt haben, daß wir rausgehen und sie suchen sollten, Ihre Polizei hier in San Labrador ist schon intensiv mit ihren Streifenwagen unterwegs. Ich habe sie auf dem Weg hierher gesehen, und das ist genau das, was sie am besten können. Es sind auch im ganzen County Vermißtenmeldungen herausgegangen, ich habe es selbst nachgeprüft, um mich davon zu überzeugen. Dr. Delaware wird Ihnen bestätigen, daß ich der geborene Skeptiker bin. Das heißt nicht, daß all diese Polizeidienststellen sich die Beine ausreißen werden, um Ihre Mutter zu suchen. Aber ein Rolls-Royce fällt ihnen vielleicht doch auf. Wenn sie nicht bald wieder hier ist, können wir die Vermißtenmeldungen weiter ausdehnen, wir können sogar die Zeitungen davon benachrichtigen. Aber sobald diese

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